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Gipskarstproblematik: Zeichen stehen auf Entspannung

Dienstag, 12 November 2013
Freigegeben in Lokales
Das Thema Gipskarst hat in den letzten drei Jahren etliche Bauherren in Brixlegg und Reith verunsichert. Nach Abschluss der Probebohrungen und geophysikalischen Untersuchungen stehen zumindest in Reith die Zeichen auf Entspannung.

REITH/ BRIXLEGG (bb) Seit über drei Jahren beschäftigen sich nun die Gemeinden Brixlegg und Reith sowie die Landesgeologie mit der Gipskarstproblematik im Unterland.
Ein heftig kritisierter Entscheid des Landes hätte sogar alle Bauherren in Brixlegg und Reith dazu verpflichten sollen, dass sie vor Baubeginn mindestens eine oder mehrere 15.000,- EURO teure Probebohrungen durchführen müssen.
Vor allem Brixleggs Bürgermeister Ing. Rudi Puecher lief gegen diese Anordnung Sturm. Beide Gemeinden suchten Lösungen.
Rückblick: Gemeinde Reith

Nachdem die Landesgeologie Brixlegg und Reith zum Gipskarstgebiet erklärt  hat, wurden mehrere Probebohrungen und Untersuchungen durchgeführt. Sechs Probebohrungen in eine Tiefe von 40 Metern und mehr hat es in der Zwischenzeit gegeben. Das erste Urteil der Fachleute ließ die Gemeinde bereits aufatmen. „Weder bei den Probebohrungen noch bei den „Well-Messungen“ wurde Gipskarst gefunden. Wir hoffen daher, dass wir die Einstufung als Gipskarstgebiet in Abstimmung mit dem Land Tirol wieder los werden,“ erklärt Bgm. Hans Thaler im Interview mit dem ROFAN-KURIER kurz nach den ersten Bohrungen. Die Kosten der Bohrungen beliefen sich auf 80.000,- EURO. Um die Häuselbauer aber möglichst wenig zu belasten, ersparte man ihnen die Bohrungskosten. Das Geld, das die Gemeinde für die Untersuchungen vorgestreckt hat, wird nun an alle künftigen Bauwerber mit einem Betrag von 2.000,- EURO weiterverrechnet.

Endergebnisse

Am Mittwoch, 23. Oktober, wurden schließlich im Rahmen eines Informationsabend in der Reither Turnhalle die Endergebnisse der zahlreich erschienen Bevölkerung präsentiert. Sie brachten eine Entwarnung für einen Großteil des Reither Ortsgebiets.  Die Landesgeologie erklärte jenes Gebiet das sich innerhalb der Bohrungen befindet zur „grüne Zone“. Das bedeutet nun: In dieser Zone sind keine Bohrungen für Bauerkundungen mehr vorzuschreiben. „Das lässt nicht nur die Bürgerinnen und Bürger in Reith aufatmen, sondern bedeutet für sie auch eine große Kostenersparnis. Denn es kann nun ohne teure Untersuchungen in dieser Zone gebaut werden“ , so der Landesgeologe Dr. Gunther Heißel.
Nach Bearbeitung der grünen Zone wird ihre Ausweitung angedacht. Gegen Süden sollte die Ausweitung nach derzeitigem Stand relativ gut möglich sein. Hierbei werden in Zukunft wieder geophysikalische Erkundungen erste Aufschlüsse geben.  
„Alles in Allem eine sehr erfreuliche Situation, was bestätigt hat, dass der Reither Weg der einzig richtige war -  ständig die Bevölkerung zu informieren, die Aufträge und Koordination der Arbeiten ausschließlich über die Gemeinde zu beauftragen und vorzufinanzieren. Wir sind auf einem sehr guten Weg und dieser Weg hat sich mehr als gelohnt“, sagt Amtsleiter der Gemeinde Reith Ludwig Moser. „In Reith wurde eine gute Lösung des Gipskarstproblems gefunden. Auch die Bevölkerung zeigte sich bei der Informationsveranstaltung äußerst zufrieden mit der Vorgehensweise und mit den Endergebnissen.“ meint Geologe Willi Wanker.
Nun will sich auch die Gemeinde Brixlegg schon bald mit der Gipskarstproblematik näher befassen.

