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Aus dem Verein Naturjuwel Rofan entstand Anfang August die eingetragene Genossenschaft "Naturjuwel Rofan eGen". Die "eGen" hat inzwischen etwa 60 eingetragene Mitglieder. Mit der Gründung wurde der nächste Schritt für die Revitalisierung des Sonnwendjoch-Liftes gesetzt.

KRAMSACH - Der nächste Schritt zur Revitalisierung der Sonnwendjoch-Bergbahn ist gemacht – Mitglieder des Vereines "Naturjuwel Rofan" gründeten die Genossenschaft "Naturjuwel Rofan eGen". Damit wurde ein Vertragspartner für Grundstückseigentümer, Gemeinde, Land und Bund geschaffen...
Die "eGen" (=eingetragene Genossenschaft) wurde von den Gründungsmitgliedern Markus Vögele (GFK-Gemeinderat in Kramsach und Inhaber des Haflingerhof), Lothar Moser (Ersatz-GR, GFK) und Konrad Margreiter "ausgerufen" und beim Raiffeisenverband Tirol eingetragen. 37 weitere Mitglieder traten während der Gründungsversammlung Anfang August der Genossenschaft bei. Mit dabei war auch der „Promi-Gast des Abends“, Ski-Rennläuferin Eva-Maria Brem. Auch sie trat der "eGen" bei – als 40. und letztes Mitglied an diesem Abend. "Inzwischen (Stand 29. August) hat die Genossenschaft etwa 60 Mitglieder", erklärt der einstimmig-gewählte "eGen"-Präsident Nikolaus Wannenmacher.

eGen Präsident Nikolaus Wannenmacher

Wannenmachers Wahl zum Präsident war ebenso eindeutig wie die Wahl von Markus Vögele zum Vize-Präsidenten. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind: Anna-Maria Stiefmüller, Hans-Peter Maier, Markus Pumpfer und Mark Schrettl.
Neben eines Vorstandes braucht eine Genossenschaft einen Aufsichtsrat. Als dessen Vorsitzender wurde Wolfgang Schonner gewählt. Seine beiden Stellvertreter sind Konrad Margreiter und Lothar Moser. Schonner erklärte, dass er vor allem seine guten Kontakte als Obmannstellvertreter der Wirtschaftskammer Kufstein nutzen will. Außerdem sitzen Bgm. Bernhard Zisterer (Kramsach), Bgm. Hannes Neuhauser (Brandenberg), Friedrich Huber, Andreas Gang, Sarah Grießenböck, Georg Duftner, Ludwig Hechenblaikner und Thomas Faustschipper im Aufsichtsrat.

537 Geschäftsanteile bei Gründungssitzung

Bei der Gründungssitzung wurden 537 Geschäftsanteile zu je 100,– EURO gezeichnet. Das entspricht einem Anfangskapital der Genossenschaft von 53.700,– EURO. Zufrieden ist man aber trotz inzwischen 60 Genossenschaftlern noch nicht: "Natürlich sollten es mehr werden. Wir brauchen so viele Genossenschaftler wie möglich", sagt Wannenmacher.
Bezüglich der Spendenaktion räumte Vögele bei der Gründungsveranstaltung ein, dass der Verein "spendenmäßig das Ziel nicht erreicht hat". Insgesamt wurden 252.540,– EURO für die Revitalisierung gespendet – „man kann natürlich immer noch spenden“, sagte Vögele. Der Verein hoffte auf 1,5 Mio. EURO an Spenden.
Der Verein "Naturjuwel Rofan" bleibt in seiner jetzigen Form bestehen, "dieser kümmert sich um den Weg am Berg", erklärt Markus Vögele. Hier ist die Firma ProNatur engagiert, die zur Zeit die Möglichkeiten für den Weg auslotet und vor allem "wichtige Gespräche mit den Zuständigen des Naturschutzes, der Gemeinde Münster, dem Alpenverein und den Grundeigentümern führt", erklärt Vögele: "Lift und Weg laufen inzwischen getrennt!" Aus naturschutzrechtlichen Gründen...

