Laut Studien erkranken Menschen mit der Blutgruppe A häufiger an COVID-19 als Menschen mit der Blutgruppe 0. Pixabay

COVID: Blutgruppe macht großen Unterschied

Während die Zahl der Corona-Infizierten in Österreich noch niedrig bleibt, breitet sich das Virus weltweit weiter aus. Nun haben Forscher entdeckt, dass ein Zusammenhang zwischen Blutgruppe und dem Krankheits-Verlauf besteht.

INTERNATIONAL Wissenschaftler in Wuhan City, dem Ursprungs-Ort von COVID-19, haben bereits im März 2020 fast 2.000 Patienten im Jinyintan Hospital untersucht. Dabei haben sie festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken und daran zu sterben, für Menschen mit Blutgruppe "A" höher ist. Etwa 41 Prozent der aktuellen CORONA-Patienten haben offenbar Blutgruppe "A". Dem gegenüber  sind aber nur 25 Prozent der Patienten mit Blutgruppe "0" (Null) mit COVID-19 infiziert. Das ist insofern bemerkenswert, da die Blutgruppe Null weit verbreitet ist.

Geringeres Risiko für Blutgruppe Null!

Dazu kommt, dass CORONA-Patienten mit Blutgruppe "0" auch seltener an der Erkrankung sterben, als etwa Patienten mit Blutgruppe "A", zitiert die Zeitung "Daily Star" die örtlichen Wissenschaftler. Dies bedeute laut den Forschern jedoch nicht, dass alle, die der Blutgruppe "A" angehören nun in Panik verfallen sollten und jene, die der Blutgruppe "0" angehören, sich sicher fühlen könnten: "Auch Angehörige der Blutgruppe 0 sollten sich die Hände waschen, Abstand halten und vorsichtig sein", heißt es.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Je nach Blutgruppe tragen die roten Blutkörperchen unterschiedliche Proteine auf der Oberfläche. Diese Merkmale sind entscheidend dafür, ob eine Person einer anderen Blut spenden kann – sie bestimmen die Blutgruppe. Diese Blut-Merkmale können auch beim Kampf des Körpers gegen Infektions-Krankheiten eine Rolle spielen: Es gibt Bakterien und Viren, die bevorzugt bei einer speziellen Blutgruppe andocken – bei anderen jedoch eher selten.

Studie durch europäische Forscher bestätigt

Etwa 120 Mediziner um David Ellinghaus von der Uni Kiel wollten herausfinden, ob es Genmutationen gibt, die manche Menschen anfälliger machen als andere. Für ihre Studie untersuchten sie das Erbgut von über 1.600 Patienten aus Italien und Spanien. Das Ergebnis: Eine bestimmte Kodierung im Genom, die für die Blutgruppe "A" verantwortlich ist, kam dabei bei Infizierten häufiger vor, als bei der gesunden Kontrollgruppe.

Träger der Blutgruppe "A" hätten demnach auch laut europäischen Studien ein 45 Prozent höheres Risiko, an einem schweren Verlauf von COVID-19 zu erkranken. Träger der Blutgruppe "0" (Null) sollen dagegen zu 35 Prozent seltener von einem schweren Verlauf betroffen sein.

Skeptiker sehen Fall-Zahl als zu niedrig an

Laut William Petri Jr. von der Universität von Virginia (USA) sind die Studien durchaus nachvollziehbar, weil "es biologisch plausibel ist, dass verschiedene Blutgruppen in ihrer Anfälligkeit für COVID-19 variieren". Diese Ergebnisse müssten aber in weiteren Studien bestätigt werden, zudem seien 2.000 Fälle im Vergleich zu 8 Millionen Infizierten weltweit noch eine zu kleine Stichprobe, denken Kritiker.

Aufgrund der immer wieder auftretenden Cluster sollten alle Menschen weiter vorsichtig sein.


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