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Hohen Preisen und Pestiziden entkommen

Mittwoch, 01 April 2015
Freigegeben in Wissenschaft
Die Lebensmittel-Preise sind stark gestiegen, vor allem Produkte aus dem Ausland sind immer wieder mit Spritzmitteln belastet… Wie kann man diesen Belastungen entkommen? Mit einer neuen Serie liefert der ROFAN-KURIER ab sofort Anregungen zum Thema.

TIROL (cm)  Viele Menschen haben heute keinen Bezug mehr zur Produktion von Lebensmitteln. Das Beschaffen von Nahrung reduziert sich oft auf den Griff ins Regal im Supermarkt, wo beispielsweise bei Billa der Knoblauch aus China neben einem Produkt aus Österreich liegt.
Obwohl der China-Knoblauch um die halbe Welt geschippert wurde, ist er doch ein paar Cent pro Bund billiger, was an sich schon zu denken geben sollte...
Doch für viele Menschen spielt der Preis eine wichtige Rolle beim Kaufverhalten. Viele greifen zum billigeren Produkt, um so Geld zu sparen, denn „Bio“ kostet auch ein wenig mehr.

Die Fertig-Gerichte-Falle

Fertig-Gerichte werden in der Werbung als praktisch, schnell und günstig – und manchmal auch noch als „gesund“ angepriesen. Doch die Wahrheit schaut oft anders aus: Vorproduzierte Lebensmittel sind oftmals um einiges teurer als die Herstellung mit den Grund-Zutaten am eigenen Herd. Zudem hat der Konsument hier überhaupt keinen Einblick in die Fertigungs-Methoden und kann die Verwendung von chemischen Zusatzstoffen, Geschmacksverstärkern, aber auch die Auswahl der Zutaten (China-Tomaten?) nicht beeinflussen.

Gesunde Lebensmittel selbst herstellen!

Wer Lebensmittel ohne Spritzmittel von guter Bio-Qualität möchte und zugleich Geld sparen will, hat im Prinzip nur die Möglichkeit, diese selber zu erzeugen.  Der Aufwand dafür hält sich in Grenzen: Gärtnerei-Besitzer Robert Reißer gibt im ROFAN-KURIER einige wertvolle Tipps.
„Wenn es nur noch leichten Morgenfrost hat, kann es mit dem privaten Gemüse-Garten losgehen. Auch ohne Glashaus“, sagt Robert Reißer. Wer allerdings auf „Nummer sicher“ gehen möchte, sollte die Saht über Nacht mit einem Flies abdecken. „Auch ein kleines Frühbeet tut gute Dienste. Man darf aber nicht vergessen, die Glasscheiben hochzuklappen, wenn die Sonne rauskommt, sonst verbrennen die jungen Pflanzen“, warnt Robert.

Was kann ich anbauen?

Radieschen: Jetzt im April kann – je nach Witterung – bereits mit der Aussaht von Radieschen begonnen werden. Der Abstand zwischen den Saatkörnern sollte etwa 3 cm betragen, das ist auch in etwa die ideale Saat-Tiefe. „Zwei bis drei Zentimeter reichen“, erklärt Reißer. Noch einfacher geht es mit einem Saatband: Hier sind die Samen bereits in einem Band aus Zellulose verpackt. So spart man sich das einzelne setzen und der Abstand zwischen den Samen ist bereits optimal. Kosten für 100 Samen: Ca. 2,50 EURO!
Kresse: Auch für engsten raum geeignet! Eine Packung Kresse-Samen kostet etwa 1,50 EURO. Sie gedeiht ganzjährig im Haus am Fensterbrett und kann in ein Blumenkistl gesetzt werden.
Tomaten:  Bereits jetzt sollte man beginnen, Tomatenpflänzchen am Fensterbrett (innen) im Blumenkistl zu ziehen. Nach den Eismännern (Mitte Mai) kann man die Tomaten im Freien in größere Töpfe setzen. Aber Vorsicht… Tomaten mögen es nicht, wenn es sie anregnet. Sie brauchen einen geschützten Platz – südlich oder südwestlich. Vorsichtig gießen (nicht unter Wasser setzen!)
Karotten: Auch diese können jetzt bereits draußen gesetzt werden. Allerdings dürfen sie nicht im Topf vorgezüchtet werden. Sie müssen gleich an Ort und Stelle gesetzt werden. Die jungen Pflanzen dürfen in der Keimphase nicht austrocknen. Kosten für 400 Samen: 2,50 EURO.

