400 Meter Zaun sind am Kramsacher Krummsee aufgestellt worden um die Frösche zu schützen.

Froschzäune am Kramsacher Krummsee

Am Kramsacher Krummsee wurden zum dritten Mal Froschzäune aufgestellt. Schutzgebiets-Betreuer Phillip Larch und sein Team retten jedes Jahr bis zu 3.000 Frösche. Der Zaun hält die Frösche davon ab auf die Straße zu gehen und überfahren zu werden.

KRAMSACH Zum mittlerweile dritten Mal wurden Anfang März am Kramsacher Krummsee "Froschzäune" aufgestellt. Die Frösche überwintern im Wald. Sobald es wärmer wird, wollen sie an den See um sich dort zu paaren. "Wenn die Frösche aus dem Wald kommen, müssen sie die Straße überqueren. Leider werden sie dort oftmals überfahren", sagt Schutzgebiets-Betreuer Phillip Larch. So kam man auf die Idee einen Zaun vor der Straße aufzustellen, um die Frösche vor der unsicheren Überquerung zu hindern.Am Zaun sind im Abstand von ca. 20 Metern Kübel ebenerdig eingegraben. Die Frösche hüpfen daraufhin den Zaun entlang bis sie in einen der Kübel fallen. Am Projekt sind mittlerweile 30 freiwillige Helfer aus der Region beteiligt, die zwei Mal täglich die Kübel zum See tragen. So können die Frösche sicher die Straße überqueren.

3.000 Gerettete

Das Projekt fand dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt. Seit dem letzten Jahr wird auch in der Hagau ein Zaun aufgestellt. "Jeder Kübel wird ganz genau aufgezeichnet. Die ganze Strecke am Krummsee sind 400 Meter und in der Hagau sind es 150 Meter. Insgesamt sind 27 Kübel vergraben." 2019 konnte man etwa 2.970 Frösche retten, 2020 waren es um die 2.200 Exemplare. Auch in diesem Jahr verhalf man 2.400 Fröschen sicher über die Straßen.

Sommer-Lebensraum

Der Zaun am Krummsee wurde Anfang März aufgestellt und blieb bis Mitte April bestehen. Die Leiteinrichtung stand etwa sieben Wochen. Aufgrund von Schneefall blieben die Kübel "nur" 28 Tage offen. Man entschied sich dann dazu den Zaun wieder zu entfernen, da mehr Frösche wieder zurückwanderten als zum See zu gehen. Eine Frage stellt sich jedoch: Wird der Zaun erneut aufgestellt wenn die Frösche in den Wald zurückwandern? "Nein", sagt Phillip Larch. "Nach der Paarung gehen die Frösche in ihren Sommer-Lebensraum. Manche gehen zu den Wiesen, manche in den Wald und einige bleiben auch am Wasser."

Wunschlösung "Tunnel"

Neben den freiwilligen Helfern wird das Projekt von der Straßenmeisterei und der Gemeinde Kramsach unterstützt. Finanziert wird der Zaun vom Land Tirol. Für Phillip Larch ist der Zaun jedoch nicht die Ideal-Lösung: "Am besten wäre eine fixe beidseitige Tunnel-Einrichtung für die Frösche."


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