Pfarrer Josef Angerer hat einer Familie in Tirol vor 10 Jahren 3.500,– EURO geliehen. Jetzt möchte er es endlich zurück – und damit in Peru Leben retten...

"Gebt das Geld zurück!"

Pfarrer Josef Angerer hat einer Unterländer Familie 3.500,– EURO geliehen: Doch sie gibt das Geld nicht zurück...

TIROL Josef Angerer ist Pfarrer im Ruhestand. Ab 1987 hat er in Peru als Seelsorger und Missionar für die Ärmsten der Armen gearbeitet. Teilweise auch in Krankenhäusern, sieben Tage die Woche. Von früh bis spät... "Ich war in der zweitgrößten Stadt Perus tätig: In Arequipa. Die Stadt hat über eine Million Einwohner. Und die Not ist groß!", berichtet Angerer dem ROFAN-KURIER. Noch heute, mit 81 Jahren, hat er gute Verbindungen in die Stadt. Jeden EURO, den er aufbringen kann, spendet er den Menschen dort. Auch hier in Tirol hat er nach seiner Rückkehr 2007 immer geholfen, wo er konnte. Als ihm eine Familie erzählte, dass man eine teure Anschaffung machen müsste – und dafür noch 3.500,- EURO fehlen, hat Angerer nicht gezögert: Er half mit dem fehlenden Betrag aus. "Ich kannte die Leute persönlich. Daher habe ich auf Ehre und Anstand vertraut. Und auf die Rückgabe des Geldes...", sagt Angerer.

"Keine armen Leute..."

Mehrmals hat er in den letzten Jahren Kontakt zur Familie aufgenommen und um Rückgabe des Geldes ersucht. Leider ohne Erfolg. Er würde auch gar nicht um Rückgabe bitten, wenn es sich um arme Leute handeln würde. Aber Fehlanzeige: Es handelt sich um eine Familie mitten in der Gesellschaft, offenbar beide Partner berufstätig. Die Familie fährt ein schönes Marken-Auto... Öffentlich bloßstellen möchte er aber niemanden. Auch eine Anzeige strebt er aktuell nicht an. "Ich erwarte mir aber soviel Anstand und Rückgrat, dass eine Familie, der es gut geht, dieses geliehene Geld nun zurückgibt! Wir können damit in Peru, wo eine Semmel nur wenige Cent kostet, viel Gutes tun, etwa Sauerstoff für COVID-Patienten kaufen", sagt Angerer.


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