Vogerlsalat: Ebenfalls jetzt sähen! Für nur 50 CENT bekommt man Samen für etwa 2 kg Ertrag.

Plastik: Auch Weichmacher-Ersatz ist schädlich!

Donnerstag, 05 März 2015
Freigegeben in Wissenschaft
Anfang 2015 hat die EU-Behörde für Lebensmittel-Sicherheit (EFSA) den „sicheren Grenzwert“ für den Weichmacher Bisphenol-A (BPA) massiv gesenkt. Die Chemikalie findet sich in zahlreichen Plastik-Produkten. Jetzt warnen Umwelt-Mediziner davor, dass auch der Ersatzstoff schädlich ist.

INTERNATIONAL (cm)   Der Weichmacher Bisphenol-A (BPA) findet sich in etlichen Plastik-Flaschen, Plastik-Geschirr, Plastik-Besteck, in der Beschichtung von Konserven-Dosen, in Getränke-Dosen aber auch in zahlreichen Alltags-Gegenständen wie CD-Hüllen.

Gesundheitliche Auswirkungen

Im Körper greift Bisphenol-A in das Hormon-System ein. Mögliche Folgen: Unfruchtbarkeit bei Männern, Verweiblichung von Männern, Fettleibigkeit bei Frauen und Männern... Genannt wurde die Chemikalie auch in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Problemen und Krebs. Auch für die Schädigung der Gehirnentwicklung bei Ungeborenen und Kleinkindern könnte BPA verantwortlich sein.

Frankreich verbietet Bisphenol-A in Lebensmittel-Packungen!

Aufgrund der Risiken wurde Bisphenol-A bereits 2011 in Baby-Flaschen verboten. Anfang 2015 hat nun die EU-Behörde für Lebensmittel-Sicherheit (EFSA) den „sicheren Grenzwert“ für BPA massiv gesenkt.
Der Grenzwert besagt nun, dass Menschen nur mehr 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag aufnehmen dürfen. Bisher lag der Grenzwert bei 50 Mikrogramm. Frankreich hat nun als erstes EU-Land Bishenol-A generell in allen Lebensmittel-Verpackungen verboten!
Als Ersatz für BPA hat die Industrie daher den Stoff Bisphenol-S (BPS) eingeführt.
Nun warnen Umwelt-Mediziner laut ORF davor, dass auch dieser Ersatzstoff schädlich ist. Der Aufkleber „BPA-frei“ reiche nicht aus, um eine gewisse Sicherheit zu gewährleisten, da dann meist BPS, der Ersatzstoff, enthalten sei.

Was kann man tun?

Umweltmediziner raten dazu, vor allem bei Baby-Produkten generell auf Plastik zu verzichten. Glas ist wieder angesagt.
Sollte man nicht auf Plastik verzichten wollen, sei zumindest auf die Kennzeichnung „Bisphenol-frei“ zu achten.
Ein genereller Verzicht auf Plastik ist in der heutigen Welt fast unmöglich.

So verringern Sie
den Plastik-Konsum

Plastik-Sackerl: Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Plastiksäcke verbraucht! In Wahrheit besteht jedoch kein einziger Grund, wirklich Plastik-Taschen zu verbrauchen.
Millionen von Fischen fressen die Reste der Plastik-Tüten, die zwar zerfallen, deren Partikel sich aber erst in Jahrhunderten gänzlich auflösen… so gelangen die Plastik-Partikel wieder in unsere Körper. Verzichten Sie beim Einkaufen auf Plastik-Tüten. Verzichten Sie auf Produkte, die in Plastik abgepackt sind.
Auch auf herkömmlichen Müll-Deponien verrottet Plastik und wird buchstäblich „vom Winde verweht“. So werden die Reste auch von Weidevieh aufgenommen.

Flaschen: Fast alle Getränke wie Mineralwasser, Säfte und auch Ketchup gibt es auch in Glasflaschen. „Glas-Tipp“: Interspar Schwaz, Duftner Kramsach.
Joghurt: Auch Joghurt gibt es noch im Glas!
Geschirr/Schüsseln/Vorrats-Behälter: Plastik-Schüsseln? Plastik-Kochlöffel? Plastik-Besteck? Das muss nicht sein. All diese Produkte gibt es auch aus anderen Materialien wie Metall, Glas oder Holz. Vorrats-Behälter für Zucker, Reis, Mehl oder Getreide sind auch aus Porzellan, Glas oder Metall erhältlich.

