Der Bär von Brandenberg (rechts eine Original-Aufnahme) könnte seit 2021 in Tirol sein. Er ist vorerst„gekommen, um zu bleiben“.privat

Brandenberg: Bär gekommen um zu bleiben?

Im Val di Sole im Trentino ist es passiert: Ein Bär hat einen 26-jährigen Jogger getötet. Dort gibt es eine große Bären-Population. Aber gibt es auch sesshafte Bären in Tirol? Bisher nicht. Aber in Brandenberg scheint es einem Bären zumindest schon seit 2022 zu gefallen ...

BRANDENBERG/THIERSEE/STEINBERG 145 Mal ist das Land im Vorjahr ausgerückt, um diverse Spuren von großen Fleischfressern zu prüfen. 114 Mal wurde dabei ein Groß-Raubtier bestätigt. Aber noch etwas sieht man anhand der Daten: Im Gebiet Kufstein/Schwaz scheint ein Bär zumindest derzeit sesshaft geworden zu sein. Im Juni 2022 hat ein Bär in Langkampfen ein Schaf gerissen. Noch im selben Monat wird in Thiersee ein Bär bestätigt: Auch dort werden Schafe gerissen. Im August 2022 wird in Steinberg am Rofan ein Bär eindeutig identifiziert: Es handelt sich um "Tirol_1/2021", er war  2021 erstmals im Land. September 2022 kann ein Bär durch Kot in Thiersee nachgewiesen werden. Dann, im Oktober 2022, erfasst eine Wildkamera in Brandenberg einen Braunbären und Ende Oktober nochmal in Steinberg. Heuer, 2023, gibt es im Bezirk Kufstein vier Nachweise für Bären: Alle viermal ist es der Braunbär von Brandenberg, dem es hier offenbar gefällt... Der Ort grenzt mit seinen Wäldern westlich an Steinberg und östlich an Thiersee. Beim Land hält man es für möglich, dass es sich bei all den Sichtungen um denselben Bären handelt. Dazu Bezirks-Jägermeister Michael Lamprecht: "Wir gehen von zwei Bären aus: Der Bär in Thiersee bewegt sich im Grenzgebiet zu Bayern und ist kleiner. Der Bär von Brandenberg ist nach unseren Schätzungen etwas größer..."

Problem-Bären aus "Ansiedlungs-Projekt"

Der Problem-Bär JJ4, der den 26-jährigen Mann getötet hat, ist ein Nachkomme aus dem "Wiederansiedlungs-Projekt" für Bären im Trentino und die Schwester des 2006 geschossenen Problem-Bären "Bruno". Das Projekt ist völlig aus dem Ruder gelaufen: Über 100 Exemplare gibt es dort aktuell. Immer wieder machen sich diese Bären auf den Weg nach Tirol oder auch nach Deutschland. Die Bärin JJ4 war bereits für Angriffe auf Menschen bekannt: Sie hatte schon 2020 zwei Männer auf dem Berg "Monte Peller" angegriffen. Doch Umweltschützer und der damalige Umweltminister verhinderten einen Abschuss oder das Einfangen.

Autor: Mag. Christian Mück, Rechte: MP MEDIA & POWER GmbH - ROFAN-KURIER


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