Lachschlager-Hitparade beim "Balkonkonzert"
Eine höchst amüsante und unterhaltsame Lachschlager-Hitpararde bieten die beiden aus Niederösterreich "zuagroasten" Wörgler Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss mit der sechsten Auflage ihres satirischen Jahresrückblickes "Lost in Wörgl", mit dem am Donnerstag, 8. Juli 2021, das erste Guggifestival eröffnet wurde.
WÖRGL Wetterbedingt lieferten die Beiden die ausverkaufte Premiere ihres "Balkonkonzertes" im Komma. Sie steigern sich mit jeder Neuauflage – und selbst der tristen Corona-Quarantäne-Zeit entlocken Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss ein Pointen-Feuerwerk mit jeder Menge Seitenhiebe auf die Stadtpolitik ebenso wie aufs übergeordnete Pandemie-Management. Fein geschliffener Humor und Beobachtungsgabe – darauf gründet der abendfüllende, kurzweilige Klamauk, der diesmal durch besonders viele adaptierte Schlager dem Motto "Balkon-Konzert" gerecht wird. Stefan Peschta greift zur gefürchteten Blockflöte und noch lieber zur E-Gitarre und im Duett trällern sie einen Ohrwurm nach dem andern – natürlich mit selbst gereimten, hit-verdächtigen Strophen, wenn es etwa heißt "I bin reif fürs Strandbad" oder "Es lebe unsre Sturmfrisur".
Biene Maja und Abenteuertag im Wave
Mit Kreativität und Schmäh überbrückten die Beiden – beruflich als Kindergärtner und Außendienst-Mitarbeiter im Gesundheits- und Wellnessbereich tätig - den monatelangen Quarantäne-Stillstand, aus dem das Lost in Wörgl-Team regelmäßig mit selbstgestrickten Videos zu Themen wie Quarantäne-Camping, Lauftraining, Quarantäne-Fotografie oder WC-Konzert – natürlich alles daheim in den eigenen vier Wänden – online satirische Beiträge lieferte, die nun auch ihren Platz im Abendprogramm finden. Beliebte Rubriken wie "was sperrt zu und auf in Wörgl" waren diesmal schnell abgehandelt, und so blieb umso mehr Raum für die Auseinandersetzung mit medialen Neuerungen wie dem Stadtradio oder dem Wörgl im Bild-youtube-Kanal WIB samt online übertragener Gemeinderatsitzungen.
Musikalisch aufs Korn genommen wird auch Bürgermeisterin Hedi Wechner, die nach der Melodie von Biene Maja "uns ihre Welt zeigt". Ob Fußgängerzone, Fassadenbegrünung, "Abenteuertag im WAVE" oder architektonische Gustostückerl wie das Tann-Fleischwerk – der Stoff, aus dem Peschta und Chmela-Heiss ihr Kabarettprogramm weben, geht in Wörgl offenbar nicht aus und bot beim Rückblick auf die vergangenen 16 Monate auch Ernstes – etwa einen höchst fragwürdigen Englisch-Vokabeltest am Wörgler BRG.
Voller Einsatz auf der Bühne komplettiert das Kabarett-Erlebnis, bei dem diesmal der "Erklär-Bär" fehlte. An der Saaltechnik unterstützten Gaststubenbühnen-Kollege Patrick Haller und Ramon Kohlmann. Im Herbst gibt es noch die Gelegenheit, das "Balkonkonzert" im Tagungshaus Wörgl sowie beim Finale des Tiroler Kabarettpreises am 15./16. Oktober 2021 in Tux im Zillertal zu sehen.