Bewusst einkaufen: Käse von regionalen Käsereien oder Fleisch- und Wurstwaren vom Metzger kaufen. Ohne Plastik-Verpackung!
Die EFSA kommt in ihrer neuen Risikobewertung trotz Grenzwert-Reduktion zum Schluss, dass BPA „bei der derzeitigen Verbraucherexposition“, also so wie es heute im täglichen Leben vorkommt, „kein Gesundheitsrisiko darstellt“.


Hechenberger: „Almwirtschaft ist unser Juwel“

Mittwoch, 03 Juli 2013
Freigegeben in Lokales
Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger besichtigte kürzlich die Gärtnerei Strillinger in Kufstein und die Ackern-Bärenbad-Alm in Thiersee.

KUFSTEIN/BEZIRK (aw) Im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour machte Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger Halt bei der Gärtnerei Strillinger in Kufstein. Als einer von 65 Tiroler Gemüsebauern und damit einziger im Bezirk, war Betreiber Johann Strillinger der passende Gastgeber.

Bewusstsein für Regionalität stärken

Hechenberger geht es vor allem darum das Bewusstsein für regionale Lebensmittel zu stärken. „In Zeiten in denen ein Lebensmittelskandal den nächsten jagt, müssen wir Tiroler Bauern den Konsumenten vehement auf hochwertige Produkte hinweisen“, sagt der Präsident.
Um die Bedeutung der Almwirtschaft hervorzuheben, wurde wenig später die Ackern-Bärenbad-Alm in Thiersee besucht. „Die Almwirtschaft is unser Juwel“, bekräftigt Hechenberger und weist damit auf die 2.300 Tiroler Almen hin, von denen sich 334 im Bezirk Kufstein befinden. Wirtschaftskammer-Obmann Johannes Gwiggner fügt hinzu: „Es ist einzigartig in Tirol, dass das Milchvieh auf die Alm getrieben wird. Diese Art der Landwirtschaft muss erhalten bleiben“.

Bezirk stark im Gartenbau

Wo der Bezirk Kufstein in Sachen Obst- und Gemüsebau im Land nicht den höchsten Stellenwert hat, da hebt er sich in Sachen Gartenbau hervor. Elf Betriebe (73 tirolweit) erzeugen hier Beet- und Balkonpflanzen.

www.ages.at

Montag, 29 April 2013
Freigegeben in Web-Scout
Die Skandale im Lebensmittelbereich reichen von Rind über Pferd bis hin zum Huhn. Das einzig Sinnvolle in dieser Angelegenheit ist, den Konsument ausreichend zu informieren und regelmäßig unabhängige Kontrollen durchzuführen. Die AGES – hat sich unter anderem die Wahrung der Sicherheit und der Qualität der Ernährung zum Ziel gesetzt. Auf der Homepage finden sich eine Fülle von Infos über Lebensmittelsicherheit, Ernährungssicherheit, Tiergesundheit, …. Lebensmittelrückrufe, Lebensmittelwarnungen, Erklärungen zu E Nummern und Infos zu aktuellen Themen runden diese Wissensdatenbank ab. Kurzum: wer sich für Lebensmittel interessiert, kommt um diese Website nicht herum!

Lebensmittel: Was sollen wir noch essen?

Dienstag, 02 April 2013
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Die Unsicherheit der Konsumenten steigt: In der Lebensmittel-Industrie wird offenbar gelogen und betrogen, wo immer es ein paar Cent bringt. Was sollen wir noch essen?

TIROL (cm) Pferdefleisch-Skandal, BIO-Eier-Betrug und die Felder werden offenbar europaweit mit illegalen Unkrautmitteln aus China vergiftet. Der ROFAN-KURIER hat den Präsidenten der Landes-Landwirtschaftskammer, Josef Hechenberger, zum Thema „Was sollen wir noch essen“ zum Interview gebeten. Er besuchte uns mit seiner bestens informierten Presse-Sprecherin in der Redaktion.