Was ist Gipskarst?

Bei größeren Gips-Ablagerungen im Boden kann es sein, dass sich dieser unter dem Einfluss von Wasser auflöst und Hohlräume bildet. Diese können  plötzlich einbrechen. Diese Verbrüche können sich bis an die Oberfläche hin auswirken, was durch trichterförmige „Löcher“ ersichtlich wird. Bildet sich so ein Hohlraum unter einem Verkehrsweg oder im Siedlungsgebiet, kann das plötzlich  zu Straßeneinbrüchen oder Schäden am Gebäude führen.

EURO-Krise: Zeichen stehen auf Entspannung

Mittwoch, 11 September 2013
Freigegeben in International
Alle Zeichen stehen auf Entspannung im Euroraum. Die Kirse scheint vorerst im Griff. Doch negative Bonitätseinstufungen von fast allen Ländern der Europäischen Währungsunion sowie wachsende Verschuldung drücken die Euphorie.

TIROL (bb) „What ever it takes“ waren die Worte, mit denen EZB-Chef Mario Draghi vor knapp dreizehn Monaten die Eurokrise entschärfte und die Finanzmärkte beruhigte. Zu Deutsch: „Was immer nötig ist, werde man tun“.

Euro-Bonds und Krisenländer

Auf den ersten Blick scheint die Zusicherung von Mario Draghi  „alles Nötige” zur Verteidigung des EURO zu tun ein leeres Versprechen zu sein. Zwar hat es zu einem Bondkaufprogramm namens Outright Monetary Transactions (OMT) geführt, dieses wurde aber bisher nicht in Anspruch genommen. Es hat lediglich dazu beigetragen, die Renditen zehnjähriger spanischer Anleihen von ihrem EURO-Ära-Hoch von 7,75 Prozent nach unten zu drücken.
Zudem kriselt es in den einzelnen Euroländern nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch politisch. Die Zukunft der italienischen Regierungskoalition beispielsweise, zu der auch die Partei Popolo della Libertà von Silvio Berlusconi gehört, ist aufgrund der Verurteilung des früheren Ministerpräsidenten ungewiss.  Auch in Spanien steht die Regierung  wegen dem Korruptionsskandal auf wackligen Beinen. Dazu stuft Standard & Poor’s das Land mit der niedrigsten Note der Kategorie Investmentgrade mit negativem Ausblick ein und Fitch Ratings bewertet es mit „BBB”, zwei Stufen über Junk. Unterdessen wird Griechenland vermutlich ein neues Hilfsprogramm benötigen, um seine Schulden in den Griff zu bekommen. Dazu kommt, dass sich die Bereitschaft von Anlegern in diese risikoreichen Länder zu investeieren verschmälert, was wiederum deren wirtschaftlichen Wachstum hemmt.

Kein Comeback der Eurokrise

Negative Bonitätseinstufungen  und steigende Verschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt fast aller EU-Länder sowie hohe Arbeitslosigkeit in den Mitgliedsstaaten der Währungsunion führen zu Besorgnis über ein Comeback der Eurokrise.
Nichtsdestotrotz stehen die Zeichen auf Enstpannung. Zudem verhindern in Zukunft die getroffenen Maßnahmen der europäischen Staats- und Regierungschefs sowie die Initiativen der EZB und die Entwicklung in Richtung einer Bankenunion, dass einzelne Ereignisse außer Kontrolle geraten. Die gesamte EURO-Zone hat somit wohl die bisher größte Krise ihrer Geschichte überwunden. Zumindest sieht es ganz danach aus.
© Rofankurier