Bewegung in der Natur, egal ob Laufen, Wandern oder Bergsteigen, hat positive Effekte auf die Psyche.E. Hofbauer

Gipfelglück: Unser Gehirn ist ein Drogenlabor

Gipfelglück: Was die Hirnforschung über das Bergerlebnis verrät, dazu gab Dr. Stefan Klein (Physiker, Philosoph und Wissenschaftsautor: "Die Glücksformel") einen wissenschaftlich fundierten Impuls.

ÖSTERREICH/WELT Die heutige Welt hat ein Glücksproblem. Das Aufwachsen in Städten erhöht das Risiko, an Depression zu erkranken, und zwar noch Jahrzehnte danach. Glück ist eine Emotion, eine Reaktion des Organismus, ein Signal. Bei "Glück" werden Opioide vom menschlichen Gehirn freigesetzt.

Sport kann süchtig machen

Opioide befinden sich im Gehirn jedes Menschen. Sport löst die Freisetzung aus. Das wiederum kann süchtig machen, jedoch nicht in dem Rahmen, wie bisher angenommen. Die Hirnforschung zeigt: Bei Depressionen setzen Bewegung und Medikamente im Gehirn an denselben Nervenpunkten an, sie haben dieselbe Wirkung. Durch das Hormon Dopamin speichern Menschen alles Erlebte und wollen das Gefühl nach einem Gipfelmoment immer und immer wieder erleben. Univ.-Doz. Dr. Arnulf Hartl (Medizinische Privatuniversität Salzburg), Univ.-Prof. Dr. Martin Kopp und Martin Niedermeier, MSc (beide Universität Innsbruck) stellten bereits 2016 Ergebnisse von Studien zu diesen Themen vor. Die Studie maß verschiedene Werte (Blutdruck, Herzrhythmus, Cortisol etc.) bei Menschen, die eine durchschnittliche Bergwanderung machten, bei jenen, die dieselbe auf einem Laufband machten und bei einer sitzenden Gruppe. Die Ergebnisse waren eindeutig und sind wie erwartet ausgefallen: Durch Bergwandern kommt es zu einer positiven Veränderung der Psyche. Das Hormon Cortisol sank sowohl in den Bewegungsgruppen als auch in der sitzenden Gruppe. In Bewegung sank es jedoch nochmals schneller.


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