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Ein Jahr lang ermittelte die Staatsanwaltschaft zu den Grundstücks-Käufen in Buch. Das Ergebnis: Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Otto Mauracher wurden eingestellt. Nun liegt auch das Ergebnis zur angeblichen Trinkwasser-Gefährdung vor: Verfahren ebenfalls eingestellt.

TIROL/BUCH in TIROL - Im Vorjahr gab es anonyme Anzeigen gegen Alt-Bürgermeister Otto Mauracher von Buch: Er hätte sein Amt als Bürgermeister missbraucht um seiner Frau damit günstige Grundstücks-Preise zu sichern. Die Staatsanwaltschaft hat schließlich mit einem Ermittlungs-Verfahren begonnen, das heuer abgeschlossen wurde. Alt-Bürgermeister Otto Mauracher dazu: "Man muss sich das vorstellen! Da waren haarsträubende Dinge dabei – und ich konnte mich nicht wehren, weil es ein laufendes Verfahren war. Und wie es meiner Familie dabei gegangen ist, meinen Kindern..."

Ermittlungen eingestellt

Im Frühjahr wurden die Ermittlungen wegen "betrugsrelevanter Täuschung" und wegen "Drohung mit einem Vermögens-Schaden" dann schließlich eingestellt. Gegenstand der Untersuchungen waren drei Grundstücks-Käufe durch die Frau des Alt-Bürgermeisters. Mauracher erklärt dazu: "Alle Grundbesitzer wurden vorgeladen und befragt, ob ich sie irgendwie unter Druck gesetzt hätte und alle haben ausgesagt, dass dem nicht so war." Laut Mauracher seien alle Käufe korrekt und am freien Markt abgewickelt worden.
Rechtsanwalt Dr. Uwe Foidl bestätigt: "Alle diese strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gegen meinen Mandanten wurden eingestellt."

Keine "Vergiftung" der Bürger

Auch wegen Gefährdung der Bevölkerung durch das Trinkwasser wurden der Alt- Bürgermeister und sein damaliger Vize, Walter Wallner, angezeigt.
Zum Hintergrund: Vor etwa 20 Jahren hat die Behörde die Grenzwerte für Antimon im Trinkwasser um die Hälfte gesenkt. Viele Quellen, die zuvor Jahrhunderte lang als Trinkwasser genutzt wurden, waren dann für die Wasser-Versorgung nicht mehr zugelassen. In Buch war davon die "Blaikner-Quelle" betroffen. Sie wurde noch bis 2000 offiziell als Trinkwasser genutzt.
Etwa fünf Mal hat die Gemeinde Buch in der 14-jährigen Amtszeit von Mauracher und Wallner das Wasser der Blaikner-Quelle danach noch in kleinen Mengen dem Trinkwasser zugeleitet: Nämlich dann, wenn es irgendwo technische Probleme mit den Leitungen oder mit den Pumpen beim Tiefbrunnen gab.
Die Anzeige gegen Mauracher und Wallner lautete sinngemäß auf "fahrlässige Beeinträchtigung der Umwelt" mit Gefahr für Leben und Gesundheit.
Dazu Alt-Vize Walter Wallner: "Jetzt wurde auch dieses Verfahren eingestellt. Es kam auch hier nicht einmal zu einer Anklage. Die Staatsanwaltschaft kommt zum Schluss, dass die geringe Beimengung des Wassers der Blaikner-Quelle keinerlei Gefahr für die Gesundheit oder die Sicherheit der Bürger war!"

Beweise für Identität der anonymen Anzeiger!

Mauracher und Wallner können nun alle Akten aus den Verfahren einsehen und haben ebenfalls "Ermittlungen" angestellt.
Sie kommen zum Ergebnis: "Wir wissen jetzt zweifelsfrei und beweisbar, WER all die Anzeigen und Vorwürfe der letzten Jahre unter dem Deckmantel der Anonymität eingebracht hat! Diese Beweise wollen wir der Bevölkerung in absehbarer Zeit, vielleicht noch dieses Jahr, in einem geeigneten Rahmen präsentieren und wir werden auch zeigen, mit welcher Niedertracht hier gearbeitet wurde...!"
Im ROFAN-KURIER-Interview wollten Otto Mauracher und Walter Wallner allerdings noch keine Hinweise geben...
Das Bucher Trinkwasser ist sauber, doch wurde in den letzten Jahren bei Wasserknappheit immer wieder antimon-haltiges Wasser in das Trinkwasser eingeleitet. Dieses Problem will die Gemeinde nun aus der Welt schaffen. Auch mit Hilfe einer Bundesförderung...

