Die Umfahrung umfasst den Neubau der Zillertalstraße, die direkte Anbindung der L 298 Harter Straße sowie die Verlegung der Zillertalbahn.Land Tirol/Eqvis

Umfahrung: Einsprüche zurückgewiesen, Weg ist frei

Nach knapp 40 Jahren der Verkehrsdebatte, vielen Planungsvarianten und jahrzehntelangem politischem Hick Hack ist der Weg nun endgültig geebnet und die Umsetzung des größten Verkehrsprojektes des Zillertals in trockenen Tüchern. Bis aber tatsächlich "die Bagger auffahren" werden abermals zwei bis drei Jahre ins Land ziehen.

FÜGEN Schon in den 80er Jahren hat eine Diskussion über mögliche Verkehrslösungen im vorderen Zillertal stattgefunden. Viel wurde in der Zwischenzeit geplant, wieder verworfen, politisch forciert und wieder fallen gelassen. Immer wieder gab es Querschüsse, Interessens-Konflikte und fehlenden politischen "Zug zum Tor". 2017 hat Bürgermeister LA Mag. Dominik Mainusch (ÖVP) mit dem Gemeinderat den Deckel dann zugemacht und das Straßenprojekt Umfahrung Fügen politisch in Stein gemeißelt. Das war der Startschuss für die Umsetzungsphase. 2019 folgte der Finanzierungsbeschluss des Tiroler Landtages über knapp 100 Mio. EURO.

Straßenbaubescheid rechtskräftig

Danach begann die lange Phase der Behörden– und Gerichtsverfahren. Der Straßenbaubescheid wurde seitens zweier betroffener Grundeigentümer bis zum Höchstgericht bekämpft. 2,5 lange Jahre lang lag der Akt in Wien. Nun liegt die Entscheidung vor: Alle Einsprüche wurden zurückgewiesen, der Straßenbaubescheid wird rechtskräftig. "Für das Umfahrungsprojekt ist diese Entscheidung ein Meilenstein. Damit sind wir der Umsetzung einen gehörigen Schritt nähergekommen. Der Bescheid ist damit rechtskräftig, das Projekt – zumindest rechtlich – nicht mehr zu kippen", freut sich Fügens LA Bgm. Dominik Mainusch. Nun  sind noch etliche Aufgaben zu erledigen. Das Land Tirol wollte das höchstgerichtliche Erkenntnis abwarten. "Nun gilt es die restlichen Verfahren (Naturschutz, Wasserrecht, Grundeinlöse) konsequent und rasch über die Bühne zu bringen. Wir können uns nämlich keine Verzögerungen mehr leisten. Das Tal schreit zu Recht nach Verkehrsentlastung", sagt Mainusch.

Weiterer Handlungsbedarf

Wie schnell es letztlich gehen kann, hänge davon ab, mit wieviel Nachdruck man es vorantreibt und wie schnell man die Grundeinlöse erledigt. Gerechnet wird aktuell mit zwei bis drei Jahren... Wichtig sei laut Bürgermeister, dass man dieses Projekt nicht isoliert betrachtet, sondern parallel die weiteren Handlungsfelder in der Verkehrspolitik des Tales beackert. "Autobahnanschlussstelle Wiesing ist ganz dringend. Und die Erneuerung der Zillertalbahn..."


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