Gerade im Kraft-Sport gilt tierisches Eiweiß oft als unverzichtbar. Pixabay

Eiweiß: Fleisch reduzieren macht Sinn!

Vegetarier... Igitt! Wie kann man denn so leben? Oder gar "vegan"! Geht's noch! Oft werden Menschen, die auf Fleisch verzichten, belächelt. Aber ist das wirklich richtig?

INTERNATIONAL Fitness-Trends kommen und gehen. Fett ist der Feind. Kohlehydrate sind der Feind. Zucker ist der Feind. Und jetzt ist tierisches Eiweiß der Feind. Am besten, wir essen ein wenig Staub – und dazu ungesüßten Tee…

Pflanzenfresser mit Allesfresser-Qualitäten

Aber sind wir wirklich "Fleischfresser"? Nein, sagen Wissenschaftler jetzt. Vielmehr seien wir "Pflanzenfresser", die auch Fleisch gut verwerten können. Für die Pflanzenfresser-Theorie spricht die Tatsache, dass wir hauptsächlich Mahlzähne zum Zermahlen von Körnern oder Pflanzen haben. "Aber die Eckzähne und der nach vorne gerichtete Blick!", sagen die Kritiker dieser Theorie. Nun… Auch Gorillas oder Schimpansen haben einen nach vorne gerichteten Blick und riesige Fangzähle. Und doch sind sie … Pflanzenfresser.

Wie kommt die Kuh zu ihren Muskeln?

Vor allem im Sport heißt es oft, dass man nur mit tierischem Eiweiß wirklich Muskelmasse aufbauen kann. Unter anderem, weil es vom Körper einfacher umgesetzt werden kann. Wie kommen dann aber Kuh oder Schwein zu ihrer Muskulatur? Ganz einfach: Über pflanzliches Eiweiß...

Tatsache ist: Tierisches und pflanzliches Eiweiß enthalten weitgehend die selben Aminosäuren. Nur die Zusammensetzung und die Menge unterscheiden sich. Offenbar kann man ALLE Aminosäuren, die die Bausteine für Eiweiß sind, aus beiden Quellen beziehen.

Was ist gesünder?

Im Kraftsport wird oft Whey-Protein (Molke-Protein) für den Muskel-Aufbau verwendet. Die Wahl der Protein-Quelle sollte aber nicht nur nach dem Aspekt möglichst raschen Muskel-Aufbaus entschieden werden. Es geht vor allem um langfristige Gesundheit. Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass tierisches Eiweiß in direktem Zusammenhang mit erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko steht.

Die "Iowa Women's Health Study" (1986 bis 2000) begleitete 29.000 Frauen. Im Studien-Zeitraum starben 4.000 Frauen. Die Autoren kamen zum Schluss,
dass tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Konsumenten von rotem Fleisch und vielen Milchprodukten wahrscheinlicher sind.

Eine aktuelle Studie aus dem Iran beobachtete von 2004 bis 2015 42.000 Männer und Frauen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Während der Studie starben 3.300 Teilnehmer, wobei die Sterblichkeit bei denjenigen, die vor allem Eier, Fisch und Hülsenfrüchte aßen, geringer war.


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