Daniel Marschik (FPÖ) hat Elisabeth Fleischanderl (SPÖ) vom Podest des Landtags-Kükens verdrängt. Er ist einige Wochen jünger...

LA Marschik: "LKW-Slotsystem bringt keine Reduktion!"

Im Februar 2023 hat FPÖ-Bundesrat Christoph Steiner nach einem fulminanten Wahl-Ergebnis das blaue Landtags-Mandat des Bezirkes Schwaz an seinen Zweit-Gereihten, Daniel Marschik, BSc, übergeben. Dieser ist mit 28 Jahren nun Tirols jüngster Landtags-Abgeordneter...

TIROL/INNSBRUCK Daniel Marschik ist 1995 geboren und in Jenbach aufgewachsen. Nach Pflichtschule und einem Jahr HAK startete er eine Lehre als Maschinenbauer bei JENBACHER (heute INNIO). Mit 19 Jahren trat er der FPÖ bei, wurde schließlich Vize-Obmann der Stadt-FPÖ Schwaz und Partei-Obmann-Stv. des Bezirkes Schwaz. 2018 hat er am MCI das Bachelor-Studium Wirtschaft und Management abgeschlossen. Marschik lebt heute mit seiner Verlobten Evelyn in einer Mietwohnung in Schwaz. Das Paar hat einen einjährigen Sohn und wird im Herbst heiraten.

ROKU: "Warum hat Christoph Steiner nach so einem guten Wahlergebnis sein Landtags-Mandat an Dich abgegeben?"
MARSCHIK: "Wir haben im Wahlkampf schon immer gesagt: Christoph liegt die Bundespolitik besser… wenn sich ein Direkt-Mandat ausgeht, möchte er lieber den Bundesrat annehmen. Das hat sich aber verzögert, weil ich das Nachrücken in den Landtag und die Umstellung auf Teilzeit zuvor mit meinem Dienstgeber INNIO in Jenbach abklären musste."

ROKU: "Thema Strompreise: Hat die FPÖ das TIWAG-Angebot prüfen lassen? Empfehlt ihr, das "günstige" Angebot zu unterschreiben – oder sollte man im alten Vertrag bleiben?"
MARSCHIK: "Also dazu sind sich FPÖ, LISTE FRITZ, GRÜNE und NEOS einig: Hier werden den Tirolern Verträge hingeknallt, die nicht einmal ein Jurist sofort verstehen kann. Diese Drücker-Methoden "gleich unterschreiben, sonst alles schlimm", sind auf das Schärfste zu verurteilen. Keiner weiß: Wie kommt der Strompreis zu Stande? Es fehlt völlig die Transparenz!"

ROKU: "Neu-Vertrag unterzeichnen oder nicht?"
MARSCHIK: "Wir wollen, dass der Preis aktuell gar nicht erst erhöht wird. Leider unterstützt das die ÖVP-SPÖ-Regierung nicht. Zum Unterzeichnen… Man hat ja kaum Zeit und wird unter Druck gesetzt… Bevor man mit der AK gesprochen hat, würde ich nicht dazu raten. Die AK rät aktuell aber, den Vertrag zu unterzeichnen. Was uns aber fehlt, ist die Zusage zu einem Preis-Deckel nach oben."

ROKU: "Was kann die Landesregierung tun? Was ist Eure konkrete Forderung?"
MARSCHIK: "Wir erwarten in erster Linie Transparenz! Man kann ein Problem nur angehen, wenn man es versteht! Wir erwarten, dass jetzt die Hintergründe für die Preiserhöhung offengelegt werden. Vorher darf auch der Strompreis nicht erhöht werden. Und wenn man mit den derzeitigen Preisen 120 Millionen EURO Übergewinne erwirtschaftet, wird es nicht so dringend sein, dass die Preise erhöht werden. Ein zentrales Problem ist auch das Merrit-Order-System. Das gehört sofort abgeschafft."

LA Marschik (FPÖ): "Linke wollen immer Sachen abschaffen und verbieten, ohne vorher über die Konsequenzen nachzudenken..."

