Mittelmeer: Plastik-Müll killt Moby-Dick!
Als beinahe unbezwingbar wird Moby Dick, der weiße Wal, im gleichnamigen Roman beschrieben… Heute braucht der Mensch keine Walfänger mehr: Die Umwelt-Verschmutzung bringt die Meeres-Riesen reihenweise um: Auf Sardinien wurde im April eine schwangere Walkuh angeschwemmt, die an Plastikmüll gestorben ist.
SARDINIEN/PORTO CERTO An der Küste Sardiniens wurde im April ein toter Pottwal angeschwemmt: Das schwangere Weibchen hatte 22 kg Plastik-Müll in Magen. Etwa zwei Drittel des Magens waren mit Plastik gefüllt. Das Pottwal-Weibchen ist praktisch mit vollem Bauch qualvoll verhungert – und das ungeborene Walkalb auch… Zwei Wochen zuvor brach ein junger Wal auf den Philippinen einen traurigen Rekord: Er war an 40 kg Plastik-Müll im Magen verendet.
Die Liste ist lang: Beinahe wöchentlich wird irgendwo auf der Welt ein seltener Meeres-Säuger angeschwemmt, der an Plastik-Müll qualvoll gestorben ist. Schon 2018 wurde beispielsweise in Spanien ein Pottwal mit 18 kg Plastik in Magen und Darm angespült. Meeres-Biologen der spanischen Forschungs-Warte Donana sagen, der Darm des Wals sei durch die Verstopfung mit Plastik-Müll förmlich explodiert. Ein grausames Ende …
Demnach habe man in dem Tier mehr als 30 Quadratmeter Plastikfolie gefunden, die zur Abdeckung von Gemüse-Anbauanlagen verwendet wird. Insgesamt wurden 59 verschiedene Teile entdeckt, darunter auch Gartenschläuche und kleine Blumentöpfe, des weiteren Plastiktüten, ein Kleiderbügel und Teile einer Matratze.
Auch wenn der Walfang im Mittelmeer eingestellt wurde, werden die Wale wohl aussterben, wenn nicht umgehend drastische Maßnahmen erfolgen: Laut Forschern sind unter anderem die Gewächshäuser entlang der Küste für die massive Verschmutzung des Mittelmeeres mit Plastikmüll verantwortlich.
Laut einem Bericht des „Guardian“ blühen die Gewächs-Häuser vor allem in der Gegend um die andalusische Hafenstadt Almería. In den Gewächshäusern werden verschiedene Gemüsesorten und Pflanzen gezüchtet und nach ganz Europa exportiert – jährlich werden dabei rund 45.000 Tonnen Müll produziert.
Die Todesursache des letzten Pottwal-Opfers ist ein trauriger Beweis dafür, wie drastisch die Folgen der Umweltverschmutzung sind. Kleine und große Plastikteile werden aber auch täglich von Fischen verschluckt, die später auf unseren Tellern landen...
WWF-Kampagne
Aktuell läuft eine Kampagne des WWF gegen Plastik. Jede Minute fluten laut WWF 15.000 Tonnen Plastikmüll die Meere. 14.000 Tierarten seien aktuell bedroht.