Christian Haas radelte für guten Zweck von Athen nach Tirol
2.545 Kilometer, 145 Stunden auf dem Sattel, 365.300 Kurbel-Umdrehungen – die Reise von Christian Haas war mehr als nur eine persönliche Herausforderung. Für den Sozial- und Gesundheits-Sprengel der Region 31 radelte der Reitherer von Athen nach Tirol. Nach rund drei Wochen war beim "Moritzhäusl" Schluss.
REITH IM ALPBACHTAL/ATHEN Nach sechs Jahren Planung war es endlich soweit: Christian Haas startete seine Rad-Tour "Von Athen nach Tirol". Ursprünglich wollte er die Herausforderung ohne zweckdienlichen Hintergrund in Angriff nehmen. Doch über die Jahre startete Christian Haas immer wieder neue Projekte, und das für einen guten Zweck. Nach den Teilnahmen bei der Reither Kogel Trophy und dem Verkauf von Gemälden und Rad-Trikots sollten seine Projekte in der Challenge „Von Athen nach Tirol – Radeln für den Sozial- und Gesundheits-Sprengel von Gemeinden der Region 31“ gipfeln.
Frühstück mit der Akropolis
Am 18. August war es dann soweit: Christian Haas hüpfte in München in den Flieger. Nach zwei Stunden Flugzeit landete der passionierte Radfahrer in Athen. Tags darauf startete er die Rückreise nach Tirol. Am Morgen des ersten Tages bereits das erste Highlight: "Das Hotel war unglaublich. Mit einem herrlichen Blick auf die Akropolis habe ich mein Frühstück genossen", sagt Haas.
Als Navigation verwendete der passionierte Radfahrer 360 Seiten Papier. "Ich habe mir die Fahrrad-Route ausgedruckt und mir für jeden Tag ein kleines ‚Buch‘ erstellt. Alle 15 Kilometer habe ich dann kontrolliert ob ich noch am richtigen Weg bin. Das hat wirklich super funktioniert", sagt Haas.
Über Griechenland ging es nach Albanien, wo das nächste Highlight wartete: Der Llogara-Pass. "Das war ein unglaubliches Erlebnis. Am Anfang des Passes ist man noch auf Meeresspiegel-Niveau. Innerhalb kürzester Zeit geht es dann auf 1.000 Höhenmeter", sagt Haas. Für ihn war Albanien das positive, aber auch das negative Highlight: "Albanien ist wirklich ein schönes Land, aber sehr vermüllt. Als ich den Llogara-Pass hinauf radelte warf ein Autofahrer eine Red-Bull-Dose und CDs aus dem Auto."
Gebührender Zieleinlauf
Nach den gemischten Eindrücken ging es weiter nach Montenegro und Kroatien, wo Christian Haas ein emotionaler Höhepunkt erwartete: "Ich war in einem Hotel, in dem ich bereits vor 42 Jahren mit meiner Frau Urlaub gemacht habe. Dort stand sogar noch der gleiche Baum, an dem wir damals ein Foto gemacht haben." Seine Reise setzte sich an der Küste Kroatiens fort, um über Slowenien nach Triest zu gelangen. "Dort nahm ich mir auch mal Zeit für einen Cappuccino", sagt Haas lächelnd. Die letzen Kilometer bewältigte der Reitherer über Kärnten, Osttirol, den Felbertauern bis nach Neukirchen, die letzte Übernachtung auf seiner Reise.
Am Sonntag, 12. September, ging es wieder nach Reith zum Moritzhäusl. 150 Menschen trafen sich, um Christian Haas einen gebührenden Zieleinlauf zu bescheren. "Die letzten dreieinhalb Wochen waren einfach nur ‚geil‘, es gibt kein anderes Wort dafür. Ich hatte auch keine Defekte beim Fahrrad. Das einzige was mir passiert ist, war ein Wespenstich", sagt er.