Fotos von den Arbeiten in Kirchbichl am Abschnitt 1 des Neubaus. Die Leitung aus der Vorkriegszeit soll bis 2022 auch in Kramsach fallen.TINETZ

110 kV-Leitung: So steht es um das Projekt!

Der ROFAN-KURIER setzt sich seit über 10 Jahren für die Verlegung der 110 kV-Leitung aus dem Siedlungs-Gebiet von Kramsach und Breitenbach ein. Hier exklusiv der aktuelle Projekt-Status.

KRAMSACH/BREITENBACH/KUNDL Eine Hochspannungs-Leitung direkt über einer Volksschule, dem Senioren-Heim und zig Privat-Häusern? Das geht gar nicht, dachte sich vor über 10 Jahren ROKU-GF Mag. Christian Mück und gründete die Bürgerinitiative "Leben ohne Hochspannung". Mit Unterstützung von honorigen Kramsachern wie Dr. Heinz Scherfler arbeitete die Initiative für eine Verlegung der 110 kV-Leitung. Seit der Zusage der Verlegung vor fast 8 Jahren informiert der ROFAN-KURIER die Bevölkerung immer wieder über den Projekt-Status.
Bereits 2013 hätte die Leitung ursprünglich abgebaut werden sollen... DI Thomas Rieder, Geschäftsführer der TINETZ Tirol,  informiert in dieser Ausgabe exklusiv über den Projekt-Status.

Abschnitt Kirchbichl in Betrieb!

DI Rieder: "Der östlich gelegene, erste Bauabschnitt im Bereich zwischen dem Umspannwerk Kirchbichl und dem Mast Nr. 72n nahe der Gemeindegrenze zwischen Angerberg und Breitenbach wurde mit Anfang Juni 2019 fertiggestellt und in Betrieb genommen."

Verzögerung im Abschnitt Breitenbach

Gegen den Bescheid von 2018 für den zweiten und vierten Bauabschnitt (hauptsächlich Gemeinde-Gebiet Breitenbach) haben insgesamt 23 Grundeigentümer Beschwerde erhoben. "Daher ist es bei der Umsetzung des zweiten Abschnittes zu einer Verzögerung gekommen. Die Beschwerde bestand im Wesentlichen aus der Forderung nach einer Verkabelung bzw. Teilverkabelung im Abschnitt, der zum Umspannwerk Kundl führt. Im Rahmen einer Verhandlung am Landesverwaltungsgericht wurden relevante Gesichtspunkte mit Amtssachverständigen erörtert und die Beschwerde in Folge vom Landes-Verwaltungsgericht vom 24. Juni 2019 als unbegründet abgewiesen", erklärt DI Rieder dem ROFAN-KURIER.

TINETZ-Geschäftsführer DI Thomas Rieder informiert im ROFAN-KURIER über den Stand des 110 kV-Projektes. © TINETZ

Der Bescheid aus dem naturschutzrechtlichen Verfahren betreffend Bauabschnitt 2 und 4 hat dann Ende August 2018 Rechtskraft erlangt. Voraussichtlich Mitte Oktober 2019 wird auch der bereits ergangene forstrechtliche Bescheid rechtsgültig werden. Dann kann mit der Umsetzung des zweiten Bauabschnittes begonnen werden. Durch die Verzögerung beschränken sich die Arbeiten im Abschnitt 2 heuer voraussichtlich auf Vorarbeiten und Rodungen. "Mit dem eigentlichen Leitungsbau wollen wir dann witterungsabhängig im Frühjahr 2020 beginnen", sagt Rieder.

Verzögerung im Abschnitt Kramsach!

Für den dritten Bauabschnitt, der größtenteils das Gemeindegebiet von Kramsach betrifft, sind die Einreichunterlagen nun fertig gestellt. In Zusammenhang mit dem novellierten UVP-Gesetz waren zusätzliche Untersuchungen nötig. Dadurch wird sich die behördliche Einreichung für diesen Abschnitt auf Ende 2019 verzögern.
"Der früheste Baubeginn für den dritten Bauabschnitt verschiebt sich gegenüber dem letzten Zeitplan daher um ein Jahr und liegt somit aus heutiger Sicht im Jahr 2021", sagt der TINETZ-Geschäftsführer.

Fertigstellungs-Termin soll trotzdem halten!

Trotz dieser Verschiebung geht die TINETZ heute  davon aus, dass man den geplante Endtermin mit einer Inbetriebnahme Ende 2021 zum Gesamtprojekt einhalten kann.  "Der Abbau der bestehenden 110-kV-Leitung im Bereich Kramsach ist auch aus heutiger Sicht weiterhin im Jahr 2022 möglich und ist auch so eingeplant", präzisiert DI Rieder.

Weitere Verzögerungen im Behörden-Verfahren oder auch durch private Einsprüche seien darüber hinaus aber leider möglich.


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