Elon Musk´s Vision von der Besiedelung anderer Himmelskörper... Kürzlich machte SpaceX durch sein Internet-Satellitenprojekt Schlagzeilen.SpaceX/flickr

Dauer-Internet aus dem All: 5G nur der Anfang

Mitte Mai wieder UFO-Sichtungen in Österreich: "Unbekannte Flugobjekte" am Himmel! Doch es waren Internet-Satelliten der US-Firma SpaceX. 42.000 (!) dieser Satelliten will Elon Musk in den Orbit schießen, für "volle Internet-Anbindung überall". Dauerbestrahlung aus dem All...

INTERNATNIONAL Elon Musk... Der an einer leichten Form von Asperg-Autismus leidende US-Milliardär ist vor allem für seine Elektro-Autofirma "TESLA" bekannt. Finanziert hat er den TESLA-Start übrigens durch den Verkauf der Firma "Pay-Pal", die er gegründet hatte. Mit SpaceX, seiner Weltraum-Firma, macht Musk ebenfalls immer wieder Schlagzeilen. Zuletzt auch in Österreich, als etliche Bürger "UFOs" am Nachthimmel meldeten... Doch diese UFOs waren Internet-Sateliten des US-Milliardärs. Musk ist ein Visionär. Er will die ganze Welt mit Zwangs-Internet beglücken. "Überall auf der Welt, auch in wenig besiedelten und entlegenen Gebieten" soll seiner Vorstellung nach laser-gestütztes High-Speed-Internet laufen.

Segen oder Fluch?

Was für die einen ein "Segen" zu sein scheint, ist für die anderen ein Fluch: Während sich hier noch viele Sorgen um die neuen 5G-Maste machen, von denen allein in Österreich bereits über 700 Stück errichtet wurden, kommt das Internet von morgen längst aus dem All... Kein Mast vor der Haustür. Dafür permanentes Internet. Auf die Dächer der Welt. Überall. Am Berg. Im Wald. Im Urlaub. Auf hoher See. Auf jeder entlegenen Insel... Wer dann KEIN Internet will und nicht permanent mit 6G oder 8G verstrahlt werden will, muss sich vermutlich – wie in Jules Vernes Roman "20.000 Meilen unter dem Meer" – eine Unterwasser-Basis bauen (was übrigens zu Elon Musk passen würde).

Projektname "Starlink"

Das Projekt läuft unter dem Namen "Starlink". 42.000 Satelliten soll das Vorhaben im Endausbau in den Orbit bringen. Bisher befinden sich schon über 500 Starlink-Satelliten im Erdorbit, womit SpaceX der weltweit größte kommerzielle Satellitenbetreiber ist. Von den geplanten 42.000 Satelliten sind 12.000 bereits genehmigt. Zunächst sollen die USA mit Weltraum-Internet versorgt werden, später die ganze Welt. Der Grund, warum man diese Satelliten besser sehen kann ist: Sie befinden sich in einer niedrigeren Umlaufbahn. Wird das Projekt tatsächlich in dieser Dimension verwirklicht, wird es künftig so aussehen, als gäbe es doppelt so viele Sterne am Nachthimmel.

Wird das Projekt tatsächlich verwirklicht, wird es künftig so aussehen, als gäbe es doppelt so viele Sterne am Nachthimmel. ©unsplash.com

Darf der das?

Die Antwort darauf ist leider "Ja": Private Unternehmen dürfen mit staatlicher Genehmigung frei im All agieren. So steht es im internationalen Weltraumvertrag. Details werden nirgends reguliert. Tausende Satelliten, ohne die Genehmigung anderer Länder, ohne Qualitätskontrolle: Das ist legal, weil SpaceX mit der US-Raumfahrtbehörde NASA zusammenarbeitet. 

Weltraum-Charta 1967 veraltet

Die entsprechende Charta zu Aktivitäten im All wurde 1967 unterzeichnet. Sie regelt kaum etwas. Jede Firma kann in Abstimmung mit dem eigenen Staat Satelliten ins All befördern oder Raumstationen errichten. Ohne Zustimmung anderer Staaten, die davon direkt oder indirekt betroffen sind. Allein die Möglichkeiten der permanenten Überwachung von Menschen, Staaten und Firmen sowie aller mobiler Signale – in der Hand von Konzernen – sollte zu denken geben. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass z.B. chinesische Projekte ähnliche Ziele verfolgen. Die Welt wäre von Satelliten bald geradezu eingeschlossen... Der führende WeltraumRechts-Experte Prof. Dr. Dr. Stephan Hobe übt scharfe Kritik an der liberalen Gesetzgebung im All: "Viele sind im Rausch der neuartigen Möglichkeiten und sehen die Risiken nicht", sagt Hobe im Interview mit ZDF-heute. Denn die Starlink-Satelliten verändern den Nachthimmel nicht nur optisch. Auch Messergebnisse könnten verfälscht werden. Kritik übt unter anderem die International Astronomical Union (IAU). Sie fürchtet um ihre Forschungsergebnisse sowie die Auswirkungen der "Fremdkörper" für Mensch und Tier. Starlink-Satelliten erschweren die optische Auswertung astronomischer Daten bereits heute, obwohl erst 500 von ihnen im All sind! Sie hinterlassen "Leuchtspuren" in den Teleskop-Bildern mit Langzeitbelichtung, erklärt Prof. Dr. Hans-Walter Rix, Direktor am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg...


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