ROKU: „Welche Tierarten hältst du selber auf deinem Hof?“

HECHENBERGER:
„Derzeit halten wir 80 Kühe, in erster Linie Milch- und Zuchtvieh. Wir produzieren Rindfleisch für den Eigenbedarf. Außerdem halten wir Hühner.“

ROKU: „Gibt es so etwas wie Lebensmittel-Sicherheit noch?“

HECHENBERGER: „Die Intervalle zwischen den Skandalen werden immer kürzer. Ich sehe das sehr kritisch. Für mich als Bauer ist es positiv, dass solche Themen aufkommen, weil das Bewusstsein für Lebensmittel und deren Wert wieder steigt. Wir haben auch als Bauern die Pflicht, dem Vertrauensvorschuss als Produzenten gerecht zu werden.“

ROKU: „Wie schaut das aus, wenn du als LWK-Präsident eine Kuh schlachten lässt: Wo fährst du hin oder kommt der Metzger auf den Hof? Welches Fleisch kommt zu Hause auf den Teller: Das von hofeigenen Tieren?“

HECHENBERGER: „Schlachtung am Hof ist ja mittlerweile verboten. Erlaubt ist eine Schlachtung am EU-Schlachthof, der die Standards erfüllt. Zum Beispiel in Reith… Wir haben da einen Bauern, der auch Gastwirt ist und einen deklarierten, geprüften EU-Schlachthof betreibt. Dort lasse ich schlachten. Schweinefleisch haben wir nicht selbst, wir kaufen zum Beispiel bei der Firma Wimpissinger, weil das ein regionaler Metzger ist.“

ROKU: „Welche Medikamente und Antibiotika und welche Wachstums-Mittel sind in der Nutztier-Haltung bei uns erlaubt?“

HECHENBERGER: „Hormone sind gänzlich verboten. Wenn ein Tier krank ist, sind jedoch Medikamente erlaubt. Aber auch Homöopathie ist im Vormarsch! In Tirol haben wir den Tier-Gesundheitsdienst, da muss genau dokumentiert werden, was wann und in welcher Menge verabreicht wurde. Es gibt gesetzlich die Verpflichtung, dass jeder Tierhalter jedes Tier innerhalb von sieben Tagen kennzeichnet. Auch wenn das Tier den Hof wechselt – aufbauend auf dem BSE-Skandal – muss jedes Tier von Geburt an bis zur Schlachtung lückenlos überwacht werden. Sonst drohen BH-Strafen oder die Kürzung von Förderungen.“

ROKU: „Was sagst du zu Mitteln wie Monsanto Roundup? Es wird als Unkrautmittel legal in der Landwirtschaft eingesetzt und soll Pflanzen-Schäden aber auch Hormonstörungen, Entwicklungsschäden und Geburtsdefekte bei Tieren verursachen.“

HECHENBERGER: „Die meisten Tiroler Bauern (95%) haben sich verpflichtet, auf Kunst-Dünger oder chemischen Pflanzenschutz freiwillig zu verzichten. Das wird kontrolliert! Für die Einhaltung gibt es eine finanzielle Abgeltung.“

ROKU: „Woher kommt das Gemüse, das wir essen (in der Regel), wenn wir beim Wirt sitzen?“

HECHENBERGER: „Bei der Milch und der Milchproduktion hat Tirol eine Eigenversorgung von ca. 80%. Bei Gemüse ist es natürlich saisonal bedingt. Es gibt bei keinem Produkt eine Vollabdeckung – aber Tirol ist im Gemüse-Bereich extrem gut aufgestellt.“

ROKU: „Billig kostet... Billig kostet uns offenbar unsere Gesundheit. Könnten lokale Anbieter überhaupt ein Ausweg sein.“

HECHENBERGER: „Man kann nicht das ganze Jahr über frische Tiroler Äpfel oder Zwetschken erwarten. Aber wir versuchen den Obstbau auszuweiten, weil gerade das Tiroler Oberland hier besonders geeignet ist. Wichtig ist, dass die Qualität passt!“

ROKU: „Regionale Produkte sind offenbar sicherer. Doch jetzt steuert die EU mit der Saatgutrichtlinie gegen und möchte die private und kleinbäuerliche Vermehrung  von Saatgut für Getreide, aber auch Obst und Gemüse (?) verbieten, sofern die Sorten nicht registriert und genormt sind. Das wäre der Tod für kleine regionale Strukturen, die noch bestehen. Was tust du als LWK-Präsident, um den Beschluss dieser Richtlinie zu verhindern? Hier gibt es auch Unterschriften-Aktionen...“

HECHENBERGER: Das ist wohl eine Dummheit, wenn man versucht, ganz Europa über einen Kamm zu scheren. Wenn Produktion zu normiert wird, ist die Gesellschaft noch anfälliger für gesundheitliche Entwicklungen.  Eine Abhängigkeit der Bevölkerung im Lebensmittelbereich ist nicht möglich – das sehe ich sehr kritisch. Wir machen gemeinsam mit Südtirol genau das Gegenteil, wo wir mit GENE-SAVE alte Obstsorten, die resistent sind, neu aussetzen, damit diese erhalten bleiben. Ich werde das Thema bei der Länder-Runde auf die Agenda setzen.“

