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Trojanisches Breitband: Enorme Arbeit für Gemeinden!

Bgm. Hannes Neuhauser zeigt, wo die Leer-Verrohrung für das Breitband-Kabel endet. Bgm. Hannes Neuhauser zeigt, wo die Leer-Verrohrung für das Breitband-Kabel endet.
1.440 km leere Rohrleitungen der TIWAG stellt das Land heuer den Tiroler Gemeinden für den Ausbau des Breitband-Internets zur Verfügung. Das klingt gut – doch etliche Bürgermeister fragen sich, wie sie das „Drumherum“ zu diesem Paket bewältigen sollen!

TIROL (rr) Breitband-Internet ist mittlerweile eine Standort-Frage für viele Betriebe.
Daher fördert das Land Tirol den Ausbau dieser Infrastruktur. Doch bei der Art und Weise dieser Förderung schütteln etliche Bürgermeister nur den Kopf.
Sie sollen jetzt mit allen Eigentümern, durch deren Grundstücke die TIWAG-Leer-Verrohungen laufen, Dienstbarkeits-Verträge über den Einzug von Daten-Leitungen abschließen!
Denn offenbar hat die TIWAG nur das Verlegen der leeren Rohre verhandelt. Um die Berechtigung, in die Rohre auch etwas hineinzulegen,  müssten sich die Gemeinden nun selbst kümmern. „In manchen Orten im Oberland reden wir hier von 40 km Rohr-Leitung! Da dauert das Verhandeln von Dienstbarkeiten Jahre“, sagt etwa Bgm. Hannes Neuhauser von Brandenberg.

Gemeinden sollen auch
Unternehmer werden

Damit nicht genug. Sollten die Gemeinden die Dienstbarkeiten ausverhandelt haben, müssten sie sich noch um die Betreiber für die Infrastruktur kümmern.
„Jetzt sollen Bürgermeister von kleinen Gemeinden mit einer Telekom oder mit T-Mobile verhandeln, damit irgend jemand die Datenleitungen dann auch betreibt. Und für die Vergabe der Rechte sollen wir Firmen gründen, die dann wiederum eine Gewinnbeteiligung vom Betreiber kassieren...“ sagt Neuhauser.
In der Theorie klinge das sehr gut, in der Praxis würde es laut Neuhauser vielleicht sogar „Jahre“ dauern und würde für die Gemeinden einen enormen Aufwand bedeuten.

Leitungen nicht fertig

Darüber hinaus seien laut Neuhauser viele Leitungen noch nicht fertig. „Wir bekommen hier etliche Kilometer Leer-Verrohrung. Aber hier fehlt etwa in Brandenberg ein anständiges Stück, das wir erst selber bauen müssen. In diesem Zusammenhang errichten wir einen Gehsteig neu. Aber: Jetzt macht uns die Umwelt-Abteilung der BH Probleme, weil wir hier den Oberflächen-Kanal neu fassen und Regenwasser der Anrainer einleiten. Wir müssen das aber tun, weil in diesem Ortsteil Wasser nicht versickert...“
Vor 2017 wird es in Brandenberg wohl kein „Breitband“ geben...
© Rofankurier