„Wenn einer eine Reise tut...“

Die Reise begann mit dem Ticketkauf beim Busfahrer. Das dauerte so lange, dass alle Sitzplätze belegt waren.
Ich muss zugeben, es war Freitag Nachmittag und der Bus war ziemlich voll. Ich schlängelte mich durch und in den hinteren Reihen bot mir eine Dame noch den Platz neben sich an. Wir hatten alle Mund-Nasen-Schutz, aber an den Plätzen oder bei den Haltevorrichtungen von Desinfektions-Mittel keine Spur…
Da es bei dieser Busverbindung viele verschiedene Haltestellen gibt, war im Bus auch  ein Kommen und ein Gehen. In der Mitte des Busses befand sich eine Gruppe Jugendlicher, die dicht gedrängt und ohne Mund-Nasen-Schutz vier Sitzplätze in Anspruch nahmen.
Auch der Hinweis des Busfahrers, sie sollten doch eine Maske aufsetzen, wurde nur abfällig ignoriert. Als dann ältere Damen in den Bus stiegen, mussten diese sich an den Halterungen festhalten und während der Fahrt stehen.
Keiner der Jugendlichen bot einen Platz an. Aus den hinteren Reihen hat sich dann ein Mann bemerkbar gemacht und gemeint, dass er mit seinen 67 Jahren jetzt aufsteht und der alten Dame Platz macht.
Eine junge Familie mit zwei Kindern, die ebenfalls zugestiegen war, hatte ein ähnliches Problem. Der Vater hatte am Arm sein wahrscheinlich 2-jähriges Kind und am Rücken seine Tasche, mit der anderen Hand hat er sich an einer Haltevorrichtung festgehalten. Auch ihm wurde von den Jugendlichen kein Platz angeboten.
Nicht nur, dass diese jungen Menschen offenbar wenig von Respekt und soziales Miteinander wissen, der Busfahrer macht „nur seinen Job“ und fährt von A nach B...
Relativ egal, was da im Innenraum seines Postbusses passiert. In Zeiten von Corona befindet sich nirgends im Bus ein Desinfektionsmittel.
Ich hatte die Möglichkeit, mich in Jenbach abholen zu lassen. Aus ökologischen Gründen habe ich mich dagegen entschieden, weil ja eh der Bus fährt.
Das nächste Mal werde ich das Angebot, mich abholen zu lassen, aber  gerne in Anspruch nehmen….

Ursula H.,
Achenkirch


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