ROKU: „Was rätst du den Leserinnen und Lesern: Wie sollen sie ihren Bedarf decken? Worauf sollen sie achten? Offenbar wird auch mit Gütesiegeln und Prüfzeichen Schindluder getrieben?“

HECHENBERGER: „Sofern saisonal möglich, ist man sicher gut damit beraten, wenn man bei Bauernmärkten, Läden oder bei Verarbeitungs-Betrieben einkauft. Am kritischsten ist es, wenn man Fertigprodukte kauft, das ist ein Mix von irgendwo. Ich traue Zertifikaten wie „BIO vom BERG“ oder „Qualität Tirol“ oder österreichweit dem „AMA-Gütesiegel“...

Schwein muht Pferd... „Mahlzeit“

Montag, 25 Februar 2013
Freigegeben in Wissenschaft
Kebab, Tortellini, Lasagne, Würste… Letzte Woche hat der Pferdefleisch-Tsunami Österreich voll erreicht! Es scheint: Nicht „Kohlehydrate“ sind der Feind, sondern Fertiggerichte. Regionalität wäre ein Schutz. Doch die EU macht jetzt Jagd auf Kleinbauern und Selbstversorger.

INTERNATIONAL (cm/rr) Ist Pferdefleisch etwas Schlechtes? An sich vermutlich nicht. Man sollte es nur nicht bekommen, wenn man eingentlich Rindfleisch kauft. Wenn in einem Rindfleisch-Döner zum Beispiel nicht deklariertes Schweinefleisch wäre, beginge der gläubige Moslem eine schwere Sünde, wenn er diesen verzehrt. Bisher hat man darin aber „nur“ Pferde gefunden...

„Wenn ich nur wüsst, was drinnen ist...“

Das Ausmaß an Falsch-Deklaration von Fleisch ist noch nicht abschätzbar. Doch darum alleine geht es längst nicht mehr. Der jüngste Lebensmittel-Skandal zeigt, dass viele Produzenten gar nicht mehr wissen, was sich in ihren Produkten befindet oder woher die Zutaten überhaupt kommen. Die Billig-Zulieferer sitzen meist in Ländern, in denen Medikamente, Antibiotika oder giftige Spritzmittel nach wie vor erlaubt sind. Andererseits zeigt der Skandal einmal mehr, wie billig hier produziert wird, wenn es rentabel ist, Pferdefleisch um die halbe Welt zu karren. Dabei wird es wohl mehrfach umdeklariert, bevor es den Weg in die Bäuche der deutschen oder österreichischen Konsumenten findet. Regionalität, Selbstversorgung oder der Verzicht auf Fertig-Gerichte könnten helfen. Viele verdrängen beim Kauf von Fertiggerichten die Tatsache, dass sie bezüglich Inhalt komplett ausgeliefert sind: Pferde, Augen, Innereinen? Was man sonst vielleicht nicht essen würde, kauft man so eventuell trotzdem ein.

Sind wir nicht alle Chinesen…?

„Du bist, was du isst“ lautet ein Sprichwort. Dann müssten die Europäer allesamt längst Chinesen sein. Wenn man Recherchen des deutschen Fernseh-Magazins „Quer“ glauben darf, kommen fast 80 Prozent der verarbeiteten Tomaten am europäischen Markt, zum Beispiel in Tomatenmark oder Dosentomaten, nicht wie am Etikett steht aus Italien, sondern aus China. Was ist mit Früchten in Marmeladen oder in Joghurt? Auch das sind „Fertigprodukte“...
Wer Dosentomaten aus Italien kauft, denkt, die Tomaten in der Dose kommen aus Italien. Doch oft ist nur die Dose ein echter „Italiener“, der Inhalt aber aus China. Eine Kennzeichnung ist bei verarbeiteten Lebensmitteln nicht vorgeschrieben! (Siehe Marmelade, Joghurt, Tomatenmark, Dressings, Soßen, Fertig-Püree, Fertiggerichte wie Pizza, Lasagne...) Dabei würden die Verbraucher sehr gern wissen, woher die Lebensmittel in ihren Produkten kommen. Die China-Tomaten beispielsweise werden in Süditalien von Frachtschiffen geholt und nur in Italien verarbeitet. So wird ein „italienisches“ Produkt gebastelt.
Diese Skandale rütteln die Leute auf und bringen sie dazu, vermehrt bei heimischen Bauern zu kaufen oder sich Saatgut zu beschaffen und einen Teil ihrer Lebensmittel selbst anzubauen.

