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Sektorales Fahrverbot bringt nur geringe Entlastung

Die Züge der Rollenden Landstraße (ROLA) haben auf der Brennerroute im vergangenen Jahr 154.860 LKW befördert. Die Züge der Rollenden Landstraße (ROLA) haben auf der Brennerroute im vergangenen Jahr 154.860 LKW befördert. (c) ÖBB
Auch mit der Einführung des sektoralen Fahrverbotes in Tirol werden nur etwa 10 Prozent der LKW in Tirol auf der Schiene das Land durchqueren. Derzeit fahren jährlich rund 3 Millionen LKW durch Tirol, in Wörgl wurden auf der A12 im Jahr 2015 sogar 8.900 LKW pro Tag gezählt.

Tirol - Obwohl sich die Österreichischen Bundesbahnen in einer Aussendung selbst feiern, verringern die Züge der Rollenden Landstraße (ROLA) und das vielleicht kommende sektorale Fahrverbot die LKW-Belastung in Tirol nur geringfügig.

8.900 LKW pro Tag

Mit 154.860 beförderten LKW-Einheiten waren 2015 zwar  um 10.724 LKW mehr auf der ROLA unterwegs als im Jahr 2014, doch waren laut einer Zählung des VCÖ in Wörgl immer noch 8.900 LKW täglich auf der A12 unterwegs. Insgesamt sind auf der Brennerachse täglich 32 ROLA-Züge unterwegs. Die Kapazitätsauslastung der Züge konnte von 83,3 Prozent im Jahr 2014 auf 84,9 Prozent im Jahr 2015 gesteigert werden. Für eine mögliche Einführung des Sektoralen Fahrverbotes wurden laut ÖBB bereits Vorkehrungen getroffen. So wurde der Terminal in Wörgl in den letzten Jahren modernisiert und ausgebaut, um bei Bedarf zusätzliche Züge einsetzen zu können. Auch am Terminal am Brennersee wurden zuletzt bauliche Adaptierungen wie ein LKW-Vorstauparkplatz, eine moderne LKW-Waage sowie ein Betriebsgebäude umgesetzt.

LHStv Felipe: 200.000 LKW mehr auf Schiene bringen

Mit dem sektoralen LKW-Fahrverbot, für das der Luft-100er die Eintrittskarte ist, will Tirol 200.000 LKW von der Straße auf die Schiene verlagern. Ob die ÖBB wirklich innerhalb eines Jahres die Kapazitäten auf der ROLA mehr als verdoppeln kann, bleibt aber abzuwarten.

VCÖ: LKW-Verkehr nimmt laufend zu!

„Trotz Wirtschaftsflaute hat der LKW-Verkehr auf Tirols Autobahnen heuer erneut zugenommen. Das ist auch ein Zeichen, dass viele Waren sinnlos kreuz  und quer durch Europa transportiert werden. Die EU muss ihre Transportpolitik  endlich in Einklang mit ihren Klima- und Energiezielen bringen“, fordert VCÖ-Experte Markus Gansterer verstärkte Maßnahmen auf EU-Ebene.
Das sektorale Fahrverbot wird in Tirol höchstwahrscheinlich nur etwa 10 Prozent aller LKW auf die Schiene zwingen. Letzte Änderung am Freitag, 29 Januar 2016 08:17
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