
Anfang des Jahres wechselte die Schwazer Fußballerin Valentina Kröll vom SGS Essen zum FC Basel 1893.FC Basel 1893/Samira Sutte
Valentina Kröll: Zwischen Zweifeln und Siegen
Die Zillertalerin Valentina Kröll, Abwehrspielerin beim FC Basel, spricht im Interview mit dem ROFAN-KURIER über Herausforderungen im Fußball, den Umgang mit Zweifeln und den wahren Erfolg jenseits von Trophäen.
SCHWAZ/BASEL Erst Anfang dieses Jahres wechselte die Tiroler Profifußballerin Valentina Kröll vom SGS Essen zum FC Basel. Im Interview mit dem ROFAN-KURIER gibt sie einen Ehrlichen Einblick in ihre Karriere und erzählt über das Leben als Leistungssportlerin.
ROKU: "Haben die vielen Erfahrungen in den verschiedenen Ligen Europas Ihre Sicht auf den Fußball verändert?"
KRÖLL: "Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich schon mehrere Ligen und Länder kennenlernen durfte. Das ist nicht selbstverständlich. Die Erfahrungen, die ich machte, förderten meine Entwicklung – auf und neben dem Platz. Auf den Fußball bezogen habe ich durch die verschiedenen Trainerinnen und Trainer sowie Spielstile immer neue Dinge gelernt und kann Vieles für mein Spiel aufsaugen."
ROKU: "Wie gehen Sie mit einem Vereinswechsel um?"
KRÖLL: "Ich finde es immer wichtig, mir bewusst zu sein, dass Veränderungen und Neuanfänge nie einfach sind. Man muss sich darauf einlassen und sich genug Zeit geben. Mir hilft es immer, von Tag zu Tag zu blicken, weil nichts vorhersehbar ist."
ROKU: "Gab es jemals einenMoment, indem Sie daran gezweifelt haben, den Traum vom Profifußball zu verfolgen?"
KRÖLL: "Es ist kein Geheimnis, dass Leistungssport seine Höhen und Tiefen mit sich bringt. Das Wichtigste für mich ist, stets zu wissen, weshalb ich als kleines Mädchen angefangen habe. Der Spaß und die Liebe zum Sport zeigen einem immer wieder, dass man Schwierigkeiten überstehen kann und diese vorübergehen. Ich finde, dass Fußball meist die Summe aus Momentaufnahmen ist. So schnell wie es Zweifel gibt, gibt es auch wieder Glücksmomente."
ROKU: "Was bedeutet „Erfolg“ für Sie persönlich?“
KRÖLL: "Erfolg bedeutet für mich die gemeinsame Zeit, die ich mit all den Menschen verbringen kann, die ich durch den Fußball kennenlernen durfte. Ich habe viele tolle Freundschaften gefunden und Erlebnisse gelebt, die ich nicht missen möchte. Die Momente, die meist in Erinnerung bleiben, sind die Konversationen sowie lustige Momente zwischendurch."
ROKU: "Wie gehen Sie als Abwehrspielerin mit dem Druck um, in kritischen Momenten wichtige Entscheidungen zu treffen?"
KRÖLL: "In diesen Situationen ist es für mich immer wichtig, im Moment zu sein und so gut es geht, meine Aufgabe zu erledigen. Meistens ist mir dieser Druck nicht bewusst, da keine Zeit ist, darüber nachzudenken."
ROKU: "Haben Sie vor Spielen ein Ritual, das Ihnen hilft, ihre Nerven zu beruhigen?"
KRÖLL: "Ich habe eine Routine, die ich bei jedem Spiel mache. Es sind Kleinigkeiten, wie zuerst den linken Schuh anziehen oder generell ähnliche Abläufe zu etablieren. Dadurch erlange ich ein vertrautes Gefühl. Ebenfalls denke ich immer daran, Spaß auf dem Platz zu haben und das Bestmögliche an diesem Tag aus mir herauszuholen."
ROKU: "Was machen Sie, um nach einem intensiven Spiel wieder zu sich selbst zu finden?"
KRÖLL: "Für mich ist es wichtig zu wissen, dass am Ende des Tages, egal wie ein Spiel ausgeht, dies nicht über mein Leben bestimmt.Nach Spielen verbringe ich Zeit mit Freunden oder mache mir einen entspannten Abend mit einer Serie oder einem Buch."