Selbst-Versorgung wird verboten

Eine logische Antwort auf diese Miss-Stände wäre es, sich so weit wie möglich selbst zu versorgen oder die Erzeugnisse der lokalen Bauern zu nutzen.
Doch auch dafür hat die EU, massiv beeinflusst von Konzernen wie BASF oder MONSANTO, eine Regelung im Ärmel: Die Selbstversorgung durch Ackerbau soll per Gesetz praktisch abgeschafft werden!
Ein Landwirt schenkt seinem Nachbarn selbst gezüchtetes Saatgut. Wenn es nach der EU-Kommission geht, könnte das schon bald illegal sein. Denn dann darf nur noch registriertes Saatgut, EU-konform von registrierten Betrieben weitergegeben werden. Das Gesetz ist noch nicht fixiert und die weitere Entwicklung ist spannend. Wie immer geht es auch hier ums Geld: Unterbindet man die private Saatgut-Vermehrung und zwingt man die Bauern und Hobby-Gärtner, Industrie-Saatgut zu kaufen (das sich übrigens in den meisten Fällen nicht vermehren lässt), macht man ganze Volkswirtschaften abhängig vom Tropf und der Preispolitik von Konzernen wie BASF, die dann Jahr für Jahr neues Saatgut verkaufen können... 

Siehe dazu Vortrag: „Unser Saatgut in Gefahr“. Fr., 22. März, 19:30 Uhr, Hotel Vomperhof, Dorf 4, Vomp.
Weichmacher wirken wie Hormone, machen unfruchtbar. In etlichen Plastik-Produkten sind Chemikalien, die lösbar sind. Trotzdem wird der Großteil unserer Lebensmittel in Plastik verpackt. Muss man sich das antun?

(cla) Ist ein Leben ohne Plastik möglich? Nein, aber wenn man möchte, kann man Plastik auch heute noch großteils vermeiden.
Wer in unseren Geschäften genau hinsieht und sich überlegt, wo er einkauft, kann zuhause einiges an Plastik loswerden und die Gesundheit jedes Einzelnen und seiner Kinder positiv beeinflussen.

In dieser Ausgabe präsentieren wir die Firma LUSH mit Filiale in Innsbruck und Internet-Verkauf!

Der Betrieb aus England betreibt eine kleine, aber feine Filiale in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße 34. Im Bereich Körperpflege wie Badekugeln, Schaumbäder, Haarshampoo, Seifen, Peelings uvm. sucht man eine Verpackung vergeblich. Auf Wunsch ist ein Papiersäckchen erhältlich. Alles Stückware, die große Auswahl an Seifen wird auf Kundenwunsch von einem großen Block abgeschnitten und nach Gewicht verrechnet. Sogar tabsförmige Zahnpasta in Minikartonschachtel ist erhältlich. Ideal auch für umweltbewusste Outdoor-Begeisterte!
Übrigens: alle Produkte sind handgefertigt, 100% vegetarisch, zu 80% vegan. Und nur Artikel flüssiger Form wie Cremen und Öle enthalten die nötige Menge an Konservierungsmitteln.
In der Lektüre „LUSH Times“ sind alle Produkte, Preise und Inhaltsstoffe enthalten. Wer den langen Weg scheut, kann bequem unter www.lush.at oder der Bestellhotline (Tel.: 01-5812252)  seine Artikel ordern. Wer sich selbst überzeugen möchte: Montag bis Freitag, 9:30  bis 18:30 Uhr...

Nervengift in Kaugummi und Light-Getränken

Montag, 29 Oktober 2012
Freigegeben in International
In den 70er-Jahren offenbar als „Mittel zur biochemischen Kriegsführung“ eingestuft, findet man den künstlichn Süßstoff Aspartam heute in manchen Kaugummis und Light-Getränken. Kritiker warnen: Aspartam soll krebserregend sein!

„Ohne Zucker“ – diesen Slogan liest man oft auf Nahrungsmittel-Verpackungen. Anstatt Zucker kommen hier Ersatz-Stoffe zum Einsatz. Das ist vermeintlich „gesund“. Wer hat nicht schon einmal ein „Light-Getränk“ gekauft? Wer kaut nicht dann und wann zuckerfreien Kaugummi – vielleicht sogar vom Zahnarzt empfohlen.