BUCH - Ab Oktober tritt in Buch eine neue Wasser-Steuer in Kraft. Statt bisher 42 Cent pro Kubikmeter müssen die Bucher Bürger zukünftig 94 Cent pro Kubikmeter bezahlen. Der Beschluss im Gemeinde-Rat war einstimmig – sowohl FÜR BUCH als auch die FREIE BÜRGERLISTE BUCH stimmten dafür. Der Grund: In Buch muss die Wasserversorgung teilweise neu aufgestellt werden und mit den 'alten' Gebühren hätte für die Gemeinde keine Bundesförderung herausgeschaut. "Alles, was mit Wasser zu tun hat, ist durch die Erhöhung förderungsfähig", erklärte Bgm. Marion Wex (FÜR BUCH). Sie rechnet mit etwa 120.000,– EURO an Bundesförderung. Geld, das in Buch dringend gebraucht wird.

Bgm. Wex: "Sauberes, geprüftes Wasser"

"Die Bucher Bürger bekommen auch jetzt geprüftes und sauberes Wasser", sagt Wex im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER.
Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass Wasser aus der Blaikner-Quelle zu Spitzenzeiten in das Bucher Trinkwasser eingespeist wurde – das Wasser aus dieser Quelle hat den Antimon-Grenzwert 5 Mikrogramm pro Liter weit überschritten, außerdem wurden im August 2017 Choli- und Fäkalbakterien darin gefunden. Bei der Jänner-GR-Sitzung wurde erklärt, dass das Bucher Trinkwasser nicht schlecht sei. Aber der Bucher Tiefbrunnen hat erhöhte Antimon-Werte – das Trinkwasser ist aber unter dem Grenzwert 5. Laut Bürgermeisterin hat das Trinkwasser in Buch ungefähr 4,7 bis 4,8 Mikrogramm Antimon pro Liter.
Antimon ist ein chemisches Element, das in der Natur vorkommt. 2001 wurde ein Grenzwert von zehn Mikrogram pro Liter festgelegt. Dieser wurde im Dezember 2003 auf fünf herabgesetzt. In Österreich gelten aber sehr strenge Grenzwerte – für die WHO ist ein Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Liter akzeptabel. Laut Landessanitätsdirektion entfaltet Antimon nur bei genügend hoher Konzentrationen toxische Wirkung. Als höchste Dosis gilt gemäß Studien der WHO der Wert von 6 Milligramm pro Kilo Körpergewicht pro Tag. Daraus wurde unter Verwendung eines Sicherheitsfaktors von 1000 eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 6 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht für den Menschen abgeleitet.

Quellen-Sanierung oder Wasser aus Jenbach

In Buch wurde als nächster Schritt beim Land Tirol ein Vorprüfungsverfahren in Auftrag gegeben. Dieses soll zeigen, wie man mit der Wasserversorgung umgehen soll, "denn bei Problemen wie Wasserknappheit sitzen wir auf Nadeln", sagt die Bürgermeisterin Wex. Das Vorprüfungsverfahren schlägt zwei mögliche Lösungen vor: Zum einen eine technische Aufbearbeitung der Blaikner-Quelle, zum anderen einen Anschluss an das Wassersystem von Jenbach. Kosten würden beide Versionen ungefähr gleichviel. Das Ergebnis des Vorprüfungsverfahrens wird in der nächsten Gemeinderats-Sitzung von Buch präsentiert. Dass es bald eine Lösung geben muss, zeigte sich kürzlich... Aufgrund eines technischen Defekts war eine Tiefbrunnenpumpe ausgefallen "und um die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten mussten wir Wasser einspeisen, sonst hätten wir kein Wasser mehr gehabt", erklärt Bgm. Wex. Das Wasser hat die Gemeinde mittels Milchwagen aus Jenbach geholt. Der Milchwagen war die einzige legale Möglichkeit für Bgm. Wex das Wasser zu transportieren.
Es muss etwas passieren, beim Bucher Trinkwasser... (mk)
Defekte Kaffeemaschinen, Hosen mit aufgerissenen Nähten, alte Handys oder ein Fahrrad mit einem „Achter“: Kaputte Dinge werden oftmals einfach weggeworfen – dabei könnten wir sie teils einfach reparieren.

