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Landesgeologe: Keine Gefahr für Siedlungen

Dienstag, 03 November 2015
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Nach einem Erkundungsflug am Eiblschrofen in Schwaz sieht Landesgeologe Hans Schroll in einer ersten Einschätzung keine Gefahr für den Siedlungsraum. Vom Eiblschrofen sind Anfang Oktober mehrere hundert Kubikmeter Fels abgestürzt.

SCHWAZ Um die Lage noch besser beurteilen zu können, erfolgten zusätzlich zur Beurteilung aus der Luft noch die Erkundung im Gelände.
„Die Ursachen für die verhältnismäßig großen Felsabbrüche dürfte im Frost-Tau-Wechsel in den ersten Nächten des heurigen Herbstes mit Temperaturen um Null Grad liegen“, erklärt der Landesgeologe Hans Schroll.

Felsabrüche immer möglich

Mit kleineren und auch ähnlich großen Ereignissen sei in unregelmäßigen zeitlichen Abständen auch in Zukunft zu rechnen. Die Sicherheit sei jedoch durch die beiden Schutzdämme gewährleistet, die in Folge des Felssturzes 1999 errichtet wurden. Außerdem laufen ein unterirdisches und ein oberirdisches Monitoring-Programm, die verlässliche Auskunft über die Entwicklungen am Eiblschrofen geben können.

Evakuierung vor 16 Jahren

Am 10. Juli 1999 und in den darauf folgenden Wochen donnerten ca. 150.000 Kubikmeter Gestein vom Eiblschrofen Richtung Tal. Etwa die gleiche Menge Gestein dürfe damals im Inneren des Berges versunken sein. Im Schwazer Ortsteil Ried wurden 286 Personen aus 55 Häusern evakuiert und 16 Betriebe vorübergehend stillgelegt. Erst am 3. November 1999 wurden die letzten Wohnhäuser wieder besiedelt.

Umgehungs-Weg für Bergsturz im Mai fertig

Montag, 29 April 2013
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Es war etwa 10:00 Uhr Vormittag, als am 31. März 2011 mehrere 1000 m3 Gestein aus dem Pletzach-Kogel brachen und donnernd Richtung Tal stürzten. Seither war  der Weg gesperrt. In wenigen Wochen soll nun ein Umgehungs-Weg eröffnet werden.

KRAMSACH (cm) Lautes Donnern wie ein aus der Ferne anrollendes Gewitter. Eine gewaltige Staubwolke: Als Ende März 2011 mehrere 1.000 m3 Gestein vom Pletzach-Bergsturz abbrachen, übersprangen einige der Blöcke in knapp 1.300 m Seehöhe sogar den Wanderweg, der unter dem Gesteins-Abbruch verläuft. Zum Glück wurde damals niemand verletzt. Doch sehr zum Leidwesen von Wanderern und Sportlern musste der Weg seither gesperrt bleiben. Wie es im Gutachten von Mag. Thomas Figl, Landesgeologie, vom April 2011 heißt, waren wohl gefrierendes Wasser und Niederschläge der Grund für die Absprengungen. Im Gutachten schreibt er: „Im Zuge der Befliegung, als auch der anschließenden Begehung hat sich gezeigt, dass nach dem Felssturz vom 31. März 2011 im Bereich südlich der Felsnadel weiterhin zumindest zwei relativ große Felsareale mehr oder weniger unmittelbar vom Absturz bedroht sind…“ Diese Beurteilung führte zu einer dauerhaften Sperrung des Weges.
An einem Umgehungs-Weg wird bereits gearbeitet, damit auch diese Route offen und begehbar bleibt.

Der Umgehungs-Weg soll voraussichtlich noch im Mai geöffnet werden. „Der alte Weg besteht zwar weiterhin, bleibt jedoch aus Sicherheitsgründen gesperrt“, sagt dazu Bgm. Manfred Stöger, der auch bei der Besichtigung und Begehung mit der Landesgeologie dabei war.
Mit Nachbrüchen bei Pletzach-Bergsturz müsse indess jederzeit gerechnet werden.
Der Siedlungsraum war und ist laut Gutachten der Landesgeologie dennoch nicht in Gefahr.
© Rofankurier