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Massenmörder Umwelt-Verschmutzung: Mehr Tote als durch die Mafia

Die EU will die Beimengung von Bio-Diesel per Verordnung bis 2020 auf 20% erhöhen! Bereits jetzt wurde dafür Regenwald so groß wie Österreich "entfernt". Die EU will die Beimengung von Bio-Diesel per Verordnung bis 2020 auf 20% erhöhen! Bereits jetzt wurde dafür Regenwald so groß wie Österreich "entfernt". © Bilderbox
Schon gewusst? Dem Treibstoff in Europa wird per EU-Verordnung Bio-Kraftstoff beigemischt. Der stammt hauptsächlich aus Palm-Öl. Die Plantagen dafür verdrängen weltweit Kleinbauern und treiben sie in die moderne Sklaverei, in die Abhängigkeit internationaler Konzerne. Das dient dem Umweltschutz eher mäßig.

INTERNATIONAL - Die Theorie ist gut: Pflanzen nehmen während ihres Wachstums genau so viel CO2 aus der Luft auf, wie sie bei der Verbrennung als Bio-Kraftstoff abgeben. Treibstoff aus Pflanzen wäre somit Klima-Neutral. Eigentlich. Relativ schnell hat sich jedoch gezeigt: Mit heimischem Rapsöl lässt sich Bio-Diesel weder in ausreichender Menge noch kostendeckend produzieren. Außerdem wären für eine nennenswerte Bedarfs-Deckung weit mehr Agrarflächen nötig, als in Europa zur Verfügung stehen...

EU verlagert Probleme und Gewinne ins Ausland...

Der ertragreichste Lieferant von Pflanzen-Öl ist die Öl-Palme. Und die wächst am besten auf Regenwald-Boden. Man ahnt bereits, wie diese Geschichte weitergeht... Da die EU in ihrer unermesslichen Weisheit, gesteuert von geldgeilen Konzernen, die Beimischung von Bio-Diesel zum Diesel EU-weit verordnet hat (!), tankt heute jeder Autofahrer ungefragt bis zu 7% Bio-Kraftstoff. Dafür werden weltweit Regenwälder abgebrannt. Denn auf diesen Böden wächst die Öl-Palme besonders gut!
Etwa die Hälfte des Regenwaldes in Indonesien wurde in den letzten 10 Jahren aufgrund der Biodiesel-Beimengung abgeholzt und mit Öl-Palmen bestückt. Lokale Bauern werden dafür vertrieben, ihrer Heimat beraubt. Ganze Dörfer verlieren ihre althergebrachte, nachhaltige Lebensgrundlage und werden durch Hungerlöhne faktisch in die moderne Sklaverei multinationaler Konzerne gedrängt.

Wir tanken Regenwald

Bio ist an diesem Diesel dann nur mehr der Name. Millionen Verbraucher tanken ohne ihr Wissen wie Kritiker es formulieren "ein Stück Regenwald". Schon seit 2007 ist die Industrie staatlich verpflichtet, sieben Prozent Bio-Treibstoff in den Diesel zu mischen. Aber dieser "Bio"-Diesel ist nicht so umweltfreundlich, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch Biodiesel trägt zu den häufigen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte in den Innenstädten bei und wird zu einem ernsten Problem. Stickoxide greifen beim Menschen die Schleimhäute und den Atemapparat an, sie stehen im Verdacht, Herz- und Kreislauferkrankungen zu verursachen. Für die Politik gelten Biokraftstoffe als die Wunderwaffe gegen den Klimawandel. Denn sie sollen gegenüber fossilem Diesel Treibhausgase einsparen. Doch diese Theorie ist umstritten.

Saubere Sache?

Für Bio-Treibstoffe gab es Maßnahmen der EU und eine massive staatliche Förderung. Doch um die vorgeschriebene Menge von 7% Beimengung zu decken, sind riesige Mengen Rohstoff nötig. Billiges Palmöl kommt da gerade recht. Wie genau es hergestellt wird, interessiert nicht. Um die Anbaufläche für Palmöl zu vergrößern, brannten 2015 wochenlang Regenwälder. Die Rauchschwaden verdunkelten die Sonne und verschmutzten die Atemluft so sehr, dass Millionen Menschen betroffen waren und sogar Kinder starben. Außerdem steht Biodiesel in der Kritik, für eine Steigerung der Nahrungsmittelpreise verantwortlich zu sein. Zurzeit werden für Biodiesel Pflanzen auf 8,8 Millionen ha Land angebaut. Mehr Fläche, als ganz Österreich hat. Und Platz, der weltweit für Nahrungsmittel fehlt. Fakten, die die Politik seit langem kennt. Reagiert wird trotzdem nicht... Letzte Änderung am Montag, 30 Oktober 2017 09:32
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