Wörgl/Buch - Wir werfen zu viel weg! Aus diesem Grund wurde 2009 in Amsterdam die Initiative "Repair Café" gegründet. Die bereits 80. Initiative wurde von Michaela Brötz 2014 in Pill in Tirol gestartet: "So können wir in entspannter Atmosphäre gemeinsam mit ehrenamtlichen Fachleuten reparieren", sagt sie. Die Reparaturen dort sind kostenlos und Profis führen diese zusammen mit den Besuchern durch – so erlernen auch diese das Handwerk. Gemeinsam kümmern sie sich im Prinzip um alles, "was man tragen kann": Haushaltselektronik, Spielzeug, Fahrräder, Möbelstücke und auch Kleidung.

Zwischen 30 und 40 Projekte in Österreich

Das Repair Café Tirol war ein Pionier in Österreich. Inzwischen sind es laut Brötz zwischen 30 und 40 Projekte – alle mit mehreren Standorten für einzelne Repair Cafés. Schon das erste Tiroler Café in der 1.100-Seelen Gemeinde Pill war gut besucht: 150 Leute kamen und 60 Defekte wurden von den Ehrenamtlichen und deren Helfern behoben. Seitdem gab es in Tirol 160 Termine mit über 16.000 Interessierten und mehr als 700 Ehrenamtlichen.
Dass alles repariert werden kann, ist aber eine Illusion: "Es geht uns darum, dass wir die Einstellung zu defekten Dingen ändern", sagt Brötz. In der heutigen Wegwerf-Gesellschaft würden kaputte Geräte für unter 100 EURO selten zu einem Profi gebracht, denn die Reparaturkosten übersteigen oftmals den Produktwert – genau hier setzen die Repair Cafés an: "Wir schließen hier eine Lücke. Billiger Elektro-Schrott kann so vermieden werden", sagt die Gründerin von Repair Café Tirol.
Doch wie veranstaltet man selbst ein Repair Café? Ein Raum mit Stromanschluss, ein paar Experten und eine (große) Kaffeemaschine sind alles was man braucht. Das Repair Café Tirol empfiehlt für den Start mindestens drei Elektriker, einen Näher und einen Allround-Bastler als Experten.
Die nächsten Repair Cafes finden am Samstag, 7. Oktober, von 13:00 bis 16:00 Uhr im Tagungshaus Wörgl und von 13:00 bis 16:00 Uhr im Jugendzentrum Point Jenbach stat.
Nach Vorwürfen zu Grundstücks-Käufen gab Bgm. Otto Mauracher am 20. März seinen Rücktritt bekannt. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt gab er dem ROFAN-KURIER ein Exklusiv-Interview. Er übergibt die Gemeinde "saniert und ohne neue Schulden".

Buch in Tirol - Anlässlich seines Rücktritts traf der ROFAN-KURIER den (ehemaligen) Bürgermeister Otto Mauracher von Buch in Tirol zum Abschieds-Interview. Hier ein Auszug:

RoKu: "Kann der plötzliche Amtsverzicht von Gegnern nicht als Schuld-Eingeständnis interpretiert werden?"
Mauracher: "Nein, das ist ganz sicher kein Schuld-Eingeständnis. Aber ich muss zuerst meine Familie schützen. Es kann nicht sein, dass meine Familien-Mitglieder verfolgt und bedroht werden. Was da im Dorf abgegangen ist und wie man aus der Anonymität meiner Familie zugesetzt hat, können sich Außenstehende nur schwer vorstellen."

RoKu: "Hast Du die Kritik wegen der Grundstücks-Käufe auch direkt bekommen? Hat jemand von der Opposition oder jemand anderer eine Rechtfertigung von Dir verlangt?"
Mauracher: "Nein… ich kann mir zwar denken, wer hinter den Aktionen steckt. Aber hier sind Feiglinge am Werk, die aus dem Schutz der Anonymität auf mich und meine Familie losgegangen sind. Ein gestandener Tiroler kommt selber und sagt, was ihm nicht passt..."

