E-Golf 2018: Vorreiter deutscher Autobauer
Der Golf. Seit Generationen DAS Auto für viele Menschen. Er gilt als zuverlässig und wertstabil. Golf fahren ist, als würde man eingelaufene Sportschuhe anziehen. Es passt einfach… Der E-Golf ist da keine Ausnahme. Der ROFAN-KURIER hat das neue 2018er-Modell getestet.
DEUTSCHLAND/INTERNATIONAL Die deutschen Autobauer sind spät auf den Elektro-Zug aufgesprungen. Mercedes hat die Produktion des elektrischen "B" überhaupt eingestellt. Und bei BMW setzt man immer noch auf "range-extender" – ein anderes Wort für Hybrid-Antrieb.
Der ROFAN-KURIER hat sich da den neuen E-Golf (sowie 2016 bereits den alten E-Golf) von VW näher angeschaut: Der deutsche Elektro-Flitzer kommt optisch mit totalem Understatement daher: Wer sich bei VW nicht auskennt, kann die kleinen feinen Unterschiede, die ihn auch nach außen als Elektro-Auto kennzeichnen, schon mal übersehen: Klar… der Auspuff fehlt. Dann gibt es noch einen dezenten blauen Streifen im Kühlergrill, oberhalb der Stoßstange. Zwei kleine E-Symbole an den Seiten und die Kennung "e-Golf" am Heck. Fertig.
So gut wie keine Umstellung!
Generell ist der E-Golf für alle, die schon mal einen VW hatten, so gut wie keine Umstellung. Die Straßenlage ist sehr gut, mit 115 PS fährt sich der E-Golf mit Frontantrieb recht spritzig. Auch die Kurvenlage ist ausgezeichnet.
Einige technische Details…
Im Vergleich zum 115-PS-Benziner hat der E-Golf 90 Nm mehr Drehmoment – und kommt auf 290 Nm. Trotzdem liegt er beim 0-100 Wert mit 9,6 Sekunden etwa gleich wie sein Benzin-Bruder. Das mag dem etwas höheren Gewicht (+350 kg) geschuldet sein, das bei 1.580 kg liegt. Die Außen-Abmessungen (L: 4,25 m, B: 1,80 m, H: 1,45 m) sind mit dem herkömmlichen Golf völlig ident. Der Top-Speed liegt laut Tacho bei über 150 km/h.
Garantie
VW gibt auf den E-Golf 8 Jahre Garantie auf den Akku, zumindest auf 70% der Leistung bei Kauf. Auf das Auto an sich (inkl. E-Motor und Antriebsstrang) werden 2 Jahre Garantie gegeben, diese Garantie kann gegen Aufpreis verlängert werden.
Reichweite
Die Reichweite… eines der Reizthemen im Elektroauto-Geschäft. Der 2018er Golf soll "maximal" 300 km Reichweite schaffen. Seit dem Vorjahr gibt es jedoch einen neuen Mess-Zyklus für das Ermitteln der kombinierten Reichweite. Volkswagen gibt die Reichweite nach neuem "WLTP-Zyklus" selbst mit 231 km an. Doch der E-Golf verfügt über drei Fahr-Modi: Normal, ECO und ECO-Plus. Im ECO-Modus und bei extrem sparsamer Fahrweise waren im Test realistische 250 km möglich.
Aufladen
Wer den E-Golf an der normalen Steckdose lädt, braucht für 38,5 kW Kapazität etwa 17 Stunden. Mit der Wallbox für zu Hause (32A) geht's in 5 Stunden. An einer CCS-Schnell-Ladestation (mit Gleichstrom) hat man 80% des Akkus in etwa 45 Minuten geladen.
Das Infotainment-System
So heißt das auf neudeutsch jetzt in allen Autos. Radio oder Navi waren gestern. Wobei das "Infotainment-System" natürlich beides hat. USB- und MP3-Player-Anschlüsse sind selbstverständlich. Das eigene Telefon – inklusive Spotify-Funktion – kann problemlos über Bluetooth verbunden werden. Sprachsteuerung funktioniert ebenfalls problemlos, die Freisprech-Einrichtung ist sehr gut.
Zum System gehören ein Multifunktions-Lenkrad, ein Touch-Screen-Display oberhalb des Ganghebels und ein weiterer Bildschirm hinter dem Lenkrad: Dort lassen sich Fahr-Effizienz oder auch das Navi einspielen. Subwoofer ist optional.
Assistenz-Systeme
Den E-Golf gibt es auf Wunsch mit Einpark-Assistent, Notbrems-Assistenten und Abstands-Radar. Die meisten Zusatz-Systeme kosten freilich extra.
Preis und Förderungen
Der Preis… laut Hersteller-Seite Österreich beginnt dieser für die neuen 2018er-Modelle mit größerem Akku bei 39.000,– EURO, ein vergleichbarer Benzin-Golf mit ähnlicher Leistung kommt auf etwa 25.000,– EURO. Am Markt findet man Vorführer (mit größerem Akku) ab 32.000,– EURO. Firmen können die 20% Vorsteuer absetzen (nur bis 40.000,– EURO brutto!) und es entfällt der Sachbezug. Förderungen gibt es bis zu 4.000,– EURO.