ROKU: "Was kann man gegen den Transit tun? Gäbe es etwas, das zeitnah greift?"
MARSCHIK: "Das zuletzt von LR Zumtobel (SPÖ) gelobte Slotsystem bringt ohne Obergrenze für LKWs nur eine zeitliche Verzögerung, aber keine Reduktion der Fahrten! Wir haben mit dem Verkehr auch im Bezirk massive Probleme, im Zillertal und Achental. Hier müsste LR Zumtobel dringend ein Gesamt-Konzept für den Bezirk mit Bayern entwickeln. Bezüglich Tirol: Eine große Hoffnung ist der Brenner Basis Tunnel. Wer Verkehr verlagern will, muss Infrastruktur dafür schaffen. Aber wir brauchen dann auch Regelungen, die den Transit auf die Schiene zwingen. Als Sofortmaßnahme sehe ich nur Brenner-Blockaden. Das befürworte ich."

ROKU: "Was sagt die FPÖ zum Thema "Tourismus-Abgabe". In keinem anderen Bundesland gibt es etwas Vergleichbares. Und die Bestellung der Gremien ist bestenfalls vor-mittelalterlich..."
MARSCHIK: "Die Tourismus-Abgabe ist durchaus ein Thema, das diskutiert werden muss. Natürlich: Der Tourismus ist eine treibende Kraft in Tirol. Aber ich denke, dass man die Abgabe reformieren soll. Auch die Gremien-Wahl gehört umgestellt: Ein Betrieb, eine Stimme! Kein Übergewicht für Großbetriebe. Abschaffen sollte man die Abgabe aber sicher nicht."

ROKU: "Den Umweltschutz hat die FPÖ irgendwie noch nicht ganz am Schirm, oder?"
MARSCHIK: "Das stimmt so nicht. Aber mit diesem Thema werden wir öffentlich von den meisten Medien einfach nicht transportiert. Wir sind durchaus dafür, die erneuerbaren Energien zu fördern. Man kann aber nicht etwas abschaffen, ohne eine Alternative zu haben! Vor allem die Linken wollen oft Dinge abschaffen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Ich halte auch nichts von diesen Klima-Klebern, die nur die Akzeptanz für Umwelt-Maßnahmen massiv schädigen! Wir in Tirol sind massiv dafür, die Wasser-Kraft und PV-Anlagen auszubauen. Wir sind auch für Aktionen, wie das Blockieren des Brenners. Aber man muss auch realistisch sein: Österreich ist weltweit für 0,2 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich..."

ROKU: "Ein Muss-Thema für einen FPÖ-Abgeordneten: Migration, Ausländer, Asyl... Wie geht es uns diesbezüglich in Tirol? Hast du hier Zahlen im Kopf?"
MARSCHIK: "Die Migrations-Politik ist ja eher Bundespolitik. Das Land Tirol ist aber  dafür verantwortlich, die Unterbringung zu organisieren. Was mich wundert ist, dass wir jetzt unter SPÖ-Dornauer eine höhere Unterbringungs-Quote haben, als noch unter den GRÜNEN! Entgegen seinen vorherigen Aussagen, er habe das Thema und die Sozialen Dienste im Griff, stimmt das offensichtlich nicht! Zu den aktuellen Zahlen: Wir haben bereits wieder weit höhere Zahlen, als 2015! Hier lässt die Transparenz ebenfalls sehr zu wünschen übrig, weil das Thema halt unangenehm ist. Und wir wissen auch, was daraus resultiert… das sehen wir in der Kriminalitäts-Statistik und bei Integrations-Problemen."

ROKU: "Was ist Dir persönlich noch ein Anliegen?"
MARSCHIK: "Als jüngster Abgeordneter im Landtag ist eines meiner Hauptanliegen die Jugend. Auch nach über zwei Jahren verfassungs-widriger Einsperr-Politik samt Impfzwang! Mehr als die Hälfte der Jugendlichen hat nach der Corona-Politik psychische Probleme. Auch die Teuerung belastet die Jugend! Der Jugendpass wurde auch noch nicht realisiert, das werde ich einfordern. Die Jugendlichen müssen wieder raus! Sie können es sich aber durch die Teuerung teilweise nicht leisten."

ROKU: "Danke für das Gespräch!"


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