Die Gemeinde Radfeld hatte diesen Juni große Probleme mit dem Grundwasser. Die Feuerwehr war tagelang im Einsatz leistete 1.400 Arbeitsstunden.FF Radfeld

Wirkt Hochwasser-Schutz gegen Grundwasser?

Beim Hochwasserschutz geht es um Obeflächenwasser. Die Situation des Grundwassers wird durch die Hochwasserschutz-Bauten "nicht verschlechtert, aber auch nicht gelöst", heißt es beim Land Tirol. Keller, die heuer wegen Grundwassers geflutet wurden, werden dieses Problem auch trotz des Hochwasserschutzes haben...

TIROL Das größte Problem des Hochwassers 2019 war laut Experten nicht der Inn, sondern der stark erhöhte Grundwasser-Spiegel. In mehreren Gemeinden mussten Keller ausgepumpt werden. "Was bringt der Hochwasserschutz, wenn das Problem das Grundwasser war?", fragen Leser auf der ROFAN-KURIER-Facebook-Seite.

Hochwasserschutz ist nicht Grundwasserschutz

"Grundsätzlich werden alle Maßnahmen bei Hochwasserschutz-Projekten so ausgelegt, dass es zu keiner Verschlechterung der Ist-Situation beim Grundwasser kommt", erklärte das Land Tirol auf Anfrage. Die Auswirkungen, vor allem der Retentionsräume auf den Grundwasser-Spiegel, werden in einem Grundwasser-Modell nachgewiesen. Im Land Tirol beschäftigen sich die Abteilung Wasserwirtschaft, die Hydrographie und Hydrologie, aber auch die Landesgeologie mit dem Thema Grundwasser und den 585 Grundwasser-Messstellen in Tirol.

In Kramsach drückte das Grundwasser in die Felder. Etwa hier im Ortsteil Amerling. Auch früher wurde dieser Bereich regelmäßig überschwemmt...

Grundwasser-Situation nicht verschärfen

Bei den geplanten Dämmen und Mauern der Retentionsräume sind Untergrund-Abdichtungen und Drainagen auf der Dammaußenseite vorgesehen, um die Grundwasser-Problematik nicht zu verschärfen. Gelöst wird sie aber dadurch nicht...
"Jene Hausbesitzer, die Mitte Juni und vielfach auch in der Vergangenheit mit Grundwasser zu kämpfen hatten, werden das wahrscheinlich auch weiterhin tun. Grund dafür ist überwiegend, dass gerade bei älteren Häusern der Baustandard nicht entsprechend ist", heißt es dazu von Christa Entstrasser-Müller, Pressesprecherin von LH-Stv. ÖR Josef Geisler. Dafür brauche es bauliche Vorkehrungen oder Pumpen. Die Grundwasser-Problematik gebe es aber nicht nur im Inntal, sondern auch in anderen Gebieten...


ROFAN-KURIER - Unabhängige Regionalzeitung im Tiroler Unterland © 2024

Suche

Startseite