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Rot-Schwarz pfeift auf grünen Strom!

„Photovoltaik? Nein, danke“ scheint das neue Motto der Regierung. Die Einspeis-Tarife wurden über 40% gekürzt. Dieses Foto mit Minister Mitterlehner passt nicht mehr ganz zur Realität...       „Photovoltaik? Nein, danke“ scheint das neue Motto der Regierung. Die Einspeis-Tarife wurden über 40% gekürzt. Dieses Foto mit Minister Mitterlehner passt nicht mehr ganz zur Realität... Foto: ÖVP, Jakob Glaser
2013: Chaos bei der Abwicklung von Ökostrom-Anträgen, Absturz der Einspeise-Tarife auf 18 Cent! Schlimmer geht´s nicht? Doch... 2014 funktionieren zwar die Online-Anträge, doch die rot-schwarze Regierung macht mit 10,5 Cent Einspeise-Tarif deutlich: „Österreich will keinen Sonnenstrom!“


ÖSTERREICH (rr) Längst läuft seitens der EU ein Verfahren gegen Österreich. Die Alpenrepublik spart zu wenig Treibhaus-Gase ein. Österreich, das schwarze Schaf in der EU.
Grund dafür sind unter anderem die vielen Billig-Tankstellen abseits der Autobahnen.
Billiger als in den EU-Nachbarstaaten zapfen Transit-LKW in Österreich Jahr für Jahr Millionen Liter Diesel!

Transit-LKW tanken in Tirol theoretisch bis zu 1 Mrd. Liter

Allein Tirol zählt an die zwei Millionen Transit-Fahrten jährlich. Ein großer Teil dieser LKW füllt ein Mal pro Fahrt seine Tanks in Tirol. Bei etwa 500 Litern Diesel pro Füllung wären das theoretisch bis zu eine Milliarde Liter pro Jahr!
Viele Frächter planen sogar ihre Transit-Routen extra durch Österreich, weil hier Maut und Treibstoff am billigsten sind.
Doch die CO2-Werte für den hier getankten Treibstoff stehen als dickes „Minus“ auf der Ökobilanz von Österreich. Ob der Diesel tatsächlich hier verbraucht wurde, ist egal.

Bundes-Regierung will keine grüne Energie

Mit der Förderung von erneuerbaren Energien könnte die Regierung das Schadstoff-Konto etwas ausgleichen.
Anstatt mit erneuerbaren Energien Schadstoffe einzusparen, zahlt die Bundesregierung offenbar lieber Strafen an die EU.  Um Geld zu sparen kürzt man indessen lieber die Solar-Förderung.
Einspeis-Tarife von 12,5 Cent für Dach-Anlagen und 10,5 Cent für Anlagen auf Carports, die NICHT länger als Dach gelten, sind eine mehr als deutliche Botschaft.  Übersetzt bedeutet sie wohl: „Diese Regierung pfeift auf Sonnen-Strom.“
Zu diesen Einspeis-Tarifen ist ein kostendeckender Betrieb einer Photovoltaik-Anlage kaum möglich, in der Branche werden Jobs vernichtet, obwohl die Errichtung von einem Kilowatt Leistung in einem Sonnen-Kraftwerk heute bereits weniger kostet, als die Errichtung von einem Kilowatt Leistung in einem Kohle-Kraftwerk.

Kniefall vor Strom-Lobby

Die Kürzung der Einspeis-Tarife hat dabei wohl nicht nur mit Einsparungen zu tun. Verglichen mit dem Luxus, die Hypo Alpe Adria „abzuwickeln“, sind ein paar Millionen EURO Ökostrom-Förderung pro Jahr ein Klacks. Fakt ist, dass sich auch Netzbetreiber wie die TIWAG gegen Sonnen-Strom wehren, weil ihre alten Netze mit dem Sonnen-Strom nicht richtig umgehen können. Hier wären teure Erneuerungen nötig, die man sich offenbar sparen möchte.

Ausweg möglich?

Einzige Möglichkeit: Photovoltaik-Anlage für den Eigenverbrauch errichten und Strom mit Akkus zwischenspeichern...
© Rofankurier