Schmutzig-braune Fluten rissen Bäume und Sträucher mit, Schutzwände wurden aufgestellt, wie hier in Rattenberg. Überflutungen gab es zum Glück nur wenige.

Hochwasser: Feuerwehr-Männer sind Helden von Tirol!

Schwere Unwetter führten Ende August zu Hochwasser, Muren und Straßensperren. Schwer betroffen waren vor allem das Oberland, Innsbruck und Innsbruck Land. Die Helden dieser Tage sind Tirols Bürgermeister, Behörden, Feuerwehr- und Einsatzkräfte sowie alle Helfer...

TIROL Ende August wütete ein Tiefdruckgebiet in Tirol – Zahlreiche Überflutungen, Muren und Schäden waren die Folge. Vor allem im Oberland, in Innsbruck und Innsbruck-Land gab es sehr viel Niederschlag mit Spitzenwerten eines 30-jährigen Hochwassers. Im Ötztal wurde sogar ein 100-jähriges Hochwasserereignis verzeichnet. "Die Einsatz-Organisationen sowie Behörden waren im Dauereinsatz: Mehr als 400 Alarmierungnen hat es gegeben. Rund 260 Einsätze wurden abgearbeitet, über 4.000 Feuerwehrmitglieder waren im Einsatz", informiert dazu das Land Tirol.

Die Stadtfeuerwehr Rattenberg begann am Vormittag mit der Montage des mobilen Hochwasserschutzs. Hier beim Aufbau der Schutzwände entlang des Innufers...

Situation im Bezirk Schwaz

Das Inn- und Zillertal waren ebenso betroffen, besonders das hintere Zillertal. Der Meteorologische Dienst "Geosphere Austria" gab für Montag, 28. August, die Regenwarnung "rot" (Stufe 4 von 4) für das hintere Zillertal aus. Ab Stufe 4 ist von einer großen Gefahr von Muren und Hangrutschen sowie Überschwemmungen auszugehen. In Mayrhofen, im Ortsteil "Hochstegen" trat der Zemmbach über die Ufer. Die Straße wurde für Verkehr und Fußgänger sofort gesperrt. Einige Keller waren mit Wasser und Schlamm gefüllt. In der Bezirkshauptstadt Schwaz wurde bereits am Vormittag die Innbrücke gesperrt. "Sicherheit geht vor und die Sperrung der Steinbrücke ist für uns eine notwendige Sicherheits-Maßnahme", sagte Bgm. Victoria Weber, MSc (SPÖ). Kurz vor 13:00 Uhr erreichte der Wasserpegel eine Höhe von 5,06 Meter. Bisheriger Wasserstandsrekord war beim Hochwasser 2005 mit 5,95 Meter. Aufgrund der steigenden Pegelstände am Inn wurde dann am Montag Nachmittag in Schwaz der Zivilschutz-Alarm ausgelöst – ein gleichbleibender Dauerton mit der Länge von drei Minuten. "Die Bevölkerung wurde damit aufgefordert, in den hauptbetroffenen Bereichen in den Häusern zu bleiben und unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden, Tiefgaragen und Keller nicht zu betreten und sich auch von den Fließgewässern fernzuhalten", informierte dazu das Land Tirol.

Keine Seltenheit bei Hochwasser: Überschwemmung der Felder in Habach, Münster/Kramsach.

Zivilschutz-Alarm auch in der Gemeinde Kramsach

Am Montag, 28. August, aktivierte die Stadtfeuerwehr Rattenberg noch am Vormittag den mobilen Hochwasserschutz (Schutzwände) entlang des Inns. Der Wasserstand stieg im Laufe des Tages um einige Meter, erreichte die Unterkante der Aufsteck-Elemente allerdings nicht. Am späten Nachmittag wurde auch in der Gemeinde Kramsach der Zivilschutzalarm ausgelöst. Die betroffenen Bereiche umfassten vor allem die Ortsteile Badl und Voldöpp, sowie das Zentrum. Ausgelöst wurde der Alarm auch, weil Massen von Schaulustigen die Einsatzkräfte am Errichten von Schutzmaßnahmen hinderten und die Radlader die Uferwege nicht mehr befahren konnten! In der Gemeinde Wörgl wurde entlang der Autobahn ein rund 1.000 Meter langer mobiler Hochwasserschutz (Big-Bags) errichtet. Parallel dazu wurden die Unterführungen in der Nähe des Inns gesperrt...

Der Wasserstand erreichte bei der Steinbrücke in Schwaz eine Höhe von über 5 Metern, ab 4,5 Meter muss sie laut Vorschrift gesperrt werden. © Stadt Schwaz

Die Helden dieser Tage sind die Bürgermeister, die Einsatz-Leitungen, die Behörden und natürlich die Feuerwehr-Mitglieder, Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer vor Ort, die ehrenamtlich für die Sicherheit der Bevölkerung arbeiten! Gute Vorbereitung hat viele Schäden verhindert! DANK allen Beteiligten!

Am Montag Abend entspannte sich die Situation bereits, wie hier in Rattenberg.
Die Montanwerks-Brücke in Brixlegg wurde am Montag, 28. August, gesperrt.

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