Die Hochwasser-Ereignisse nehmen zu! Ein Trend, der sich in Zukunft fortsetzen könnte...BFV Schwaz

Hochwasser-Risiko nimmt jährlich weiter zu!

Unwetter, Stürme und Hochwasser-Ereignisse häufen sich. Der Trend ist klar: Die Zahl der Tage mit viel Niederschlag hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, die Zahl der Tage mit wenig Niederschlag ging zurück. "Diese Entwicklung könnte auch in Zukunft so weitergehen", heißt es dazu von GeoSphere Austria.

ÖSTERREICH/TIROL 80 Feuerwehren waren aufgrund der Unwetter Anfang Juni in Tirol im Einsatz. Insgesamt 279 wetterbedingte Einsätze wurden durchgeführt. Allein im Bezirk Kufstein waren es innerhalb von vier Tagen 174 Einsätze, in Wörgl sogar 58! Nach den starken Regenfällen, die zu steigenden Pegelständen, kleinräumigen Überflutungen, Muren und vorübergehenden Straßensperren geführt haben, beruhigt sich die Situation etwas. Landesfeuerwehr-Kommandant Jakob Unterladstätter informierte: "Es galt, Straßen nach Muren und Windwürfen aufzuräumen, überflutete Keller und Unterführungen auszupumpen oder auch diverse Sicherungsarbeiten durchzuführen." Doch die sich häufenden Unwetter und Hochwasser-Ereignisse geben zu denken...

Ein Rückblick

Im Juli 2021 wütete das Tiefdruckgebiet "Bernd" in Tirol. Innerhalb von 24 Stunden gab es aufgrund der Unwetter über 500 Einsätze der Feuerwehren. Der Schaden betrug alleine im Infrastruktur-Bereich rund 17 Mio. EURO! Im Juni 2022 zog die Gewitterfront "Maya" über Tirol und richtete im ganzen Land, vor allem durch starke Windböen, Schaden an. Die schweren Unwetter im August 2023 führten zu Hochwasser, Muren und Straßensperren. Die Einsatz-Organisationen waren im Dauer-Einsatz: 400 Alarmierungen und rund 260 Einsätze wurden von den über 4.000 Feuerwehr-Mitgliedern abgearbeitet!

Im Bild: Der Inn beim Hochwasser im August 2023. Am 30. Juni stand Rattenberg dann tatsächlich unter Wasser! Jedoch wegen eines Starkregens, nicht weil der Inn über die Ufer trat...

250 Mio. EURO Schäden

Die Unwetter scheinen sich zu häufen. Die Rekorde werden durch die Erderwärmung zur traurigen Normalität. Das Jahr 2023 ging in Österreich, gemeinsam mit dem Jahr 2018, als das wärmste Jahr in die 256-jährige Messgeschichte ein. Die Konsequenzen der Erderwärmung durch die steigende Treibhausgas-Konzentration sind fatal und treffen vor allem die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel: "Frost, Hagel, Sturm, Überschwemmung und vor allem Dürre verursachten 2023 einen Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft von 250 Mio. Euro. Rund 70 Prozent davon sind auf die Dürre zurückzuführen", sagt Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. Unwetter im Mai und Juni 2024 verursachten, laut der Österreichischen Hagelversicherung, in der Tiroler Landwirtschaft Gesamtschäden in der Höhe von rund 1,3 Mio. EURO.

Entwicklung könnte weitergehen

Der Trend ist klar: "Wir sehen in den Daten, dass in den letzten Jahrzehnten die Zahl der Tage mit viel Niederschlag zugenommen hat und die Zahl der Tage mit wenig Niederschlag zurückgegangen ist. Das heißt: Die Niederschlagsmenge über das Jahr gesehen ist annähernd gleichgeblieben, aber der Regen kommt in kürzerer Zeit herunter", heißt es auf Anfrage bei der GeoSphere Austria. Diese Entwicklung könnte auch in Zukunft so weitergehen: "Denn je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen und desto mehr Regen kommt dann wieder herunter", so die Geo-Sphere Austria. Der Zusammenhang von Klimaerwärmung und Starkregenereignissen lasse sich vereinfacht über die "Clausius-Claperyon-Gleichung" darstellen. Diese zeigt: Die Luft kann pro 1 Grad Erwärmung etwa sieben Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen (in Sonderfällen geht das bis zu ca. 14 Prozent).


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