Grundstücks-Geschäfte waren laut Bürgermeister alle rechtens

RoKu: "Was steckt hinter den Grundstücks-Geschäften? Hast Du Dir diesbezüglich etwas vorzuwerfen?"
Mauracher: "Hier ist alles rechtens! Jeder darf Grundstücke kaufen. Und das war auch hier der Fall. Für ein Geschäft braucht es immer einen Käufer und einen Verkäufer, die beide zustimmen. Wenn man jetzt mit 'günstigen Preisen' kommt, muss man auch wissen, dass es hier beispielsweise um ein Hanggrundstück ging, das extrem schwer zu bebauen sein wird und für das es auch keine Zufahrt gab."

RoKu: "Wo siehst Du die Motivation für die Attacken?"
Mauracher: "Politisch konnte niemand etwas gegen mich vorbringen: Wir haben unser Dorf saniert, wir haben 1,1 Millionen EURO Schulden der Vorgänger abgebaut und den Verschuldungs-Grad auf 15% gesenkt! Trotzdem haben wir große Projekte wie Schutzbauten, Wasserversorgung, Volksschul-Sanierung  und das Gehsteig-Projekt OHNE neue Schulden umgesetzt! Aber meine Liste und ich haben einige Dinge geändert: Beispielsweise haben wir angefangen, Arbeiten auszuschreiben, wie es üblich ist. Da kann halt nicht mehr jeder von der Gemeinde verlangen, was er will. Damit tritt man auch dem einen oder anderen auf die Füße, der sich vielleicht bis dahin mit Steuergeld saniert hat."

Vize-Bgm. Walter Wallner übernimmt die Amtsgeschäfte

RoKu: "Wie geht es jetzt in der Gemeinde weiter?"
Mauracher: "Jetzt übernimmt vorerst der Vizebürgermeister die offiziellen Amtsgeschäfte. Dann wird es in absehbarer Zeit eine Bürgermeister-Neuwahl geben müssen… Ich selber werde in dieser Sache sicher noch von mir hören lassen."

RoKu: "Wie schaut Dein Fazit für die Tätigkeit als Bürgermeister aus?"
Mauracher: "Ich war gerne Bürgermeister und habe mich voll für meine Gemeinde  eingesetzt! Der Ort steht heute so gut da, wie nie zuvor! Übernommen habe ich die Gemeinde mit 2 Millionen EURO Schulden. Diese Altlasten des Vorgängers haben wir um 1,1 Mio. EURO reduziert. Wir haben viel umgesetzt, ohne neue Schulden zu machen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Danken möchte ich den Gemeinderäten meiner Liste und allen, die für eine positive Entwicklung der Gemeinde mitgearbeitet haben. Das gilt auch für mein Team im Gemeindeamt."

RoKu: „Danke für das Gespräch."

Die Gemeinde Buch in Tirol hat in den letzten Jahren etliche Groß-Projekte realisiert. (cm)
Die Erfolgsbilanz des Repair Cafés ist eine starke Ansage wider die Wegwerfgesellschaft: Allein 2016 fand das Event 62 mal in Tirol statt! Rund 3.000 Geräte und Textilien wurden zur Reparatur angenommen. Insgesamt kamen 5.000 Besucher zu den Repair Cafés, die in vielen Gemeinden neue Veranstalter gefunden haben.

Tirol - "Durch ein umfassendes Startpaket und die Erstellung der Bewerbungsmaterialien, versuchen wir die ehrenamtlichen Gastgeber in den Gemeinden gut zu unterstützen", erklärt Margarete Ringler, Geschäftsführung des Tiroler Bildungsforums.
So fand heuer erstmals auch in Tux, Lienz, Radfeld, Seefeld, Brandenberg, Kirchbichl, Buch und Jenbach dieser einzigartige Mix aus Café und Reparaturhilfe statt. "Unser Ziel, Repair Cafés nachhaltig im ländlichen Raum zu etablieren, ist damit voll
aufgegangen", freut sich Dr. Alfred Egger von der ATM-Abfallwirtschaft Tirol Mitte. Diese hat unter www.reparaturführer.at
ergänzend eine Onlineplattform mit Reparaturprofis ins Leben gerufen.