Potenziell krebserregend

Wer Produkte mit Zucker-Austauschstoffen wie Aspartam regelmäßig und übermäßig konsumiert, könnte gravierendere Probleme bekommen, als Karies oder ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen.
Aspartam. E 951. Ein Nervengift. Aspartam ist ein künstlich hergestellter Süßstoff, der oft als Lebensmittelzusatzstoff (E 951) gekennzeichnet wird.
Besonders häufig findet man Aspartam in zuckerfreien Kaugummis, Light-Getränken, Hustenbonbons, Kinder-Frucht-Getränken oder diversen Radler-Sorten.
Aspartam soll sich dabei wesentlich gefährlicher auswirken, als man vermuten könnte.
Im Körper angekommen, wird es in die Säuren Phenylalanin, Asparagin und Methanol zerlegt. Letzteres ist auch häufig in Vodka oder Würz-Mischungen enthalten.
Methanol wird zwar vom Körper abgebaut, aber in Formaldehyd umgewandelt. Dieses Formaldehyd ist ein tödliches Nervengift und steht stark unter dem Verdacht krebserregend zu sein.
Eine von Dr. Morando Soffritti (vom italienischen Cesare-Maltoni-Krebsforschungsinstitut) durchgeführte Studie unterstrich kürzlich das erhöhte Krebsrisiko – besonders bei Leber und Lunge und besonders bei regelmäßigem Aspartam-Konsum.
Untersuchungen der Universität in Ohio (USA) zeigen auch, dass Aspartam zu Kopfschmerzen führen soll oder das Gedächtnis schwächen kann. Ein Fakt aus den 70er-Jahren spricht in Bezug auf Aspartam für sich... denn Aspartam stand bis Mitte der 70er auf einer CIA-Liste als potentielles Mittel zur Biochemischen Kriegführung!

Neue Untersuchung 2012

Seitens der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird Aspartam seit 2002 als „unbedenklich“ eingestuft. Es gäbe bisher keine wissenschaftliche Grundlage frühere Sicherheitsbewertungen für Aspartam neu zu überdenken.
Die Europäische Gesundheitsbehörde beschloss jedoch, dass die EFSA das synthetische Süßungsmittel 2012 überprüfen muss. Grund dafür waren zwei Studien, die der EFSA widersprachen. Eine davon brachte E 951 in Verbindung mit einer Frühgeburt, die andere mit einer Krebserkrankung.

Eine große Verschwörung?

Während Studien-Ergebnisse in Bezug auf Aspartam von „ungefährlich“ bis „lebensgefährlich“ die ganze Bandbreite abdecken, sehen Verschwörungstheoretiker einen anderen Hintergrund im Aspartam-Vorkommen in Lebensmitteln. Einige vermuten nämlich, dass u.a. Aspartam, aber auch Jod und Flour Menschen bewusst verabreicht wird, um sie gefügig, dumm und schwach zu machen. Steuerbar...

„Goldener Windbeutel“ für HIPP

Montag, 03 September 2012
Freigegeben in International
„Durstlöscher für Babys, Klein- und Schulkinder“ – so vermarktete der deutsche Nahrungsmittel-Hersteller HIPP seine Instant-Früchtetees. Für diese Werbelüge erhielt das Unternehmen nun den „Goldenen Windbeutel“.

INTERNATIONAL (aw) Seit 2009 verleiht der gemeinnützige Verein Foodwatch den „Goldenen Windbeutel“ – quasi die „Goldene Himbeere“ der Werbe-Industrie.

34,1% gegen Früchtetee

Ca. ein Monat lang können Verbraucher über die größte Werbelüge des Jahres abstimmen. Nach Danone‘s „Actimel“ in 2009, den „Zott Monte Drink“ in 2010 und der Ferrero-„Milch-Schnitte“ im letzten Jahr, gewann für 2011 der Instant-Früchtetee der Firma HIPP. 34,1% der 130.000 Teilnehmer verliehen dem deutschen Babykost-Hersteller den „Goldenen Windbeutel“.
Beworben wurden die löslichen Instant-Tees als „Durstlöscher ab dem 12. Monat“. In Wahrheit befinden sich in 200 ml des Tee-Gemisches aber satte zweieinhalb Stück Würfelzucker!
Der Foodwatch-Verein startete eine Protest-Aktion gegen die Früchtetees, die sogleich von rund 10.000 Verbrauchern unterstützt wurde. HIPP reagierte darauf nur teilweise, bietet die Tees weiterhin mit der gleichbleibenden Rezeptur an, wird sie aber nun nicht mehr als „Durstlöscher“ bewerben.
Foodwatch übte noch weiteren Druck auf den Babynahrungs-Hersteller aus. HIPP lenkt nun ein und verspricht für Ende 2012 eine Variante „ohne Zuckerzusatz“. Rechtzeitig, um dem „Goldenen Windbeutel 2012“ zu entgehen?

