Kramsach: "Drohnen statt Lift"

Im Artikel der TT "Drohnen statt Lift" vom 09.08.2023 wird der jetzige Obmann des TVB Alpbachtal/Tiroler Seenland Frank Kostner mit seinem Vorschlag, mit Drohnen statt mit einem Lift, das Wandergebiet Rofan zu erschließen, zitiert.

Der zitierte Obmann selbst betreibt einen großen Tourismusbetrieb im Alpbachtal und ist maßgeblich an den Alpbacher Bergbahnen beteiligt. Den im Artikel angesprochenen Funktionären ist die hier aus meiner Sicht gegebene Befangenheit bei vielen Entscheidungen offenbar nicht bewusst! Anders kann der Beschluss des Aufsichtsrates im September 2020, mit dem die bereits zugesagte Unterstützung des Kramsacher Liftprojektes in Höhe von einer Mio. Euro wieder zurückgezogen wurde, nicht erklärt werden. Nun fühlt sich Herr Kostner auch noch bemüßigt, seine Drohnenpläne in der Tiroler Tageszeitung zu veröffentlichen. Für all jene, die sich jahrelang um das Kramsacher Liftprojekt bemüht und auch viel Geld in die Hand genommen haben, ist der zitierte Artikel ein Schlag ins Gesicht. Ein für alle Mal möchte ich das Hauptargument der Liftgegner, dass ein reiner Sommerlift nicht kostendeckend zu betreiben sei, entkräften. Laut Aussagen früherer Liftbetreiber schrieb man im Sommerbetrieb ab Errichtung der Einser Sesselbahn in den 1960er Jahren durchwegs schwarze Zahlen. Man musste jedoch damit immer öfter die Verluste des zunehmend schwierigen Winterbetriebs ausgleichen. Ab Übernahme des Liftes durch die Alpbacher Bergbahnen konnte nach deren eigener Aussage auch im Sommer kein positives Ergebnis mehr erzielt werden. Das ist jedoch nicht verwunderlich, wenn man einen Blick auf die Öffnungszeiten wirft. Während vorher der Lift im Sommer an rund 180 Tage betrieben wurde, brachten es die Alpbacher Bergbahnen gerade einmal auf etwa 100 Tage. Im Gutachten, betreffend die Umsatz- und Eintrittsprognosen des als reinen Sommerlift geplanten Kramsacher Projekts, fand dieser Umstand jedoch sehr wohl seinen Niederschlag und man ist darin von rund 70.000 Eintritten/Jahr ausgegangen. Die Break-even Eintritte beliefen sich dabei auf rund 30.000. Das macht klar: Der geplante Lift hätte auf jeden Fall ohne Liquiditäts-Probleme geführt werden können. Erläuternd sei gesagt: Mit 30.000 Eintritten wäre ein Umsatz erzielt worden, der ausgereicht hätte, um die laufenden Kosten und die Kreditrückzahlungen zu decken!
                      
Markus Pumpfer, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft


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