CORONA und der 3G-Nachweis am Handy haben der digitalen Handy-Signatur Rückenwind beschert.Autor: Mag. Christian Mück, Rechte: MP MEDIA & POWER GmbH - ROFAN-KURIER

Nötigung zur digitalen (Un)Freiheit

Wenn der Staat in einer Krise kleinen Unternehmern hilft, ist das erfreulich. Doch seltsam mutet an, dass Firmen aktuell CORONA-Hilfen, auf die sie Anspruch haben, nur noch bekommen, wenn sie diese persönlich mit digitaler Handy-Signatur abrufen.

ÖSTERREICH/TIROL Unternehmer werden aktuell dazu gezwungen, sich eine "digitale Handy-Signatur" zu besorgen. Tausende Unternehmer, die bisher damit nichts am Hut hatten, mussten sich in den letzten Wochen und Monaten entscheiden: Lassen sie sich die digitale Handy-Signatur verpassen, die sie meist gar nicht wollen? Oder verzichten sie auf die finanzielle Unterstützung, die ihnen aufgrund von CORONA-Maßnahmen zusteht. Steuerberater, die ansonsten fast alles für ihre Kunden erledigen dürfen, was auch nur im Ansatz mit Steuern, Abgaben oder Förderungen zu tun hat, bleiben außen vor und dürfen diese Hilfsgelder für die Firmen nicht mehr abrufen. Ein Steuerberater berichtet dem ROFAN-KURIER: "Viele kleine Unternehmerinnen und Unternehmer fallen jetzt durch den Rost. Fristen verstreichen, viele kennen sich nicht aus. Wir können nur so viele erinnern, wie möglich. Alle, die zur Abrufung von CORONA-Geldern berechtigt wären, haben wir aber sicher nicht auf dem Schirm. So wird es auch anderen Kollegen gehen."

Tirols Wirtschafts-Landesrat will in Wien nachfragen

Der ROFAN-KURIER hat zum Thema mit dem Tiroler Wirtschafts-Landesrat Toni Mattle (ÖVP) gesprochen. Er sagt dazu: "Prinzipiell bin ich ein großer Fan der digitalen Handy-Signatur. Aber wir wissen in Tirol auch, dass etwa 15 bis 20% der Menschen diese digitalen Anwendungen überhaupt nie nutzen werden... Auf Landesebene werden wir das auf jeden Fall berücksichtigen. Wegen dem Grünen Pass bei CORONA hatten wir zuletzt einen Hype der digitalen Handysignatur. Vor einem Jahr haben etwa nur 23% der Österreicher die digitale Handy-Signatur verwendet. Jetzt haben etwa 43% der Bevölkerung eine digitale Handy-Signatur. Ich werde das Problem, dass hier etliche Unternehmer offenbar durch den Rost fallen, in Wien ansprechen und versuchen, zu intervenieren. Ich denke aber, dass das für die aktuelle Auszahlung des Härtefall-Fonds, der ja bereits ausläuft, zu spät sein wird." LR Mattle sagt, dass laut seinen Informationen in Österreich nach wie vor 2,5 Mio. normale Handys (keine Smart-Phones) im Einsatz sind. Warum in der Abwicklung des Härtefall-Fonds der Wirtschaftskammer die Steuerberater zuletzt ausgeschlossen wurden, ist unklar: Schließlich sind sie die Vertrauens-Personen der Unternehmer.

Vorstufe zu noch mehr digitaler Überwachung á la China

Die nächste Stufe, an der etliche Staaten bereits international arbeiten, auch Österreich, ist die "digitale Identität". In Österreich soll das "ID Austria" heißen. Hier soll auch die WHO ihre Finger im Spiel haben: Sie hat der deutschen Telekom-Tochter "T-Systems" den Auftrag erteilt, in 194 Mitgliedsstaaten die Basis zur Einfuhr eines digitalen Impfzertifikates zur Verfügung zu stellen. Nichts anderes, als ein "Welt-Kontrollsystem", wie Kritiker behaupten... Die digitale Handy-Signatur kann aber auch dazu genutzt werden, den Wohnsitz zu ändern, einen Pass zu beantragen oder Dokumente zu unterzeichnen. Ebenso kann man damit alle Gesundheits-Daten einsehen und auch den digitalen Impfpass… Wehe dem, der hier gehackt wird – oder unter Druck (Einbrecher, Erpressung...) handeln muss.

Autor: Mag. Christian Mück, Rechte: MP MEDIA & POWER GmbH - ROFAN-KURIER


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