Was war 2016 noch neu?

"Es gab erstmals sogenannte ErklärBars. Meist jugendliche Experten erklären dort die Handhabung neuer Technologien für Smartphone und Co.", so Koordinatorin Mag. Michaela Brötz vom Tiroler Bildungsforum. Bereits in 16 Repair Cafés fanden ErklärBars mit großem Erfolg statt. "Dieses Angebot ergänzt die Reparaturen optimal! Etwa vier bis fünf Besucher werden bei jedem Termin an den ErklärBars geschult und auf den neuesten Stand der Technik gebracht."
Auch in den Schulen wird seit heuer fleißig repariert. Die BHAK Innsbruck und die BHAK Lienz sind zwei aktive Veranstalter von Repair Cafés. Mit weiteren Schulen in Innsbruck sind Kooperationen geplant, auch aus dem Mittelschulbereich gibt es erste Interessenten.

Kaffeetassen als Dankeschön

400 "love is in the repair"-Tassen werden an besonders verdiente Mitarbeiter im Repair Café-Netzwerk verteilt.
Kulturelle Highlights gibt es nicht nur in den Ballungsräumen. Im Unterland sorgt unter anderem „Kultur am Land“ in Buch i.T. seit nunmehr 30 Jahren für Abwechslung in der Kultur-Szene!

Buch in Tirol - Durch Veranstaltungen will Kultur am Land die Menschen zusammenbringen. Der Verein organisiert einmal pro Monat eine Jam-Session mit Tiroler Musikern und Flüchtlingen. "Jeder kann hier mitspielen, denn wir wollen die Menschen zusammenführen" sagt Künstler und Alt-Obmann Haki Kirchmaier. "Dafür suchen wir noch freiwillige Helfer, vor allem für Fahrgemeinschaften", ergänzt Obmann des Vereines Armin Kirchmaier.

Highlights des Jubiläumsjahres

Auch eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion steht im März auf dem Programm. Hierzu sind am 16. März um 20:00 Uhr LR Christine Baur (GRÜNE), Autor und Journalist Alois Schöpf, Heinz Purkhart (TSD) und Mag. Michael Kerber von der Diakonie Flüchtlingsdienst eingeladen. Als kulturelle Highlights gibt es neben den monatlichen Sessions mit Musikern aus aller Welt auch Filme zum Thema Flucht, diverse Konzerte und vor allem das "Zommkemma Festl" Ende Mai.
Abseits der Flüchtlingsthematik versucht der Verein musikalische Lücken abzudecken. Die meisten Konzerte lassen sich dem Genre "World Music" zuteilen, aber auch jungen Rock-Musikern wird die Möglichkeit geboten, auf einer professionellen Bühne vorzuspielen. Der persönliche Kontakt der Musiker mit dem Publikum wird im Kulturwohnzimmer, wie das Lokal auch genannt wird, besonders gefördert.
Dass aus einem Auftritt bei Kultur am Land durchaus eine große Karriere werden kann, bewiesen "Jazz Gitti" oder auch George Nussbaumer, der als die "schwärzeste Stimme" Österreichs gilt.

"Vielfalt statt Einfalt"

Das Motto "Vielfalt statt Einfalt" bedeutet, dass sich die Mitglieder ein gewaltfreies Untereinander wünschen.
Das neue Kunstprojekt von Haki Kirchmaier beschäftigt sich mit dem Thema Menschenrechte. Mittels Stühlen will der Künstler auf die 30 Menschenrechte aufmerksam machen und diese dann vor dem Verein Kultur am Land aufstellen. Auf Kärtchen werden die Menschenrechte in gekürzter Form, auf Deutsch, Englisch und auch Arabisch stehen. Wenn jemand einen "Lieblingsstuhl" findet, kann dieser auch für 100,- EURO erworben werden. Dieses Geld wird natürlich für einen guten Zweck verwendet. Eine zweite Garnitur will Haki auch noch erstellen und diese auf Wanderschaft schicken. In Asylheimen, in Fußgängerzonen und in Schulen sollen diese Stühle auf die Wichtigkeit der Menschenrechte aufmerksam machen.