Ohne Landes-Förderung kein Lift

Weitere finanzielle Unterstützung braucht die Genossenschaft vom Land Tirol (Margreiter: "Ohne Land, kein Lift"). 500.000,– EURO Förderung sollen bereits fix sein, die Akteure der eGen hoffen aber auf mehr: Bis zu 1,5 Millionen EURO Landesförderung sollen durch die Umstellung des Fördertopfes "Kleinstskigebiete" für den Sonnwendjoch-Lift möglich sein. Das heißt aber nicht, dass hier nun wieder ein Ski-Gebiet entstehen soll...

Wie kann ich der Genossenschaft beitreten?

Wenn man der "Naturjuwel Rofan eGen" beitreten möchte, kann man das über einen Genossenschafts-Vertrag. Genossenschafts-Verträge liegen bei den Raiffeisenbanken in der Region auf. "Man kann die Verträge aber auch direkt per Mail beim Verein anfordern", sagt Markus Vögele – auch unter www.rofan.tirol kann man den Vertrag downloaden. Genossenschafter ist man mit Kauf von nur einem Anteil (100,– EURO). Pro Anteil bekommt man auch eine Stimme bei der Vollversammlung. Man kann sich aber auch mehrere Anteile kaufen.... Die Obergrenze liegt aber bei maximal 50 Stimmrechten. (mk)
38 Unternehmer waren dabei, als der Verein "Naturjuwel Rofan" zur Generalversammlung lud. Der Wahlvorschlag zum neuen/alten Vorstand wurde ohne Gegenvorschlag und einstimmig angenommen. Nächster Schritt auf dem Weg zum neuen Lift soll nun die Gründung einer Lift-Genossenschaft sein.

KRAMSACH - Wie geht es weiter mit dem Lift in Kramsach? Diese Frage stellen sich im Unterland viele. Etliche Fragen zum Thema "Lift" wurden kürzlich in der Generalversammlung des Vereins behandelt.

Finanzen

Wie der ROFAN-KURIER bereits berichtete, wird der TVB, der jährlich etwa 4,4 Millionen EURO an Abgaben von regionalen Betrieben erhält, 25% der Kosten des Lift-Baus übernehmen. Die Gemeinde Kramsach hat 1,4 Millionen EURO zugesagt, in Teilbeträgen von 100.000,– EURO pro Jahr. Sollte das nicht reichen, gibt es zusätzliches Geld, begrenzt bis zu einem Höchstbetrag von 2 Mio. EURO.
Weitere 500.000,– EURO kommen vom Land Tirol, wobei Vereins-Obmann Sepp Kreidl hier auf das Doppelte hofft. Dazu müsste aber die Landes-Aktion "Bürgermeister-Lifte" in Kraft treten. Von den Bergbahnen Alpbach erwartet man sich eine Abschlags-Zahlung. Die noch zu gründende Genossenschaft soll einen Kredit aufnehmen. Bisher sind 217.000,– EURO Spenden eingegangen. Davon wurde laut Kassier Franz Dollinger etwa die Hälfte für Studien, Konzepte oder Begehungen ausgegeben. Auch der Sohn von Bundes-Präsident Van der Bellen (GRÜNE) arbeitete am Projekt mit erhielt eine Zahlung vom Verein für eine Begehung.

Doch mit dem Rollstuhl...

Durch das Einhängen von Gondeln in jeden zweiten Seilabschnitt des Sesselliftes will man die Möglichkeit schaffen, dass man nun doch mit Kinderwagen oder Rollstuhl ins Wandergebiet kommt. "Das macht den Lift zwar ein wenig teurer, aber das ist uns wichtig", heißt es in der Generalversammlung.
Dank des Einsatzes von Lothar Moser wurde in Zusammenarbeit mit der Raiffeisen-Bank bereits ein Genossenschafts-Vertrag aufgesetzt. Die Details für eine Mitgliedschaft bei der Genossenschaft werden aktuell erarbeitet. Angedacht wurde eine „Beitrittsgebühr“ von 500,– EURO und eine Mindesteinlage von weiteren 500,– EURO, maximal 5.000,– EURO. Die Genossenschaft soll dann den Lift auch betreiben.
Der neue und alte Vorstand: Obmann: Sepp Kreidl, Obmann-Stv.: Markus Vögele, Kassier: Franz Dollinger, Kassier-Stv.: Ludwig Hechenblaikner, Schriftführer: Egon Burgstaller, Schriftführer-Stv.: Conny Margreiter, Beirat: Lothar Moser, Georg Lenk, Kassaprüfer: Georg Sappl, Hannes Gang.
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