Rattenberg beim Hochwasser 2023. Die Planungen laufen voran...

Planungen für Retentionsräume werden konkret

Der Wasserverband Unteres Unterinntal gab kürzlich ein Update zum Hochwasserschutz. Die Einreichplanungen von drei Retentionsräumen werden konkretisiert. Für das Biotop in Kundl wurde eine Lösung gefunden, Bodenbewertungen sind dort aktuell noch am Laufen.

REGION "Mit der fachlichen Begutachtung der Staubeckenkommission können die Einreichplanungen für die drei Retentionsräume (Angath, Radfeld-Kundl und Kramsach) konkretisiert und für das Behördenverfahren aufbereitet werden", gab der Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal kürzlich bekannt. Zugleich sind Bodenbewertungen am Laufen und für das Biotop in Kundl konnte eine umweltverträgliche und förderbare Lösung gefunden werden. "Die Lösung, oder im bisherigen Projektverlauf als "Variante" bezeichnet, möchte der Wasserverband zuerst den Gemeinden und den Eigentümern vorstellen", sagt Geschäftsführer Paul Koller.

Retentionsraum Angath positiv begutachtet

Zur fachlichen Begutachtung ist beim Bundesministerium eine Kommission eingerichtet. Die sogenannte Staubeckenkommission hat sich schon im Herbst 2023 direkt vor Ort zum Retentionsraum Angath ein Bild gemacht. Im März 2024 hat sie auf Basis der ausgearbeiteten Einreichplanungen einen positiven Beschluss zum Retentionsraum Angath gefasst. "Durch die Begutachtung in Angath und die zu ergänzenden Empfehlungen können nun die Planungen für die anderen Retentionsräume konkretisiert und fortgesetzt werden", sagt Bgm. Michael Riedhart (ÖVP), Obmann des Wasserverbandes.

Mit der Konkretisierung der Einreichplanungen für die Retentionsräume in Angath, Kramsach und Radfeld-Kundl erreichte der Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal einen wichtigen Meilenstein.

Biotop Kundl bleibt erhalten

Für das von der ÖBB angelegte Biotop zwischen Radfeld und Kundl wurde nun eine Lösung gefunden, die sowohl naturschutzrechtlich als auch wasserrechtlich genehmigungsfähig und förderfähig ist. Die fachlichen Planungen ermöglichen nun, das Biotop in seiner Form zu erhalten. "Zugleich wird dennoch das Volumen für den Stauraum in Radfeld-Kundl, aber auch die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen sichergestellt", so der Wasserverband. Wie in den anderen Retentionsräumen werden auch hier die Ergebnisse der Detailplanung dem Gemeinderat und den betroffenen Grundeigentümern demnächst vorgestellt. Dazu Bgm. Prof. Mag. Josef Auer: "Natürlich ist sich Radfeld bewusst, dass es auch im Unterinntal Retentionsflächen zum Hochwasserschutz braucht. Aber deutlich weniger! Es braucht auch Wasserrückhalt im Oberland und in den Seitentälern", sagt Auer. Bestehende Speicher könnten relativ einfach und kostengünstig zur Verbesserung des HW-Schutzes adaptiert werden. "Weitere Pumpspeicherkraftwerke bringen Hochwasserschutz für die Seitentäler, reduzieren die Hochwassergefahr im Inntal und sichern die Energiezukunft für ganz Tirol. Radfeld ist sogar bereit, doppelt so viel Retentionsfläche wie etwa Kundl zur Verfügung zu stellen. Fünf Mal so viel kann man auch von uns Galliern nicht fordern", sagt Auer

Bodenbewertungen in Voldöpp und Angath im Laufen

In den Retentionsräumen Voldöpp und Angath begann man im Spätwinter mit den Feldarbeiten zur Bodenbewertung. "Die Arbeiten wurden in Abstimmung mit den Grundeigentümern und mit entsprechender Sorgsamkeit durchgeführt", heißt es vom Wasserverband. Die Ergebnisse dienen zur Beweissicherung und sind auch Basis für die Bodenbewertung für künftige Entschädigungsleistungen.


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