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Die Gemeinde Vomp wirtschaftet 2018 mit einem Budget von über 14 Millionen EURO. Den Verschuldungs-Grad wollte der Bürgermeister im Interview nicht nennen. Wir haben bei der Opposition nachgefragt: Dieser lag 2017 bei 42 Prozent.

VOMP - Die Marktgemeinde Vomp verfügt heuer über ein Budget von 14,3 Millionen EURO. Im Ordentlichen Haushalt sind es 12,7 Millionen, im Außerordentlichen 1,6 Millionen. Bei der Gemeinde sind 110 Personen (87,83 Vollzeitäquivalente) angestellt, das entspricht Ausgaben von ca. 4 Millionen EURO. Das ist somit der größte Teil der Vomper Ausgaben im Haushaltsplan 2018. "Im Vergleich zu anderen Gemeinden sind hier aber das Seniorenheim und die Kinderbetreuung miteingerechnet", sagt Bgm. Karl-Josef Schubert (ÖVP). Die größten Posten bei den Einnahmen sind die Ertragsanteile von Bund und Land (ca. 4,4 Millionen EURO) und die eigenen Steuern (ca. 2,3 Millionen EURO). 1,9 Millionen EURO macht hier die Kommunalsteuer aus – zwischen 140 und 150 Betriebe zahlen hier laut Bürgermeister ein.

Radar-Einnahmen werden reinvestiert!

Die Einnahmen des umstrittenen Blitzers bei der Volksschule in Vomp sind nicht im Budget für 2018 miteingerechnet. Schubert selbst rechnete nie damit, dass durch den Radar so viele Einnahmen eingehen: "Im Zeitraum von Mitte September bis Anfang Jänner sind hier ca. 13.500 Strafmandate ausgestellt worden", rechnet der Bürgermeister vor. Um die 400.000,– EURO brachte der Radar in diesem Zeitraum der Gemeinde, bei 100.000,– EURO Errichtungskosten. Die Einnahmen werden zweckgebunden für Verkehrssicherheits-Maßnahmen ausgegeben. Mit diesem Geld soll heuer der Gehweg von der Diskothek Mausefalle bis zur Guttmann Tankstelle gebaut werden. Ein Projekt, das von Jahr zu Jahr verschoben wurde.

Sicherheits-Projekte in Vomp

2018 stehen in Vomp vor allem Projekte zur Steigerung der Sicherheit an. Beim Kreuzbachl wird ein Hochwasserschutz gebaut (300.000,– EURO), das Projekt "Ortskernbelebung" ist auch heuer wieder im Budget (250.000,– EURO) – hier stehen noch Gehsteigbauten an. Wenn es nach Plan geht, soll sich der Gesamtschuldenstand der Marktgemeinde von 9,52 Millionen (2017) auf 9,48 Millionen EURO verringern.

Vomp: Verkehrs-Planer soll Ordnung schaffen!

Montag, 29 Januar 2018
Freigegeben in Lokales
Vomp hat ein hausgemachtes Verkehrs-Problem: Der Bau von Wohnblöcken und Betrieben brachte viel Verkehr auf die Vomper Gemeindestraßen. Auf Antrag der SPÖ und Empfehlung des Verkehrsausschuss soll jetzt ein Verkehrs-Planer helfen...

VOMP - Beim Vomper Friedhof steht eine Radarsäule der Gemeinde Vomp. Sie soll den Weg zur Volksschule sicherer machen. In der Silvester-Nacht wurde die Säule sogar "erschossen" – 24 mal – vermutlich mit einem Kleinkaliber-Gewehr. Es wurde aber nur die Hülle beschädigt, geblitzt wird weiterhin.
Inzwischen brachte die Säule der Marktgemeinde ca. 250.000,– EURO ein. Einige Personen wurden hier bis zu 16 Mal geblitzt. "Die Säule funktioniert nicht wie ein herkömmliches Radar-Messgerät sondern eher wie eine Fernsteuerung eines Fernsehers", erklärte Bürgermeister Karl-Josef Schubert (ÖVP) im Dezember. Für GR Hubert Scheiber (SPÖ) ist genau das das Gefährliche, denn: "Man sieht keinen Blitz!" Sobald man in den Sichtbereich der Säule kommt, wird gemessen. Dort ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 30 km/h. Mit der Messtoleranz von 10 Prozent und weiteren 5 km/h Toleranz blitzt die Radar-Säule erst ab 39 km/h.
Scharf-geschalten wurde diese "Radar-Falle" im Oktober 2017. Bis Mitte Dezember wurden im Schnitt täglich bis zu 110 Autos geblitzt – bei einem Verkehrsaufkommen von 270 bis 370 Autos auf der Straße vor der Volksschule. Einige Vomper Bürger sprechen hier von einer "Abzocke". Die eingenommenen Gelder werden von der Gemeinde wieder in Verkehrs-Maßnahmen investiert.

Verkehr: Massives Thema

In Vomp gibt es viele Beschwerden, Anfragen und Anregungen der Bürger bezüglich Verkehr. Von einem massiven Thema spricht DI Heidi Geisler – sie ist Obfrau des Umwelt- und Verkehrsausschusses: "Es ist offensichtlich so, dass die Bevölkerung den Eindruck hat, dass überall zu viel und zu schnell gefahren wird. Wobei die subjektive Wahrnehmung durchaus eine Unterschiedliche ist", erklärt sie bei der GR-Sitzung im Dezember.
Messungen haben ergeben, dass zum Beispiel in der Schnittlauchgasse in Vomp in Spitzenzeiten 50 Fahrzeuge pro Stunde mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 70 km/h fahren – bis zu 20 km/h zu schnell. Ein weiteres Paradebeispiel ist der Ortsteil Gröben. "In der Gasse mit vielen Ecken fahren sie auch zu schnell", sagt SPÖ-Scheiber.
Um das Ergebnis der Verkehrs-Messung zu objektivieren, bringt Verkehrsausschuss-Obfrau Geisler das Beispiel Feldweg. Auch dort sind Bürger auf sie zugekommen und beschwerten sich über den Verkehr. "Dort ist es so, dass acht bis zehn Autos pro Stunde durchfahren und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h gefahren werden – die Wahrnehmung ist hier also etwas verzerrt", sagt die Gemeinderätin. Die Gemeinde Vomp wird hier nun einen Verkehrsplaner engagieren. Dieser soll eine Lösung für Vomp finden.

SPÖ für Tempo 40

"Mit den vielen Arbeitsplätzen und Wohnblöcken, die es in Vomp gibt, ziehen wir den Verkehr an", sagt GR Hubert Scheiber (SPÖ) im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Er könnte sich ein Verkehrskonzept ähnlich dem Schwazer vorstellen: "Wir in der SPÖ wollen Tempo 40, wo jetzt noch 50 gefahren werden darf und die bestehenden 30ger lassen." Maßnahmen um den Verkehr zu verringern findet Scheiber unrealistisch: "Wohnblöcke werden gebaut, Industrie und Gewerbe angesiedelt. Da wird der Verkehr nun mal mehr", sagt er. Verfechter der Radar-Säule war Scheiber nie, "nur, wenn man die Ergebnisse sieht, muss man manchmal zu unpopulären Maßnahmen greifen." Das Verkehrsproblem gibt es nun gut zehn Jahre und "es steigert sich durch den Zuzug", sagt Scheiber.
© Rofankurier