"Leben ohne Plastik" - geht das überhaupt?

Dienstag, 29 Mai 2012
Freigegeben in Wissenschaft

Ist ein Leben ohne Plastik überhaupt möglich? Die Antwort lautet: „Nein, aber...“ Mit ein wenig Aufwand lässt sich gerade im Lebensmittel-Bereich Plastik weitgehend aus dem eigenen Umfeld entfernen.

INTERNATIONAL (cm/rr) 700 internationale Studien warnen vor den Gefahren von Plastik. Abrieb, natürliche Alterung oder Ausgasung: Permanent lösen sich teils bedenkliche Stoffe und Chemikalien aus dem Plastik.
Vor allem die Weichmacher, die dabei frei werden, sind laut Wissenschaft dafür verantwortlich, dass Menschen unfruchtbar werden, die Spermien-Produktion beim Mann sinkt oder Eizellen von Frauen verändert werden. Stoffe wie Bisphenol A oder Phtalate führen laut Forschern dazu, dass Männer Brüste bekommen und verweiblichen und Frauen dick werden. Krebs- und Diabetes-Fälle sollen zunehmen.

Was ist mit Recycling?

Wenn Plastik recycelt wird, werden daraus zum Beispiel Abfluss-Rohre, weil man ja nicht genau weiß, aus welchen (vielleicht gefährlichen) Chemikalien die verschiedenen Grund-Produkte bestanden haben.
Der Haken daran: Aus den Plastik-Abflussrohren werden diese Stoffe dann über Jahre oder Jahrzehnte langsam in das Abwasser ausgeschwemmt. In Kläranlagen können sie nicht herausgefiltert werden. Sie gelangen in den Öko-Kreislauf.

Kein Leben ohne Plastik

Wer im Supermarkt steht und Plastik aus dem Lebensmittel-Bereich verbannen will, fühlt sich verloren: Wo soll man anfangen?  „Leben ohne Plastik“ geht nicht. Aber: Man kann es zumindest weitgehend entfernen.

Plastik raus aus der Küche!

Wenn man hunderten Studien glauben darf, sollte Plastik vor allem im Lebensmittelbereich schleunigst aus unserem Leben verschwinden. Schöpf-Kellen, Kochlöffel, Salat-Gabeln, Strohhalme, Teller, Besteck, Vorrats-Dosen, Saftpressen, Obst-, Müsli- und Rührschüsseln und sogar der Innen-Belag von Pfannen... Das alles und mehr gibt es heute aus Plastik. Mit etwa zwei Stunden Aufwand kann man all diese Produkte problemlos in der näheren Umgebung gegen Edelstahl-, Holz- oder Glasprodukte austauschen!

Leben ohne Plastik: Das wäre zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber kaum zu schaffen. Mit ein wenig Hirnschmalz und einigen EUROs kann man Plastik aber in einigen wichtigen Bereichen des Lebens anständig zurückschrauben. Umdenken ist erforderlich. Und der Wille, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Weitere Infos auch wieder im nächsten ROFAN-KURIER.

 

PLASTIK Küchen-Plastik02

Vorher: Plastik-Produkte in der Küche

PLASTIK - Alternativen Küche01

Nachher: Produkte aus Holz, Edelstahl und Glas. Die Strohhalme sind aus Stärke!

PLASTIK Baby-Plastik01

Plastik hat im Bereich von Kinder-Nahrung eigentlich nichts verloren. Löffel gibt's aus Stahl, Trinkflaschen aus Glas, Sauger und Schnuller aus Natur-Kautschuk, Schüsseln aus Keramik. Strohhalme aus Mais-Stärke gibt's im Internet unter: www.bioeinwegartikel.de

PLASTIK - Alternativen Lebensmittel01

So wird man Plastik im Lebensmittelbereich los: Getränke aus Glas-Flaschen oder Alu-Dosen, Joghurt aus dem Glas. Auch Schokolade, Ketchup, Tomaten-Sauce, Nudeln, Reis, Butter, Brot, Käse oder Eier findet man problemlos auch ohne Plastik-Verpackung!

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