Anrainer beschweren sich über die Linie "605" der "Regenbogen-Busse". Die Auslastung sei außerhalb der Schulzeit gering bis nicht vorhanden.

Kramsach: Neue Buslinie "605" sorgt für Kritik

Seit Anfang Dezember 2023 verkehrt in Kramsach die neue Buslinie "605". Anrainer beschweren sich nun über "leere Busse, Lärm und Umweltverschmutzung". Die VVT beruhigt: "Es dauert bei neuen Linien etwa ein halbes Jahr, bis sich die Fahrgäste an die Taktung gewöhnen."

KRAMSACH Mit 10. Dezember 2023 trat in Tirol der Fahrplanwechsel 2023/24 in Kraft. Mit den Neuerungen im Öffentlichen Verkehr verändern sich auch die Buslinien und die Abfahrtszeiten. Auch von Schülern gibt es Kritik: Sie erwischen manche Busse nach dem Unterricht nicht mehr oder müssen länger warten, heißt es. Warum also werden die Zeiten umgestellt? "Die Zeiten der Regiobusse im Unterland sind durch die Umstellungen auf der Schiene angepasst worden. Die An- und Abfahrzeiten der Züge haben sich durch Anpassungen im Schienenverkehr geändert und die Regiobusse wurden an die Zugzeiten angepasst, damit die Anschlüsse passen", heißt es in einer Stellungnahme des VVT.

"Dauert ein halbes Jahr"

In der Gemeinde Kramsach gibt es seither die neue Regiobuslinie "605", welche im Stundentakt durch Kramsach verkehrt. Zusätzlich verbindet die Linie unter anderem den Bahnhof Brixlegg und die Gemeinde Radfeld. Die Linie "605" hält auch an der neuen Bushaltestelle Fachental/Volksspielhaus. Anrainer sind mit dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen nicht einverstanden: "Seither können wir im Fachental die leeren Busse zählen. Mindestens im Halbstundentakt, teilweise auch hintereinander, fahren jetzt leere VVT Busse durch Fachental im Kreis nach Voldöpp und Unterkramsach", ärgert sich eine Anrainerin. "Die Busse sind durchschnittlich gut ausgelastet. Erfahrungsgemäß dauert es bei neuen Linien oder Routen etwa ein halbes Jahr, bis Fahrgäste sich daran gewöhnen", meint man dazu beim VVT.

Alternative Verkehrsmittel

Dass es mehr Fahrten gibt, bestätigt auch der VVT: "Ja, es gibt jetzt mehr Fahrten in Kramsach. Die neue Buslinie wurde auf Wunsch der Gemeinde Kramsach eingerichtet", heißt es auf Anfrage des ROFAN-KURIER. Dazu LA Bgm. Andreas Gang (BLK): "Die Buslinie ist gemeinsam mit den Postbussen gestaltet worden. Das Ziel ist es, die Gemeinde bis 2050 klimafit zu machen und, dass wir der Bevölkerung eine Alternative zum PKW bieten können. Im Fachental war es uns wichtig, dass wir, aufgrund der vielen Veranstaltungen im Volksspielhaus und dem dort ansässigen Arzt, eine Bushaltestelle errichten. Die Resonanz zum Ausbau ist sehr gut. Auch, dass die Busse schneller getaktet sind. Es gibt noch den ein oder anderen Verbesserungswunsch. Es freut uns, wenn alle Leute, die wir damit unterstützen können, auf alternative Verkehrsmittel umsteigen. Somit können wir die Verkehrsbelastung vermindern!"

Für die Umwelt positiv?

Die Anrainer sind nicht nur über die geringe Auslastung und den Lärm verärgert, sie sorgen sich um die Umwelt. "Es ist eine Umweltverschmutzung, rausgeschmissenes Steuergeld, Lärm, gefährlich für uns Anrainer. Man bedenke die Engstelle im Fachental", sagt die Anrainerin. Aus dem Büro der Tiroler Umweltanwaltschaft heißt es dazu: "Der öffentliche Nahverkehr steht grundsätzlich im Zeichen einer umweltverträglichen Art des Verkehrs, wodurch viele Autofahrten eingespart werden können." In Bezug auf die neue Buslinie "605" wird ebenfalls auf den potentiellen Umstieg von privaten PKW auf den Bus verwiesen: "Insgesamt betrachtet ist das für die Umwelt eher positiv zu beurteilen", heißt es vonseiten der Tiroler Umweltanwaltschaft.


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