Stummer Nachwuchsautoren auf Erfolgskurs

Montag, 25 Januar 2016
Freigegeben in Termine & Kultur
Die Schülerinnen und Schüler der Neuen Mittelschule haben so manch Abenteuerliches im Kopf.

Stumm - Um dies in geordnete Bahnen zu lenken, animierte Deutschlehrer Hanspeter Haspinger vor zwei Jahren dazu, ein Buch zu schreiben. Fünf Mädchen sowie fünf Jungen der heurigen Klassen 4b und 4c waren sofort dabei und erarbeiteten ihr erstes literarisches Werk, das sie zudem mit aussagekräftigen Zeichnungen bereicherten.
„Die Zehn und das Mädchen“ heißt der spannende Abenteuerroman, mit dem die erst 13-jährigen Nachwuchsschriftsteller gleich bei der ersten Lesung ihr Publikum begeisterten, weitere Lesungen folgen in Kürze.
Schauplatz ist natürlich die Schule und dort geht es wahrlich abenteuerlich zu. Denn die mysteriöse Geschichte über ein verschwundenes Mädchen lässt „den Zehn“ keine Ruhe mehr. Also machen sie sich dran, diesen Vorfall, der sich in der Vergangenheit zugetragen hatte, nun endlich aufzuklären. In anschaulichem Schreibstil zogen Elena Gruber, Carina Wimpissinger, Carina Gruber, Johanna Wurm, Sandra Hörhager, Martin Rainer, David Gruber, Manuel Wechselberger, Nicolaus Rossi und Daniel Setzkorn in ihrem Roman so manch „gewiefte Fäden“, die Hochspannung bleibt bis zum Ende aufrecht. Verlegt wurde der 96 Seiten starke Roman von Martin Reiter in der Edition Tirol, um 15.- EURO kann er in der NMS Stumm und im Buchhandel erworben werden.

Buch machte sich zur TTIP-freien Gemeinde

Donnerstag, 02 Juli 2015
Freigegeben in Politik
Wie viele andere Gemeinden in Österreich auch, beschloss Buch in Tirol gegen das Handelsabkommen TTIP zu protestieren.

BUCH (ce) „Die Sorge, dass der kleine Mann über den Tisch gezogen wird, ist sehr groß!“ Bürgermeister Otto Mauracher lässt keinen Zweifel daran, dass er mit dem transatlantischen Handeslabkommen TTIP, dass derzeit zwischen den USA und der EU verhandelt wird, keine Freude hat. „Mich freut es aber, dass mein Antrag im Gemeinderat ohne Gegenstimme angenommen wurde. Dieser Beschluss wird nun an die Zuständigen in der Bundesregierung und in der EU weitergeleitet. Wir wollen damit ein Zeichen setzten und aufzeigen, dass uns vor allem stört, dass die Verhandlungen nur im Geheimen stattfinden und der normale Bürger keine Möglichkeit hat, etwas vom Inhalt des Abkommens zu erfahren“, erklärt Mauracher seine Beweggründe. Im Beschluss fordert Buch unter anderem, dass die Gemeindeautonomie bei der Sicherstellung der öffentlichen Dienstleistungen nicht untergraben wird. „Vor allem bei unserem Wasser müssen wir vorsichtig sein. Es kann nicht sein, dass wir irgendwann als Gemeinde nicht mehr Herr unserer eigenen Trinkwasser-Versorgung sind“, befürchtet Mauracher.
Weiters stelle Buch seinen neuen digitalen und analogen Leitungskataster vor, der ROFAN-KURIER berichtet im August.


Bürgermeister und Unternehmer melden sich in der Redaktion: Die im Bundes-Auftrag ausgearbeiteten „Gefahrenzonen-Pläne“ verhindern Betriebs-Erweiterungen und entwerten Liegenschaften. Nicht einmal mehr Carports dürfen dort laut Bürgermeistern gebaut werden.

