Bei der Staatsmeisterschaft konnte Nadine Ungerank beim 60-Meter-liegend-Bewerb den Titel mit einer Rekordpunktezahl von 624,3 Ringen ihren Titel verteidigen.ÖSB/Neururer

Ungerank: Visier auf Tokio gerichtet

Seit zehn jahren ist Nadine Ungerank auf den Sportschießanlangen der Welt unterwegs. Damals schoss die heute 23-Jährige bei Jugendturnieren, inzwischen bestreitet sie für das Österreichische Nationalteam Weltcups, WMs und EMs. Ungerank hat ein großes Ziel: Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio/Japan.

ZELL Als Nadine Ungerank acht Jahre alt war, nahm ihr Vater sie und ihre Schwester Lisa zum Ostereierschießen in den Zeller Schützenkeller mit. Da war die Leidenschaft der Mädchen geweckt. "Am Anfang durfte ich nicht schießen, weil ich einfach zu klein war", lacht Nadine Ungerank im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Ihre Schwester hat inzwischen den Schießsport aufgegeben, Nadine möchte noch einige Zeit weitermachen. "Solange es geht", sagt sie. Doch nach dem Ende ihres Medizin-Studiums wird sie wahrscheinlich ihre Karriere beenden müssen.

Kampf um Quotenplätze

Doch bis dahin hat sie noch einiges vor. Vor allem möchte sie zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. "Das ist schon lange ein großes Ziel", sagt Ungerank. Dafür müssen aber noch die Quotenplätze ausgeschossen werden. Pro Nation und Disziplin gibt es maximal zwei Quotenplätze bei den Frauen und zwei bei den Männern. Disziplinen gibt es ebenfalls zwei im olympischen Programm, das Schießen mit dem Luftgewehr und mit dem Kleinkaliber-Gewehr.
Ungerank rechnet sich vor allem im Kleinkaliber Chancen aus: "Ich kann auf jeden Fall einen Quotenplatz holen, bin super in Trainingsform. Wenn ich diese Trainingsleistung herüberbringe, sollte ich in das Finale kommen", sagt sie. Ein Finalplatz bei einem Weltcup ist aber noch keine fixe Olympia-Quali. Dennoch ist sie positiv einen Quotenplatz zu "erschießen".

Tokio im Visier: Nadine Ungerank möchte unbedingt zu den Olympischen Sommer-Spielen 2020 in Japan.

Ein Quotenplatz wird aber nicht zwingend von der Schützin beansprucht, die diesen "erschossen" hat – hier gibt es dann noch eine interne Qualifikation. Hier sind neben Ungerank vor allem noch die Tirolerinnen Franziska Peer und Olivia Hofmann stark einzuschätzen.

Bei der Staatsmeisterschaft erfolgreich

Auch bei der heurigen Staatsmeisterschaft konnte Unterank aufzeigen. Den 60-Meter-liegend-Bewerb gewann sie mit neuem österreichischen Rekord (624,3 Ringe), 100 Meter liegend konnte sie auch gewinnen und bei Dreistellungskampf wurde sie Dritte. Das nächste Saisonhighlight für die Sportschützen ist die Europameisterschaft von 13. bis 23. September in Bologna. Hier möchte Ungerank auf jeden Fall ins Finale."und eine Medaille". Außerdem: "Ich möchte mir hier den Quotenplatz für Olympia 2020 holen!"

Nadine Ungerank auf ihrer Heim-Schießanlange in Zell am Ziller.

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