Die neu entworfenen Formel-1-Autos sollen für engeres und besseres Fahren sorgen. Dadurch sind mehr Überholmanöver zu erwarten. Formel-1-Fans hoffen darauf, dass der Plan aufgeht....unsplash.com

Formel 1 startet 2022 in ein neues Zeitalter!

Die Formel-1-Saison 2021 war an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten! Doch auch die neue Saison garantiert ein enges Rennen um die Fahrer- und Konstrukteurs-Meisterschaft. Die Saison 2022 bringt nämlich ein neues Reglement für die Teams, alle starten wieder bei null...

SPORT/INTERNATIONAL Es war wohl die spannendste Formel-1-Saison der Geschichte: Nach 10 Monaten und 21 Rennen gingen der Brite Lewis Hamilton (Mercedes) und der Niederländer Max Verstappen (Red Bull) punktgleich in das letzte Saisonrennen in Abu Dhabi! Hamilton hatte das Rennen souverän im Griff, alles sah nach dem insgesamt achten WM-Titel für den Briten aus. In Runde 53 dann das Horror-Szenario für das Mercedes-Team: Der Kanadier Nicolas Latifi (Williams) drehte sich und schlug in die Mauer ein, das Safety Car rückte aus. Hamilton fuhr an der Box vorbei, Verstappen holte sich frische Reifen. Sollte das Safety Car wieder in die Box kommen, wäre Hamilton höchstwahrscheinlich machtlos gwesen. Und genau so kam es auch. Nach einigen fragwürdigen Entscheidungen der Rennleitung überholte Verstappen den Briten in der letzten Runde und krönte sich somit zum Weltmeister!

Keiner mag "Dirty Air"

Wer jetzt denkt, dass die neue Saison der alten nicht das Wasser reichen kann, könnte gut und gerne falsch liegen. Für die Saison 2022 ändert sich nämlich einiges. "Es ist die größte Regeländerung seit 30, 40 Jahren", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Grundsätzlich hat man die neuen Formel-1-Autos dazu entworfen, um engeres und knapperes Rennfahren zu forcieren – mit dem Potenzial für mehr Überholmanöver. Doch was hindert die aktuellen Autos am engen Rennfahren? "Der Effekt des katastrophalen Abtrieb-Verlustes", sagt ein Ingenieur, der sich eingehend mit den neuen Konstruktionen befasst. In der Formel 1 hat sich der Begriff "Dirty Air" einen ganz großen Namen gemacht. Als "Dirty Air" bezeichnet man Luft-Verwirbelungen, die man abbekommt, wenn man nahe am Vordermann fährt. Dadurch verlieren die Autos an Abtrieb, sprich: Bodenhaftung. In Zahlen sind das etwa 35 Prozent bei drei Autolängen hinter dem Vordermann. Die Fahrer verlieren so Unmengen an Renn-Zeit.

Im Bild: Max Verstappen (Red Bull) krönte sich 2021 zum Formel 1 Weltmeister. In der neuen Saison versucht er, seinen Titel zu verteidigen. © pixabay.com

Mehr Abtrieb in 2022

Das Formel-1-Auto für die Saison 2022, entwickelt durch das Formel-1-Motorsportteam in Kooperation mit der FIA (Automobilsport-Dachverband), setzt vor allem auf den Bodeneffekt. Dabei handelt es sich um zusätzlichen Abtrieb für die Autos. Dadurch verringert sich der Abtrieb bei "Dirty Air" um lediglich 4 Prozent bei einem Abstand von drei Autolängen zum Vordermann.

Start in Bahrain

Um die "Dirty Air" nun zu verringern, entwickelte man ein komplett neues Design für die Autos – nämlich ein viel runderes Design: Neuer Frontflügel, Heckflügel und ein neues Chassis. Die Formel-1 steigt zudem von 13 auf 18 Zoll-Reifen um und Treibstoff besteht ab 2022 aus 5,75 Prozent Bio-Komponenten. Was sich nicht ändert, ist der Motor. Hier müssen die Teams den gleichen verwenden, wie 2021. Man kann also aufgrund des neuen Reglements erneut von einer spannenden Saison ausgehen. Den Effekt des neuen Autos simulierte man nämlich rund 7.500 Mal – die Daten sind dabei eindeutig... Der Start der neuen Saison findet am Sonntag, 20. März, erneut in Bahrain statt. Den krönenden Abschluss macht Abu Dhabi am Sonntag, 20. November. In Österreich sicherten sich erneut Servus TV und ORF die TV-Rechte.


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