Die Meinungen in Tirols Politik gehen beim Thema Wofl auseinander. Von "sofortiger Abschuss" bis "Wiederansiedelung" ist alles dabei.Pixabay

So denken Tirols Parteien über den Wolf

In der Diskussion um den Wolf hat der ROFAN-KURIER auch Tirols Parteien gefragt, wie mit der Rückkehr umgegangen werden soll. Hier die Antworten auf dei zwei Fragen "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können" und "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?".

TIROL Für die Tiroler ÖVP beantwortete LH-Stv. ÖR Josef GEISLER die Fragen:

ROKU: "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können? Ja oder nein?"
LH-Stv. Josef GEISLER: "Eine Ansiedelung von großen Beutegreifern, wie Wolf oder Bär, ist für uns kein Ziel, das wir aktuell verfolgen. Mit Wolfsrevieren hätten wir in Tirol keine Freude."
ROKU: "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?"
GEISLER: "Wir müssen schauen, dass wir auf EU-Ebene aktualisierte Regelungen bekommen, damit der Bestand von Wölfen oder Bären in Österreich – und somit auch in Tirol – reguliert werden kann."

Der Klubobmann der Tiroler SPÖ, Dr. Georg Dornauer, hat eine klare Meinung:

ROKU: "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können? Ja oder nein?"
SPÖ-Klubobmann Dr. Georg DORNAUER: "Nein, weil wir schlichtweg keinen Platz haben."
ROKU: "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?"
DORNAUER: "Sollte es zunehmend zu einem Problem werden, muss man den Schutzstatus überarbeiten und eine Entnahme ermöglichen. Schwarz-Grün wird dafür allerdings zu schwach sein, befürchte ich."

Der blaue Tierschutzsprecher LA Alexander Gamper (FPÖ) fordert ein EU-weites Monitoring für Wölfe:

ROKU: "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können? Ja oder nein?"
LA Alexander GAMPER: "Die Schutzprogramme für Bär und Wolf sind erfolgreich und werden von uns unterstützt. Eine Ansiedelung von Wolf und Bär in Tirol wünschen wir aufgrund aufkeimender Konflikte zwischen Landwirtschaft und Tourismus nicht."
ROKU: "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?"
GAMPER: "Bären sollten immobilisiert entnommen und in internationaler Zusammenarbeit in ausgewiesenen Schutzgebieten eingegliedert werden. Das ist aus technischer und aus veterinärmedizinischer Sicht möglich und umsetzbar. Für Wölfe braucht es ein EU weites Monitoring mit einem Wolfsmanagement Plan."

LH-Stv. Ingrid Felipe (GRÜNE) ist klar gegen einen Abschuss von Wolf und Bär:

ROKU: "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können? Ja oder nein?"
LH-Stv. Ingrid FELIPE: "Es gibt keine aktiven Bestrebungen Bär und Wolf in Tirol anzusiedeln. Die bisher beobachteten Tiere waren auf der Durchreise und haben sich bisher auch aufgrund der dichten Besiedelung in Tirol nicht langfristig niedergelassen."
ROKU: "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?"
FELIPE: "Nein! Wölfe und Bären sollten grundsätzlich nicht abgeschossen werden. Dazu gibt es unzählige Bestimmungen, die das verhindern. Sollte das Verhalten eines Tieres problematisch werden, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen und möglich."

Für LA Andreas Leitgeb von den NEOS eignet sich Tirol für eine Wiederansiedelung von Wolf und Bär nicht:

ROKU: "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können? Ja oder nein?"
LA Andreas LEITGEB: "Die Aufgabe des Artenschutzes ist es unter anderem, Erhaltungs-, Rückzugs- und Ausbreitungs-Gebiete zu schaffen. Das ist in Tirol mit seinen begrenzten Flächen kaum möglich und daher eignet sich Tirol für eine Wiederansiedelung von Bär und Wolf nicht."
ROKU: "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?"
LEITGEB: „Der gesetzlich verankerte Schutzstatus für Bär und Wolf muss auf jeden Fall aufrecht bleiben. Die diesbezüglichen Bestimmungen im Tiroler Naturschutzgesetz und der Tiroler Naturschutzverordnung dürfen keinesfalls aufgeweicht werden.“

Für Klubobfrau Dr. Andrea Haselwanter-Scheider (LISTE FRITZ) darf der Schutzstatus von Wolf und Bär nicht absolut sein.

ROKU: "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können? Ja oder nein?"
KO Dr. Andrea HASELWANTER-SCHNEIDER: "Wenn sich Bär und Wolf auf natürlichem Weg über Italien nach Österreich ausbreiten, ist das der Lauf der Natur. Wildtiere kennen nun mal keine Staats-, Landes- und Gemeindegrenzen."
ROKU: "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?"
HASELWANTER-SCHNEIDER: "Der Schutzstatus für Bär und Wolf kann niemals absolut sein. Die Schafe der Tiroler Bauern sind kein Wolfs- und Bärenfutter. Wird eine Population zu groß und bringt das natürliche Gleichgewicht in Gefahr, muss steuernd eingegriffen werden."

Für den bekennenden Tierschützer Chris Moser (LISTE PILZ - JETZT) sollen sich Bär und Wolf so schnell wie möglich wieder ansiedeln.

ROKU: "Sollen sich Bär und Wolf in Tirol wieder ansiedeln können? Ja oder nein?"
Chris MOSER: "Ich finde, dass es Bär und Wolf grundsätzlich möglich sein sollte, sich wieder anzusiedeln – auch in Tirol! Schließlich wären sie ganz klar Teil der heimischen Tierwelt, bzw. waren das, bevor Menschen sie ausgerottet haben!"
ROKU: "Sollen Bären und Wölfe in Tirol jagdbar werden, sprich geschossen werden dürfen? Oder soll der absolute Schutz-Status aufrecht bleiben?"
MOSER: "Bekannterweise lehne ich das Töten von Tieren grundsätzlich ab. So natürlich auch die Jagd und demnach auch die Jagd auf Bären oder Wölfe! Mit Bär und Wolf im Wald wäre der Weg für die natürlichen Feinde unserer verbliebenen Waldbewohner geebnet und somit auch die ewige Jägerlüge von der sogenannten Bestandsregulierung überflüssig!"


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