Studie: Mögliche Olympiastandorte werden weniger!
Die Zahl der potenziellen Austragungsorte für künftige Olympische Winterspiele sinkt. Das zeigt eine Studie der Universität Innsbruck. Ausgehend von der aktuellen Klimaentwicklung sind im Jahr 2050 nur noch 50 von 93 untersuchten Austragungsorten schneesicher, 2080 sinkt die Zahl auf 42...
INTERNATIONAL/INNSBRUCK Die bisher umfassendste Studie zum Einfluss des Klimawandels auf den Wintersport hat einen erheblichen Unterschied in der Zahl potenzieller Austragungsorte für Olympische Winterspiele festgestellt. Eine Reduktion der globalen Treibhausgasemissionen kann die Zukunft der Olympischen Winterspiele sichern. Die Studie von Robert Steiger von der Universität Innsbruck und Daniel Scott von der Universität Waterloo in Kanada kommt zu dem Ergebnis, dass jene Weltregionen, die in der Vergangenheit bereits Olympische Winterspiele ausgerichtet haben, noch mindestens bis zum Jahr 2050 dazu in der Lage sein dürften. Voraussetzung dafür: Die Emissionen werden reduziert oder stabilisiert.
Zu warm für Winterspiele...
Jede der Regionen – in Europa, Nordamerika und Asien – wäre in der Lage, mehrere potenzielle Austragungsorte für olympische Schneesportarten anzubieten. Bleiben die Treibhausgasemissionen hoch, wäre es in den 2080er-Jahren an den meisten der untersuchten Orte zu warm für Winterspiele. Insgesamt wurden 93 Austragungsorte untersucht, die über FIS-taugliche Rennstrecken verfügen. "Generell zeigt sich, dass eine derartige Analyse wichtig ist, da eine zunehmende Zahl von potenziellen Austragungsorten sich in Zukunft nicht mehr eignen wird", sagt Robert Steiger. "Im mittleren Klimaszenario sind in den 2050er-Jahren noch 50 von 93 Orten für die olympischen Winterspiele schneesicher, und 42 in den 2080er-Jahren. Im hohen Emissionsszenario sind es 41 bzw. 27", sagt Steiger. Für die paralympischen Spiele sind die Ergebnisse etwas pessimistischer, da diese derzeit im weniger schneesicheren Monat März abgehalten werden. Die aktuelle Studie wurde vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Auftrag gegeben, um besser zu verstehen, welchen Einfluss der Klimawandel auf die Bedingungen für den Wintersport hat. Damit soll eine wissenschaftliche Basis für Entscheidungen über zukünftige Austragungsorte von Olympischen Winterspielen geschaffen werden. "Die Ergebnisse zeigen, dass eine Berücksichtigung der Schnee- und Klimasicherheit für künftige Austragungsorte immer wichtiger werden wird", sagt Steiger.