Nach zahlreichen Verzögerungen wird nun ab April 2024 in Kramsach mit dem Neubau der TIWAG/TINETZ-Leitung 110 kV begonnen!TINETZ

110 kV TIWAG-Leitung: Der Projekt-Stand

Seit über eineinhalb Jahrzehnten (!) kämpft der ROFAN-KURIER für eine Verlegung von Starkstrom-Leitungen raus aus dem Siedlungs-Gebiet. In Kramsach ist diese Verlegung auf einem guten Weg: TINETZ-Geschäftsführer DI Thomas Rieder gab kürzlich Auskunft.

TIROL/KRAMSACH Kürzlich hat der ROFAN-KURIER eine Anfrage an die TINETZ gestellt – zum Stand der Dinge des längst überfälligen Leitungs-Neubaues in Kramsach.

ROKU: "Herr DI Rieder, wie ist der Stand der Dinge?"
RIEDER: "Im letzten Bauabschnitt (dieser betrifft die Gemeinden Kramsach und Breitenbach) erfolgt aktuell die Errichtung der für den Bau der neuen Leitung nötigen Wege. Ebenso laufen gerade die Baumfällungen für die Leitungstrasse sowie für die Masten-Standorte. Der Leitungsneubau (Maste und Verseilung) wird dann nächstes Jahr, 2024, erfolgen."

ROKU: "Liegen mittlerweile alle Genehmigungen für die Leitung im Abschnitt Kramsach vor?"
RIEDER: "Ja, es liegen nun alle für die Umsetzung des Projektes erforderlichen Genehmigungen rechtskräftig vor."

ROKU: "Wie schaut es mit den Grundbesitzern aus: Hat man sich mit allen betroffenen Grundeigentümern für Abschnitt 3, Kramsach, einigen können?"
RIEDER: "Die notwendigen Vereinbarungen mit den Grundeigentümern sind beinahe vollständig abgeschlossen."

ROKU: "Wann wird die neue 110 kV-Leitung außerhalb des Siedlungs-Gebietes in Betrieb gehen?"
RIEDER: "Die neue 110-kV-Leitung wird aus heutiger Sicht Ende 2024 in Betrieb gehen."

ROKU: "Wann verschwinden die ersten Masten der alten 110 kV-Leitung endlich aus den Siedlungen?"
RIEDER: "Anschließend an die Inbetriebnahme der neuen Leitung kann man mit der Entfernung der bestehenden Leitung beginnen. Dies wird baufortschritts- und witterungsabhängig Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 sein."

ROKU: "Wann sind die aktuellen Rodungen und Wegebau-Arbeiten abgeschlossen?"
RIEDER: "Der Wegebau und die Fällungen sollten plangemäß bis Anfang März 2024 fertig sein, danach beginnen wir mit dem Leitungsbau."

TINETZ-Geschäftsführer DI Thomas Rieder gab dem ROFAN-KURIER exklusiv die Projekt-Details. © TINETZ

Auf Schiene, aber zähne–knirschend...

Der ROFAN-KURIER hat auch Vize-Bürgermeister Markus Vögele (GFK), selbst Landwirt, Bauernvertreter und betroffener Waldeigentümer in Kramsach zum Projekt befragt. In der Vergangenheit gab es deutlichen Widerstand seitens einiger Landwirte. Vögele dazu: "Ja, das Projekt ist jetzt auf Schiene, meines Wissens haben alle Landwirte unterzeichnet. Aber ich muss auch sagen: Mit uns Bauern hat man zu wenig gesprochen. Natürlich sind wir dafür, dass diese Leitung endlich aus dem Ort herauskommt. Man hätte sie aber auch am Rand des Schutzwaldes anlegen können. Jetzt nutzt man die von unseren Vätern angelegten Forstwege, um zu Masten zu kommen, die in unseren besten Forstbeständen liegen... Am Ende hieß es halt: "Unterschreiben oder Enteignung!" Es wurde uns ein Zwangs-Servitut für die Trasse eingetragen. Eine jährliche Abgeltung für den Verlust an Holz in unseren Wäldern hat man uns verwehrt. Es gab eine Einmalzahlung..."


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