Geschwindigkeits-Überschreitungen im Ortsgebiet oder auf der Autobahn können künftig für Raser die Beschlagnahme des Fahrzeugs zur Folge haben.

Gegen Raser: Künftig Fahrzeug-Konfiszierung

Raser haben es in Zukunft nicht mehr so einfach: Bei hohen Geschwindigkeits-Überschreitungen wird das Fahrzeug konfisziert.

ÖSTERREICH Für Raser brechen in Zukunft härtere Zeiten an: Nach den Plänen der Regierung müssen Autofahrer, die künftig Tempolimits im Ortsgebiet um 60 km/h, oder auf der Autobahn um 70 km/h überschreiten, mit der Beschlagnahme des eigenen Fahrzeugs rechnen. Die Behörde verkauft anschließend das Auto. Der Erlös geht zu 70 Prozent in den Verkehrssicherheitsfonds, der Rest fließt an die Strafbehörde.

Konfiszierung in vielen Fällen nicht möglich

Doch die geplante Novelle hat einen wichtigen Aspekt der Realität nicht berücksichtigt. Die meisten Autos gehören nämlich nicht demjenigen, der am Steuer sitzt. Laut aktuellen Zahlen sind etwa 54 Prozent der in Österreich gemeldeten PKWs geleast. Zwei Drittel der Neuwagen sind zudem Firmenfahrzeuge. Jemanden "etwas wegnehmen" kann man aber nur, wenn es ihm auch gehört... Laut Zahlen der Polizei kommen Überschreitungen von 60 km/h im Ortsgebiet und 70 km/h auf Autobahnen darüber hinaus extrem selten vor. Ganz zu schweigen davon, dass der Entzug von Eigentum den höchst möglichen Eingriff in private Eigentumsrechte darstellt und wohl zu einem Rechtsstreit führt, dessen Ausgang nicht zu 100% abschätzbar sein dürfte...


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