LA Mainusch fordert: "Ausverkauf der Heimat stoppen!"

In Tirol greift ein neues, touristisches Geschäfts-Modell um sich, das die Immobilien-Preise für Einheimische weiter nach oben treibt: Wohnanlagen, deren Eigentümer Anleger sind. Über Betreiber vermieten sie die Wohnungen dann an Touristen. „So nicht!“, ärgert sich LA Bgm. Dominik Mainusch.

ÖSTERREICH/TIROL Vermeintlich "normale“ Wohnanlagen bauen, dann über Investoren-Modelle an wohlhabende Ausländer verkaufen und über Betreiber an Touristen vermieten. In etwa so beschreibt LA Bgm. Mag. Dominik Mainusch (Fügen, ÖVP) ein Geschäftsmodell, das immer öfter auch in Tirol Anwendung findet. Dazu LA Mainusch: "Das ist eine gefährliche Entwicklung für den Standort, der wir schnellstmöglich einen Riegel vorschieben müssen!"

Er sieht hier einen massiven Ausverkauf der Heimat: "Wie sollen sich einheimische, junge Familien noch eine Wohnung oder ein Eigenheim leisten können? Ausländische Investoren verdrängen den hart arbeitenden heimischen Arbeiter- und Mittelstand vom Immobilien-Markt und zwingen unsere Leute aufgrund der Preistreiberei in die Miete." Hintergrund für diese Entwicklung ist die Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt. Anleger flüchten mit ihrem Kapital in die Immobilien-Wirtschaft in tourismusstarken Regionen.

So funktioniert der Immobilien-Kapitalismus

Ein Investor errichtet eine auf den ersten Blick "normale" Wohnanlage. Anstatt die Wohnungen an Wohnungssuchende in der Region zu verkaufen, werden die Einheiten finanzstarken Anlegern im Ausland zu völlig überzogenen Preisen angeboten. Die Käufer wiederum übergeben die Wohnungen dann an eine Betreibergesellschaft zur touristischen Vermietung. Am Jahresende erhält der Investor aus den Erträgen seine Dividenden.
"In Wahrheit ist das ein Ausverkauf der Heimat. Die Wertschöpfung wandert zur Gänze ins Ausland, während die negativen Auswirkungen des Tourismus ausschließlich die Bevölkerung vor Ort trifft. Zudem treiben solche Vorhaben die Grundstücks- und Wohnungspreise in unserer Region nahezu ins Unermessliche. Die Wohnungen werden hier um das drei- bis vier-fache des Marktwertes verkauft", hat LA Mainusch recherchiert.
Mainusch fordert, dass diesem Modell nun landesgesetzlich einen Riegel vorgeschoben wird. "Wir müssen hier schnellstmöglich handeln. Unser Grund und Boden ist zu wertvoll, als dass wir ihn für solche Spekulationsvorhaben vergeuden könnten", ist LA Mainusch überzeugt.


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