Im Ortsteil Winkl in Kramsach entsteht gerade eine Wohnanlage mit 24 Wohnungen. Die Baumassen-Dichte ist üppig und sorgt für Kritik, auch nachträgliche Änderungen stoßen den Nachbarn sauer auf. Im ROFAN-KURIER-Gespräch kontert der Bauherr die Vorwürfe...

KRAMSACH Wenig Freude haben einige Nachbarn in Kramsach mit der neuen Wohnanlage im Ortsteil Winkel. Es heißt unter anderem: "Hier wird viel zu eng an die Grenzen gebaut" oder "Balkone wurden erst nachträglich eingeplant. In der ersten Bauverhandlung waren die noch nicht eingezeichnet" und "Man ließ uns bei der Bauverhandlung nicht zu Wort kommen"...
Der ROFAN-KURIER hat daher Kontakt mit dem Bauträger und dessen Eigentümer und Geschäftsführer Mag. (FH) Ing. Stefan Schuler, aufgenommen.

Schuler: Wir nutzen mögliche Baudichte gar nicht aus...

GF Stefan Schuler zu den Anmerkungen einiger Nachbarn: "Man muss wissen, dass hier eine Nutzflächen-Dichte von 0,8 gilt. Allerdings war das schon so, bevor wir das Grundstück erworben haben, das gilt auch für die Nachbarn – und zwar aufgrund von Bausünden aus der Vergangenheit. Das ist mehr, als beim Schuler-Haus beim Kreisverkehr. Wir nutzen diese Dichte hier nicht aus, weil noch unter der Annahme ge-plant wurde, dass hier die Starkstrom-Leitung verläuft..."

Zum Thema "Bauverhandlung" sagt LA Bgm. Andreas Gang (BLK/FPÖ): "Die Nachbarn durften ihre Bedenken natürlich äußern. Der Bausachverständige hat sie aber darauf hingewiesen, was für die Verhandlung relevant ist, und was nicht."

Dass die Balkone erst nachträglich eingereicht wurden, stimmt. Dazu Stefan Schuler: "Ein Balkon ist ein untergeordneter Bauteil. Es hat sich im Zuge der Projekt-Entwicklung gezeigt, dass ein Verkauf der Wohnungen aktuell schwierig ist. Daher werden die Wohnungen vermietet. Und vermieten ist mit Balkon attraktiver. Ja, wir haben diese Bauteile nachträgtlich eingereicht – aber das entspricht den Gesetzen. Außerdem hat auch ein Mieter das Recht auf einen Balkon..."

24 Wohnungen, 4,2 Millionen EURO, 40 bis 75 m2

Insgesamt entstehen im Winkl aktuell 24 Wohnungen in der Größe von 40 bis 75 m2.  Bis die Anlage fertig ist, werden hier etwa 4,2 Millionen EURO investiert. „Das gesamte Geld geht hier an Tiroler Betriebe. Projekte wie dieses braucht die Tiroler Bauwirtschaft dringend. Auch die Wohnungs-Größe ist gesucht. Singles und junge Paare bekommen hier eine Zukunft“, sagt Schuler. Kritik gab es auch an der Zufahrt. Deren Tauglichkeit wurde aber ebenfalls positiv bewertet.