Medialer Schlagabtausch: Heile Welt Mobilfunk
Ein "Sparrings-Partner" der Umweltmediziner im Kampf um niedrigere Richtwerte in Sachen Mobilfunk ist das "Forum Mobilkommunikation (FMK)" in Wien. Dieser Verein, gegründet von Österreichs Mobilfunk-Industrie, meldet sich beim ROFAN-KURIER zur "Handy-Mast-Story".
WIEN/KRAMSACH Der letzte Bericht des ROFAN-KURIER in Sachen Mehrfach-Sendeanlage Kramsach hat das "Forum Mobilfunk", ein Verein der Mobilfunk-Industrie in Österreich, auf den Plan gerufen. Nachdem Dr. Gerd Oberfeld im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER bereits mehrfach beklagt hat, dass es in Österreich keine Grenzwerte gibt, meint der Presse-Sprecher des Forum Mobilkommunikation dazu: "Es gibt sehr wohl gesetzlich verbindliche Grenzwerte. Die sind in der in Österreich verbindlich anzuwendenden Richtlinie R23-1 definiert, was Dr. Oberfeld eigentlich wissen müsste!"
Rechnungshof-Bericht bestätigt Aussagen von Dr. Oberfeld
Auf Rückfrage bleibt Dr. Oberfeld bei seiner Aussage. Der ROFAN-KURIER hat diesbezüglich auch in einem aktuellen Rechnungshof-Bericht zum Thema "Smart Meter" (es geht hier um die automatische Datenübertragung von Stromzählern mittels Mobilfunk) nachgelesen.
Im Bericht heißt es ab Seite 90: "Österreich verfügte zur Zeit der Gebarungs-Überprüfung des Rechnungs-Hofes – mit Ausnahme einer Verordnung (VEMF, BGBl. II Nr. 179/2016) – über keine Rechtsgrundlagen zum Schutz der Allgemeinbevölkerung vor der Einwirkung durch elektromagnetische Felder im Bereich Elektrizität, Telekommunikation und Gesundheit." Und weiter heißt es im Bericht: "Auf europäischer Ebene und internationaler Ebene lagen rechtlich nicht bindende Empfehlungen vor." Damit sind die Aussagen von Dr. Oberfeld bestätigt.
Mobilfunk-Sprecher sieht hier kein Problem
FMK-Pressesprecher Wagner dazu: "Das Nichtvorhandensein eines expliziten Wertes, der im Gesetz verankert ist, ist irrelevant, denn die OVE-Richtlinie R 23-1, als Teil des österreichischen Regelsystems, ist verbindlich anzuwenden. Daran ändert auch die Feststellung im Rechnungshofbericht nichts", schreibt er der Redaktion…
Der ROFAN-KURIER hat die Rückmeldung des FMK genutzt um gleich ein paar Fragen zu stellen.
ROFAN-KURIER: "Was unternimmt die Mobilfunk-Industrie aktuell zum Gesundheits-Schutz ihrer Kunden?"
FMK-Pressesprecher Gregor Wagner: "Die Mobilfunkindustrie muss sich – wie jeder Funkdienst – an die oben angeführten, verbindlichen Grenzwerte halten, dies geschieht bei den Endgeräten mit dem maximal zulässigen SAR-Wert und beim Bau von Sendeanlagen mit baulichen und technischen Maßnahmen, die ein Überschreiten verunmöglichen."
ROKU: "Wie wurden die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von 5G getestet?"
FMK: "5G ist keine neue Technologie, sondern die nächste Generation des Übertragungsprotokolls. Die Technologie, also 'Funk', bleibt gleich. Zur Technologie 'Funk' – also EMF zwischen 50 KHz (Kilohertz) und 300 GHz – gibt es inzwischen weltweit etwa 28.000 Studien. In keiner konnte ein kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden, Studien, die eine Korrelation zeigten, konnten nicht reproduziert werden oder wurden zurückgezogen."
Laut Kritikern orientiert sich die angesprochene Richtlinie an den Werten des als industrie-freundlich geltenden Verein ICNIRP. Diese Werte wurden bereits vor Jahr(zehnten) zum Arbeitnehmer-Schutz ausgegeben. Ein Mediziner, der sich mit dem Thema befasst, sagt im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER: "Diese Werte verhindern beispielsweise nur, dass sich das Muskel-Gewebe eines Arbeiters, der vor einer Anlage steht, zu sehr erwärmt! Als ... dass er nicht gegrillt wird."
ROKU: "Wann wird das 3G Netz abgeschaltet? Beispielsweise läuft die Daten-Übertragung aller TESLA-Modelle mit Baujahr bis 2016 via 3G…"
FMK: "Wann das 3G-Netz abgeschaltet wird, ist heute noch nicht abzusehen, kurzfristig, also in den nächsten etwa eineinhalb Jahren jedoch nicht. Bezüglich TESLA weiß ich aber, dass man aufrüsten kann."