
Die Wasserstoff-Variante der Zillertal-Bahn ist Geschichte – der Akku-Hybridantrieb soll kommen!Huss
"Akku-Hybrid-Variante praktisch in Stein gemeißelt!"
Aktuell gibt es eine Absichtserklärung für die Dekarbonisierung der Zillertalbahn zwischen Land Tirol und Verkehrsministerium. "Die Wasserstoff-Variante ist Geschichte. Die Realisierung einer Akku-Hybrid-Lösung ist mittlerweile so gut wie in Stein gemeißelt", sagt LA Bgm. Mag. Dominik Mainusch.
ZILLERTAL Die Arbeiten für die Dekarbonisierung der Zillertalbahn laufen weiterhin auf Hochtouren: Die unabhängige Bewertung der TU Wien kam zu dem Ergebnis: Die Akku-Hybrid-Lösung ist die sinnvollste Variante für den klimaschonenden Betrieb der Schmalspurbahn ins Zillertal. Dazu gibt es nun eine Absichtserklärung zwischen Land Tirol und Bund. Kürzlich unterzeichneten LH Anton Mattle (ÖVP), Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) und Umweltministerin Leonore Gewessler (GRÜNE) die entsprechenden Dokumente.
Die Absichtserklärung im Detail
Für die Dekarbonisierung der Bahn ist eine enge Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen notwendig. Der Bund ist dabei: Er finanziert den Aufbau der Lade- und Versorgungs-Infrastruktur für die Zillertalbahn mit. Darüber hinaus ist auch der Betrieb der Zillertalbahn gesichert: Der Bund beteiligt sich an den Kosten für Wartung und Instandhaltung bis die alten Diesel-Loks eingemottet werden. Bund und Land ermöglichen den Zillertaler Verkehrsbetrieben, die Vorarbeiten und Planungsleistungen für die notwendige Lade- und Versorgungseinrichtungen zeitnah zu starten. Die weitere Finanzierung der Infrastruktur der Zillertalbahn wird im zehnten "Mittelfristigen Investitionsprogramm" (2026-2030), ein Programm zur Finanzierung von Bahnbetrieben, festgelegt.

Kritik von LA Mainusch: Zögern kostet bis zu 10 Mio. EURO!
"Problematisch ist allerdings die Zeitschiene. Das bestehende Wagenmaterial müsste eigentlich 2027 ausrangiert werden. Aufgrund einiger Verzögerungen werden wir bis dahin wohl nicht mit neuen Zügen rechnen können. Zudem vermisse ich beim zuständigen Landesrat René Zumtobel (SPÖ) das Verständnis für diesen Zeitdruck. Statt die Detailplanungen zügig voranzutreiben, hat man fast ein halbes Jahr gebraucht, um diese Planungsleistungen überhaupt erst zu beauftragen! Dieses Zögern kostet letztlich viel Zeit und Steuergeld – bis zu 10 Mio. EURO wird uns das am Ende kosten", sagt LA Bgm. Mag. Dominik Mainusch (ÖVP).
Dass eine Akku-Hybrid-Lösung realisiert wird, ist mittlerweile so gut wie in Stein gemeißelt. "Jedenfalls hat man sich von der Wasserstoff-Variante endgültig verabschiedet und will auf Akku-Hybridantrieb setzen. Offen ist noch, ob und in welchem Ausmaß die Akkulösung mit Oberleitungsstrecken ergänzt wird. Diese Frage wird nun in der Detailplanung geklärt, die Oberleitungs-Strecken sollten aber jedenfalls so kurz wie möglich ausfallen", sagt Mainusch.
Neue Garnituren bestellt!
Aktuell wird in mehreren Projektgruppen an der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für neue Fahrzeuge gearbeitet. Ebenso werden zeitnah die Ergebnisse der Infrastrukturstudie erwartet. "Es werden in diesem Zuge komplette Garnituren bestellt. Das ist auch gut so, zumal das bestehende Wagenmaterial ihre Lebensdauer erreicht hat und die nun eingeschlagene Strategie für die ZVB eine langfristige ist und wir damit auf Jahrzehnte das Auslangen finden werden", sagt Mainusch.