Kramsach´s neuer Bürgermeister Andreas Gang setzt auf ein Miteinander aller Kräfte.

Antritts-Interview mit Bgm. Andreas Gang

Der ROFAN-KURIER hat Neo-Bürgermeister Andreas Gang zum Antritts-Interview gebeten. Gang betont dabei: Er wird ein Bürgermeister für ALLE Kramsacherinnen und Kramsacher sein egal, ob sie ihn gewählt haben, oder nicht...

KRAMSACH Seit sechs Jahren ist Andreas Gang (BLK) nun im Gemeinderat aktiv. Bei der Stichwahl ist ihm die Sensation gelungen: Er hat den amtierenden Alt-Bürgermeister Hartl Zisterer (ÖVP) abgelöst.

ROKU: "Hast du vor drei Monaten gedacht, dass du heute hier, am Stuhl des Kramsacher Bürgermeisters sitzen wirst?"
GANG: "Wir haben immer gesagt: In die Stichwahl zu kommen wäre schon ein großer Erfolg! Dass ich dann der Kandidat bin, der Zisterer herausfordert und noch dazu als amtierenden ÖVP-Bürgermeister ablösen kann, hätten wir nicht gedacht."

ROKU: "Das ist eine große Herausforderung. Hast du überhaupt die Zeit dafür?"
GANG: "Jetzt ja. Nachdem das Ergebnis bekannt wurde, habe ich kurz darauf im guten Einvernehmen mit meinem Arbeitgeber meinen Job gekündigt. Ich kann meine Zeit nun voll und ganz in das politische Engagement investieren, was mich sehr freut."

ROKU: "Das heißt: Du bist jetzt Vollzeit-Bürgermeister?"
GANG: "Ja, und das Vertrauen der Kramsacherinnen und Kramsacher in mich freut mich sehr! Das ist auch ein Auftrag: Für mich steht das an erster Stelle, das war für mich immer selbstverständlich."

ROKU: "In den letzten Jahren wurden der Vize-Bürgermeister und die Ausschuss-Obleute hautptsächlich von der Bürgermeister-Liste gestellt. Wie siehst du das?"
GANG: "Mir ist wichtig, dass jede Fraktion gemeinsam mit uns mitgestalten kann und Verantwortung übernimmt. Daher habe ich vor der konstituierenden Sitzung allen Fraktionen bereits Funktionen angeboten."

ROKU: "Die Fronten waren zuletzt sehr verhärtet. Wie kann man das lösen?"
GANG: "Ich bin Pragmatiker. Und das muss man in der Politik auch sein. Persönliche Befindlichkeiten muss man hinten anstellen. Im Ort geht es um die Sache. Wir müssen wieder zu einem sachlicheren Diskurs kommen. Partei- oder Listen-Denken hat im Gemeinderat nichts verloren: Wenn eine Idee gut ist, sollte man sie unterstützen. Egal von wem sie kommt."

"Ich werde ein Bürgermeister für ALLE Kramsacherinnen und Kramsacher sein egal, ob sie mich gewählt haben, oder nicht", sagt Kramsachs Neo-Bürgermeister Andreas Gang.

ROKU: "Was können die Bürger erwarten? Was möchtest du anders machen?"
GANG: "Mir ist es wichtig, auch mit den einfachen Menschen im Ort ins Gespräch zu kommen. Die Informationen und Wünsche der Menschen werde ich mir aus erster Hand holen und nicht nur über Befragungen. Ich möchte mit den Leuten ins Gespräch kommen."

ROKU: "Wie stehst du zum Einsatz externer Berater-Firmen?"
GANG: "Es wird Situationen geben, wo man Experten von außerhalb dazuholt, weil man ihr Know-How braucht. Aber es kann nicht sein, dass man hier das Heft aus der Hand gibt und externe Firmen für die Gemeinde sogar Grundstücks-Preise verhandeln."

ROKU: "Wie ist dein Verständnis vom Amt?"
GANG: "Ich möchte zum Wohl der Gemeinde arbeiten. Ich möchte klare Ziele formulieren und diese dann zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger umsetzen. Das Gemeinsame ist mir wichtig. Ich bin ein Bürgermeister für alle in Kramsach! Egal, ob sie mich gewählt haben, oder nicht. Ich werde mich aber auch nicht übervorteilen lassen…"

ROKU: "Deine wichtigsten Ziele für die nähere Zukunft?"
GANG: "Wir müssen in Kramsach jetzt den Status Quo erheben: Wie steht es genau um unsere Finanzen? Wo gibt es Probleme, offene Baustellen? Wenn das erledigt ist, werden wir die Ziele formulieren und nach Dringlichkeit abarbeiten. Auch im Infrastrukturbereich muss hier noch einiges getan werden."

ROKU: "Was sagst du zum Handy-Sender am Gangal-Bühel?"
GANG: "Das Thema hatte ich bisher nicht am Schirm, aber die Gemeinde wird sich erkundigen, was hier im Zuge der 110-kV-Verlegung möglich wäre."

ROKU: "Was sagt deine Familie zur neuen Aufgabe?"
GANG: "Meine Familie hat in den letzten Jahren gesehen, wie viel Zeit ich neben meiner beruflichen Tätigkeit in die Politik investiert habe. Jetzt, nach 6 Jahren im Gemeinderat, freuen sie sich auch, dass meine Bemühungen und mein Einsatz gewürdigt werden. Natürlich ist beispielsweise meine Frau nicht von allen Aspekten restlos begeistert (lacht)."

ROKU: "Danke für das Gespräch!"


ROFAN-KURIER - Unabhängige Regionalzeitung im Tiroler Unterland © 2024

Suche

Startseite