Eine Krise zu viel für den "Staner Aupark"
Der "Staner Aupark" war DAS Vorzeige-Bauprojekt bei Gewerbe-Immobilien in Tirol. Viel Herzblut und Geld haben die Entwickler in diese Idee gesteckt. Doch nachdem ein großer Investor das PMW-Team im Stich ließ, musste man nun die Reißleine ziehen.
TIROL/SCHWAZ Diesen Oktober machte es PMW-Immobilien offiziell: Das Projekt "Staner Aupark" wird eingestampft. Wer auch immer das Gelände in Zukunft nutzt, kann sich die Finger lecken: Die Widmung, das Verkehrskonzept, die Zufahrt und auch die Infrastruktur-Anbindung bezüglich Strom, Versorgung und Abwasser... Alles wurde neu geregelt. Und auch für eine große Tiefgarage ist bereits alles vorbereitet: Die Spundwände stehen, man könnte sofort loslegen... Doch leider: Nach CORONA und nun der Ukraine-Krise mit Teuerung und (teils von der EU selbst verschuldetem) Energie-Engpass haben wichtige Investoren kalte Füße bekommen und das Projekt-Team im Stich gelassen. Wie der ROFAN-KURIER erfahren konnte, hat letztlich nur eine Bankgarantie über 7 Mio. EURO gefehlt, die dem hervorragend ausgearbeiteten Projekt jetzt das Genick bricht. Für 63 Millionen EURO hatte man die Finanzierung offenbar aufgestellt! Doch der Ukraine-Krieg mit Energie- und Inflations-Krise im Schlepptau waren nach CORONA für das Projekt "eine Krise zu viel". "Wir haben in den letzten Monaten gekämpft. Wir haben alles gegeben. Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem die Umsetzung leider nicht länger möglich ist", erklärt Mag. Peter Hauser, Geschäftsführer der PMW Immobilien GmbH.
Kein neuer Investor
Obwohl das Team bereits über 55% der Flächen verkauft hatte, konnte aufgrund der aktuellen, internationalen Lage kein neuer Investor gefunden werden. "Über 5.000 Arbeitsstunden und über eine Million EURO an Eigenmittel haben wir in den letzten zwei Jahren investiert. Daraus ist das nachhaltigste und innovativste Gewerbe-Bauprojekt im zentralen Alpenraum entstanden. Umso mehr schmerzt es, dass der "Staner Aupark" nun aufgrund von nicht beeinflussbaren, äußeren Rahmenbedingungen nicht realisiert wird", bedauert GF Hauser, der aber die vorbildliche Unterstützung der beteiligten Unternehmer, des Grundeigentümers und der regionalen Politik lobt.
Käufer haben keinen Schaden
Käufer von Flächen im Staner Aupark werden durch diesen Schritt ausdrücklich nicht geschädigt. PMW Immobilien hat trotz Vorverträgen von Käufern bis dato kein Geld angenommen.
Bürgermeister Huber (ÖVP) sieht Verwertung langfristig
Einige Immo-Haie haben bereits Blut gewittert und überlegen, hier einzusteigen. Dazu Bgm. Mike Huber (ÖVP Stans): "Wir wollen als Gemeinde nicht das schnelle Geld. Wir schauen hier auf eine langfristige Lösung, die sowohl lokale Arbeitsplätze als auch ein für die Bevölkerung gutes Angebot bedeutet. Die Gemeinde hat hier natürlich auch Verluste. Aber dafür ist hier einiges aufbereitet worden. Die PMW-Immobilien hat sehr viel für den Standort getan. Jetzt werden wir schauen, dass wir das Beste aus der Situation machen."
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