
Die neue Anschlussstelle Wiesing soll (Baubeginn vielleicht 2027) besseren Verkehrsfluss und höhere Verkehrssicherheit bringen.Land Tirol
Leser-Kritik an Verkehrs-Projekt bei A12/Wiesing
Fast Woche für Woche ist die A12-Abfahrt Wiesing überlastet, weil Touris ins Zillertal wollen. Sehr zum Ärger der Einheimischen. Im Frühjahr wurde vom Land ein Entlastungs-Projekt vorgestellt. Kritik kommt dazu nun von einigen Lesern, die sich mit Verkehrs-Konzepten beschäftigen...
TIROL/WIESING Einheimische planen mittlerweile ihre private Freizeit und ihre Fahrten in die Arbeit nach dem Stau-Chaos beim Knoten Wiesing und ins Zillertal. Das Land präsentierte dazu im Frühjahr einen Lösungs-Ansatz: Eine zweite Brücke über den Inn mit einer Spannweite von knapp 200 Metern und ein neuer Kreisverkehr mit einem Durchmesser von rund 50 Metern sind die Kernelemente der geplanten neuen Autobahn-Anschlussstelle Wiesing und sollen Druck vom Verkehrsknoten nehmen.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich nach aktuellem Planungsstand auf rund 54 Mio. EURO. 65 Prozent trägt das Land Tirol, 35 Prozent die ASFiNAG. Baubeginn erfolgt frühestens im Jahr 2027, nach Abschluss der Generalsanierung des Brettfalltunnels.
Kritik: "Sand in die Augen..."
Nach der Neuerrichtung soll dann offenbar die bestehende Innbrücke saniert werden, bevor diese dann auch für den Verkehr zur Verfügung steht, vergehen Jahre. Danach soll es 4-spurig in Richtung Brettfalltunnel gehen... ROKU-Leser Leopold Oberländer und einige seiner Bekannten beschäftigen sich mit Verkehrs-Projekten, so auch mit diesem. Er meldete sich kürzlich zum Projekt beim ROFAN-KURIER und sagt: "Man streut uns Bürgern hier Sand in die Augen: Wenn die alte Brücke saniert wird, läuft der Verkehr ja wieder nur zwei-spurig über denn Inn. Die Fertigstellung dauert JAHRE. Und man schiebt das Problem lediglich um einige 100 Meter in Richtung Zillertal: Beim Brettfalltunnel geht es wieder nur zwei-spurig weiter. Das Problem wird somit wieder NICHT gelöst.“
Fachabteilung des Landes erklärt Projekt
Der ROFAN-KURIER hat dazu die zuständige Fachabteilung im Landhaus um ein Statement gebeten. Dort heißt es: "Der Brettfalltunnel ist nicht die Ursache für die Probleme im Bereich der A12-Anschluss-Stelle Wiesing. Mit der neuen Innbrücke, die neben der bestehenden Steinbrücke errichtet wird, wird die Verkehrsflüssigkeit erhöht und die Gefahr des Rückstaus in den Brettfalltunnel und auf die Autobahn reduziert." Zur Frage der Bau-Dauer: "Es stimmt, dass der Baubeginn aus aktueller Sicht frühestens 2027 erfolgen kann und der Umbau Zeit benötigt. Allerdings wird durch die neue Innbrücke, den Kreisverkehr und die optimierte Verkehrsführung bereits eine erhebliche Verbesserung erreicht, bevor die bestehende Steinbrücke saniert wird. Die derzeitige Steinbrücke kann nach Fertigstellung der neuen Brücke erneuert werden, ohne den Verkehr zusätzlich zu belasten. Somit wird die Kapazität schrittweise erhöht und eine spürbare Entlastung erreicht, noch bevor die Bestandsbrücke vollständig saniert ist.“
Zur Frage, ob der Tunnel das Nadelöhr ins Zillertal ist, heißt es: "Der Brettfalltunnel bleibt zweispurig, durch die geplanten Maßnahmen am Südportal wird aber die Verkehrsführung optimiert. Mit der Neuplanung des Knotens Schlitters Nord werden weitere Engstellen beseitigt. Dadurch werden Blockabfertigungen beim Brettfalltunnel reduziert. Das bedeutet, dass sich nicht einfach der Stau-Bereich vergrößert, sondern dass der Verkehr vor allem talauswärts insgesamt flüssiger fließt und Staus vermieden werden."