Erdrückende Finanzlast für die Stadt Wörgl – jetzt steht ein Zusperren des Erlebnisbades zur Diskussion.Spielbichler

Erdrückende Finanzlast gefährdet WAVE-Fortbestand

Massive Umsatzeinbrüche durch Corona und davongaloppierende Sanierungskosten bei der Wörgler Wasserwelt stellen die Stadt vor eine schwierige Entscheidung: Muss das WAVE geschlossen werden?

WÖRGL Mitte November, bei der Fraktionsführer-Sitzung der Wörgler Politik wurde emotional diskututiert. Neues hat sich allerdings nichts ergeben. "Fest steht, dass sich eine außerordentliche Gemeinderatsitzung ausschließlich mit der Thematik WAVE bzw. möglichen Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Stadtgemeinde Wörgl im Falle einer Sanierung beschäftigen wird", erklärt Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner (LISTE WECHNER). Bei einer Schließung würde seitens der Stadt ein Sozialplan für die Mitarbeiter ausgearbeitet.

Bereits bei der Gemeinderats-Sitzung Anfang November erklärte sie drei Möglichkeiten: Eine Teilsanierung um etwa 5,5 Millionen EURO, eine Teilsanierung mit wirtschaftlicher Optimierung und Schließung des Sportbades um etwa 7 Mio. EURO und die schnellstmögliche Schließung. "Eine Totalsanierung um mehr als 10 Millionen EURO wird ausgeschlossen", sagt Bgm. Wechner.

Ganze Region betroffen

Anhand der Besucherstatistik von Jänner bis Oktober 2019 zeigte Wechner auf, "dass Wörgl ein Bad für die Region betreibt und finanziert." Von 222.763 Eintritten werden Wörglern rund 28 Prozent zugeordnet. Auch bei den Schulnutzungen überwiegen Auswärtige: 19 Prozent der Schuleintritte kamen von Wörgler Pflichtschulen, ebenso viele von Wörgler Bundesschulen. Besuche aus Schulen anderer Gemeinden liegen bei 62 Prozent.

In einer Stellungnahme sprechen sich die Wörgler Grünen für eine Prüfung von Perspektiven aus: "Das WAVE sei ein überregionales Bad – dem sollte eine überregionale Finanzierung gegenüberstehen. Sind die Bürgermeister der Region und das Land Tirol bereit, sich am Wave zu beteiligen?", fragt etwa GRÜN-GR DI Catarina Becherstorfer. Vor Abklärung dieser Aspekte stimmen die Grünen nicht für eine Schließung des Erlebnisbades. Die Pandemie dürfe keine Ausrede sein...

Wörgler ÖVP für den Erhalt

"Als Stadtparteiobmann der Wörgler Volkspartei spreche ich mich definitiv für den Erhalt der Wörgler Wasserwelt aus", teilt GR Michael Riedhart in einer Stellungnahme zur Causa mit. Allerdings: "Die finanzielle Situation ist erdrückend und für unsere Stadtgemeinde alleine vermutlich nicht tragbar." Auch er plädiert für Gespräche mit dem Land Tirol und den umliegenden Gemeinden.


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