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Harter Schlagabtausch bei Regionalkonferenz des WB

Bezirksobmann Klaus Lackner (Kitzbühel), WB Landesobmann Jürgen Bodenseer,  Bezirksobmann Martin Hirner (Kufstein) und Bezirksobmann Franz Hörl (Schwaz). Bezirksobmann Klaus Lackner (Kitzbühel), WB Landesobmann Jürgen Bodenseer, Bezirksobmann Martin Hirner (Kufstein) und Bezirksobmann Franz Hörl (Schwaz). Foto: Ebead
Das vermeintliche Heimspiel des Wirtschaftsbundes bei der Regionalkonferenz der Bezirke Schwaz, Kufstein und Kitzbühel in Strass lockte einige Unternehmer aus der Reserve. Landesobmann Jürgen Bodenseer sah sich mit harter Kritik konfrontiert.

STRASS (ce) Jürgen Bodenseer forderte zwar in seinen Begrüßungsworten die anwesenden Unternehmer auf „Tacheles“ zu reden, doch die ihm und den Wirtschaftsbund entgegengebrachte Kritik überraschte ihn sichtlich. Gleich im ersten Statement des Abends zweifelte Josef Schönberger an der Person Bodenseers, da „den Betroffenen bei Betriebsschließungen in Radfeld vom Wirtschaftsbund nicht geholfen werden würde.“ Viel heftiger in seiner Wortmeldung war der Kitzbüheler Hotelier Florian Pointner, der von den anwesenden Funktionären neue Ideen einforderte: „Wir lassen uns nur traktieren und tun nichts dagegen! Wir müssen auf den Putz hauen und zusammenhalten!“

Bodenseer: „Das Land hat zuviele Beauftragte!“

Michael Pegritz aus Schwaz brachte das Thema der vielen Kontrollen, die die Unternehmer oft am Arbeiten hindern, auf. Er las minutenlang jene Bestimmungen und Verordnungen vor, die seine Firma prüfen und einhalten muss. Landesobmann Jürgen Bodenseer, als Unternehmer selbst Leidtragender,  verstand die Kritik: „Es gibt eindeutig zu viele Beauftragte in unserem Land. Bei der Umsetzung von EU-Richtlinien sind wir päpstlicher als der Papst. Es wird uns Unternehmern immer gesagt, warum etwas nicht geht. Wir möchten aber hören wie etwas funktioniert“, fordert Bodenseer von der Bundespolitik und weiter: „Speziell die Betriebsanlagengenehmigungen gehören vereinfacht. Ich appelliere an alle, sämtliche Fälle von bürokratischen Hürden an den Wirtschaftsbund zu melden. Dann können wir diese Pflanzereien geballt aufzeigen und hoffentlich auch abstellen.“
Der Unternehmer Johann Stöckl brach eine Lanze für die vielen Transportunternehmer im Land: „Teilweise werden wir schikaniert und müssen mehrmals am Tag zur Kontrollstelle. Und wenn unsere Fahrer am Heimweg die Fahrzeiten um wenige Minuten überziehen, werden sie gestraft. Da muss man doch für Nahversorger andere Regeln finden!“ Einen konkreten Vorschlag in dieser Richtung formulierte Josef Schreder aus Kirchbichl: „Wir brauchen einen Streikfond für Unternehmer, das würde uns stärken!“ Jürgen Bodenseer versprach, diese Möglichkeit zu prüfen.
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DSC00500DSC00502 Letzte Änderung am Donnerstag, 03 April 2014 11:37
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