TIROL (rr/cm) Seit Wochen sorgen die neuen Gefahrenzonen-Pläne für Aufregung in Tirol. „Rote Zone“ sind offenbar jene Bereiche, die bei einem 100-jährigen Hochwasser über 1,50 m unter Wasser stehen könnten. Betroffene beklagen nun, dass diese Einteilung den Wert ihrer Liegenschaften massiv reduziere.
„Ein unbebautes Baugrundstück in der Roten Zone würde nach momentanem Stand im Wiederverkauf schwer an Wert verlieren“, vermutet Bgm. Michael Huber, Gemeinde Stans.
Unternehmer Dr. Hannes Oberhofer aus Kramsach schreibt der Redaktion: „... meine in Top-Zustand befindliche Liegenschaft wurde durch die Rote Zone um 50% entwertet...“
Er fragt sich auch, ob nun Hunderte Tiroler Unternehmer, denen es ähnlich geht, bei ihren Hausbanken zusätzliche Sicherheiten für Firmen-Kredite beibringen müssen! In diesem Fall ginge es hier womöglich um Millionen, vielleicht sogar Milliarden EURO.


BUCH Margreiter rote Head
LA Bgm. Ing. Alois Margreiter (ÖVP): „Wir brauchen eine Lösung!“

Nichts geht mehr!

Bgm. Otto Mauracher von Buch in Tirol schildert: „Wir müssen alle Bauanträge, die die Rote Zone betreffen, an das Baubezirksamt zur Stellungnahme weiterreichen. Dort heißt es dann „abgelehnt“, weil das Haus oder der Betrieb in der Roten Zone steht. Die Betriebe können sich nicht weiterentwickeln“, ärgert er sich.
Seine Gemeinde hat noch andere Probleme: „Wir haben allein in Buch in Tirol über 40 Einsprüche gesammelt. Der Sportplatz, die Schule, der Kindergarten, Firmen, Privat-Häuser… Alles in der Roten Zone! Das heißt, dass wir hier vorerst keine Erweiterungen oder Bauprojekte durchbekommen.
Nicht einmal ein Carport darf hier gebaut werden“, sagt Mauracher. Er weiß: Anderen Bürgermeistern geht es ähnlich...

Schutzbauten verboten?
Margreiter drängt auf Lösung

Der ÖVP-Landtagsabgeordnete Ing. Alois Margreiter, Bürgermeister von Breitenbach, drängt auf eine Lösung: „Egal ob Widmung oder Bauansuchen: In der Roten Zone ist jeder Einzelfall ein Problemfall. Und die Gemeinde-Ämter müssen sich mit jedem einzelnen Fall befassen. Ein enormer Aufwand“, sagt der Abgeordnete.
Aber ihm geht es vor allem um den Schutz der Bevölkerung und das Eigentum der Menschen.
Er verlangt, dass beim Land Tirol eine Stabstelle für das Problem eingerichtet wird. Denn auch regionale Hochwasser-Schutzbauten sind momentan nicht mehr erlaubt: Eine Gemeinde darf das Wasser nicht einfach durch Schutzbauten zum nächsten Ort weiterleiten...                                    

Ein Grundstück oder Ort, der weiter flussabwärts liegt, nicht schlechter gestellt werden.
Mit anderen Worten: Die Gemeinde Breitenbach darf sich nicht mit neuen Dämmen gegen Hochwasser schützen, wenn dadurch mehr Wasser nach Wörgl weiterrinnt. Die Lösung heißt „Retensions-Flächen“ also Felder, die absichtlich zum Fluss hin geöffnet werden, damit sie bei Hochwasser geflutet werden können.
Margreiter dazu: „Aber diese Flächen gibt es noch nicht! Das muss alles erst ausverhandelt und geschaffen werden. Die Bauern wollen dafür natürlich eine Entschädigung. Die Vorgehensweise, die Gefahrenzonen jetzt schon zu präsentieren, obwohl sie noch keine Rechtskraft haben und es keine Lösung gibt, ist suboptimal.“
Das Problem: Ab dem Zeitpunkt, wo die Pläne öffentlich sind, müssen sich alle Beamten daran halten. Sie müssen also so entscheiden, als ob sie bereits rechtskraft hätten. Denn sonst wären sie für Folgeschäden theoretisch haftbar (da sie ja bereits wissen, wo die Hochwasser-Zonen liegen!).
Margreiter relativiert: „Bauen darf man in der roten Zone schon noch. Aber halt mit entsprechendem Aufwand…“
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