Eltern sollten Kinder und Jugendliche dringend vor nicht-jugendfreien Inhalten im Internet schützen. Hier einige Tipps, u.a. von Lukas Schmelcher, CEO von INNO-EDV.

Internet-Porno: Eltern planlos, Kinder überfordert

Immer öfter berichten Lehrer und Eltern, dass Kinder sich teilweise schon im Grundschul-Alter Online-Pornos ansehen. CORONA und Home-Schooling haben den Trend verstärkt. Der Zugang ist leicht, viele Eltern machen sich über Jugendschutz im Netz kaum Gedanken...

ÖSTERREICH Wissenschafler sehen den Konsum von Online-Pornografie kritisch. Es ist erwiesen, dass der Konsum von Porno-Filmen das Sozial- und Sexual-Verhalten von Erwachsenen negativ beeinflusst. Wie sollen dann Kinder und Jugendliche mit derartigem Material umgehen und verstehen, dass das, was sie sehen "nur Show" ist und nicht die Realität? Laut "Family.de" beeinflusst der Konsum von Pornos das spätere Sexualleben von jungen Menschen und auch Erwachsenen. Auch der ORF widmete dem Thema im April einen Schwerpunkt. Das Verhalten junger Menschen, vor allem junger Männer, ändert sich: Ihre Sexual-Fantasien werden frauenfeindlich. Die Sprache verroht. Buben und Mädchen entwickeln ungesunde Erwartungs-Haltungen, was Sexualität angeht. Die Jugendlichen denken, sie müssten die Bilder nachspielen, die sich da in ihre Köpfe brennen. Eine Mutter hat kürzlich ihren 8-jährigen Sohn dabei erwischt, wie er sich Online-Pornos angesehen hat. Sie fragt sich: "Wie bekommt man diese Bilder wieder aus den Köpfen der Kinder?" Experten raten: Frühzeitig mit den Kindern über Sexualität sprechen. Bevorzugt sollte man junge Menschen aber vor dem frühzeitigen Konsum von Pornografie schützen!

Kinder schützen: So wird´s gemacht!

Dazu Lukas Schmelcher, GF der IT-Firma INNO-EDV Innsbruck: "Man sollte zunächst zu Hause den PC oder Laptop einschränken. Wichtig ist auch das Smartphone. Und nicht die Spiel-Konsolen und TV-Dienste vergessen. Und es gibt oft noch Mitschüler, deren Eltern sich über diese Themen vielleicht weniger Gedanken machen... Für Kinder ungeeignete Inhalte kann man nur dann großteils von Minderjährigen fernhalten, wenn möglichst viele Eltern diese Werkzeuge einsetzen." In jedem Fall sollte man zum Schutz der eigenen Kinder alles in seiner Macht stehende tun... Schmelcher gibt aber zu bedenken: Einen 100-prozentigen Schutz wird es nicht geben. Und es wird vielleicht die eine oder andere Website durch den Rost fallen.

"Wie bekommt man diese Bilder wieder aus den Köpfen der Kinder?" ©unsplash.com


Microsoft: Jugendschutz-Einstellungen aktivieren

Microsoft liefert mit dem Betriebssystem Windows 10 einen Familienmodus mit. Wer keinen Microsoft-Account hat und nicht möchte, dass die Kinder einen solchen haben (damit erhält der Konzern auch Daten über die Kinder), sollte allerdings die Finger davon lassen. Für alle, die Microsoft gegenüber offen sind: "Windows Einstellungen -> Windows Sicherheit -> Familienoptionen". Hier startet ein Assistent, der den User durch durchklicken zu den entsprechenden Einstellungen führt. Hier werden alle benötigten Informationen abgefragt.

Sicherheits- Programme empfohlen!

Dazu GF Lukas Schmelcher: "Zusätzlich würde ich Sicherheitssoftware empfehlen. Beispiel: Kaspersky Safe Kids 2021. Die Software wird zwischen den Browser und den Internetanschluss "geschoben" und bewertet den Inhalt der übertragenen Daten. Aufgrund einer ständig weiterentwickelten Datenbank können dann Kategorien von Internetseiten und Programmen oder Spielen blockiert werden."

Smart-Phone nicht vergessen!

Auch am Handy gibt es Software wie etwa Kaspersky Family Safe, die Kinder vor unangemessenen Inhalten schützt. Viele Kinder nutzen bereits Smartphones. Die meister Eltern gewähren den Kindern viel zu früh den Zugang zu dieser Technologie. Oft mit Kostenbremse, kaum mit Jugendschutz.

Netflix und Amazon-Prime

10-jährige erzählen in der Schule bereits von "Filmen ab 18", die sie sich über Amazon-Prime oder Netflix ansehen, während ihre Eltern nicht da sind. Bei allen Bezahl-TV-Diensten kann ganz einfach ein 4-stelliger Code eingestellt werden. Teils kann man auch User-Accounts ohne Code aber mit Alters-Beschränkung für Kinder einrichten. Wer diese Punkte berücksichtigt, hat seinen Kindern viel Gutes getan. Auch, wenn sie es vielleicht nicht so sehen...


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