Gehen in Tirol die Schifahrer aus? - Logisch

Schon seit Jahren besteht dieses Problem, aber gerade DAS Winter-Tourismusland Tirol ist schlechthin machtlos dagegen.

Die heutige Jugend will wie ein Semmelkäufer mit dem Auto geradezu vor die Schule kutschiert und wieder abgeholt werden. Zentrum der jugendlichen, ja bereits kindlichen Überlegungen ist primär das Handy, mit dem, vielfach geradezu krankhaft, stundenlang täglich gespielt statt überhaupt sinnerfassend lesen gelernt wird, das immerhin ¼ dieser Angesprochenen nachweislich gar nicht mehr kann. Bewegung ist für die meisten so gut wie ein Fremdwort und Übergewicht immer mehr im Zunehmen. Insbesondere dann, wenn die sozialen Milieus, aus denen immer mehr solche Kinder kommen, überhaupt kein Interesse haben und nur ständiges Freizeitverhalten angesagt ist.

Selbstverständlich spielen die enormen Kosten des Schisports ebenfalls eine nachhaltige Rolle, warum immer mehr Einheimische und vor allem Junge auf unsere Pisten gehen. Die buchen viel lieber mit ein paar Klicks „ihren“ Urlaub all inklusive in aller Welt, noch dazu billiger und ohne Verletzungsrisiko.

Wenn nun zu diesen Fakten der immer weniger werdenden einheimischen Schifahrerjugend das Argument "zu viel Bürokratie" kommt, geht dieses völlig daneben, denn vor allem die vorerwähnten Faktoren sind entscheidend.

Mehr "snow days" (neuhochdeutsch) mögen zwar "cool" für manche sein, sind aber kein Rezept zur Abänderung von selbstverschuldeten gesellschaftlichen Entwicklungen mit politisch jahrelang völlig fehlgeleiteten Zuwanderungsideen-und praxen.

Die Liftbetreiber können nicht viel mehr tun, als ein perfektes Angebot hinzustellen --- die anderen Faktoren, die falsch laufen, muss schon die Politik (Bund, Land und Gemeinden) selbst korrigieren.

Mag. iur. Anton Frisch e.h.

Kufstein, am 2.2.2020


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